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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Dawn zu werden." Sie wirkte erleichtert, und auch die beiden anderen Berliner im Hintergrund schienen aufzuatmen. Miles zog die Brauen hoch. Vorurteile waren eigentlich was für Menschen.
    "Kümmern wir uns erstmal um unser Problem, dann sehen wir weiter. Leander wird das schon regeln."
    Sybille lächelte. "Wir würden uns übrigens freuen, den Engel der Vampire einmal kennenzulernen. Hoffentlich bietet sich dazu noch Gelegenheit, bevor Sie wieder abreisen."
    "Bestimmt." Miles nickte und verabschiedete sich. Zu dritt fuhren sie schweigend zurück in die Villa. 
     * * *
    Nachdem er die Überreste seines - in seinen Augen erfolgreichen - Experimentes entsorgt hatte, betrachtete Josef Mengele vom Dach des Hochhauses die nächtliche Hauptstadt mit ihren flirrenden Adern aus Neonlichtern und Scheinwerfern. Wie ein Adler konnte er jede Bewegung erkennen, jedes potentielle Opfer, aber auch jeden Hybridenvampir. Und diejenigen, die "lebendiges" Blut getrunken hatten leuchteten wie winzige Glühwürmchen in der Dunkelheit. Diejenigen, die Kunstblut tranken, wirkten dagegen grau und nichtssagend. Die Gedanken des Wissenschaftlers rasten. War diese Vampirrasse so weit degeneriert, dass sie nicht merkte, was sie verloren hatte? Er musste das Wandler-Gen, wie er es getauft hatte, in ihnen reaktivieren. Seinen ursprünglichen Plan von unsterblichen Soldaten konnte er dann immer noch umsetzen, ja, vielleicht sogar verbessern, wenn diese sich zusätzlich noch in andere Wesen verwandeln konnten. Welch ein Potential verbarg sich dahinter! Zunächst aber benötigte er eine bessere Laborausrüstung. Nachdenklich betrachtete er die restlichen Reagenzgläser mit Valentinas Blut in seiner Hand.  Es schlummert nur.  
    Das menschliche Blut in Kombination mit dem eines alten Fürsten musste diese Fähigkeit in den alten Vampiren aktiviert haben. Was er nicht wusste: Seit man begonnen hatte, in den sechziger Jahren dieses Kunstblut zu verteilen, war diese Fähigkeit mehr und mehr erloschen. Sie wurde nicht mehr für die Jagd benötigt. Dass er  Ende 1943 überhaupt noch als Fürst gewandelt wurde, war einzig und allein seinem Erschaffer zu verdanken. Sonst wäre er wie viele andere auch ein Grenzgänger, wenn nicht selbst ein Hybrid geworden.
    Leider wusste er viel zu wenig über das Universum der Seelenlosen. Ihn faszinierte jetzt allein der Gedanke: Was würde geschehen, wenn man ihnen das Gestaltwandeln wieder "einimpfte"? Wenn er den Hybriden erstmal wieder ihre wahre Natur offenbart hatte, würden sie ihm vielleicht freiwillig folgen und seine weiteren Pläne unterstützen. Noch immer nagten die Ideale des vergangenen Reiches an seinem Geist, das nach den Sternen griff und im Nichts zerfiel.  Keine Zeit zu verlieren.  
    Er brannte darauf, seine Experimente fortzusetzen. Noch viele Stunden bis zum Morgengrauen. Irgendwo in dieser Stadt musste es ein hochmodernes Labor geben. Er machte sich auf die Suche. 
    * * *
    Drei Tage und zwei Nächte vergingen ergebnislos. Keine Nachricht aus dem Bestattungsinstitut Berger, keine Spur des wahnsinnigen Forschers. Die Langeweile und die Gereiztheit stiegen in der kleinen Gruppe aus drei Hybriden, einem Vampirfürsten, einem Halbengel und einem Sterblichen. 
    In der dritten Nacht streifte Shane erneut einsam durch die Straßen. Er war der einzige der ehemaligen Band, der von seinem Recht auf Frischblut regelmäßig Gebrauch machte. Niemand machte ihm einen Vorwurf daraus. Der Gitarrist war in allen Dingen immer schon sehr konsequent gewesen. 
    Shane labte sich an zwei Passanten in dieser Nacht, und wie immer bevorzugte er weibliches Blut. Sie ernährten sich einfach besser. Die Wärme des getrunkenen Blutes strahlte weithin sichtbar aus seiner Aura und ließ ihn selbst zum Ziel werden für die scharfen Augen des Vampirfürsten.
    Von einer inneren Stimme getrieben, ging er noch einmal zu der Stelle, an der damals die Dunkelheit über ihm noch dunkler geworden war. Heute waren die Straßen stiller als zuvor und nur wenige Leute unterwegs. Auch seinesgleichen traf er nur selten. Offenbar waren alle Hybriden damit beschäftigt, ihre Zielperson ausfindig zu machten. Doch die fand ihn in dieser Nacht. 
    Als er allein auf der breiten Fußgängerstraße stand, spürte Shane den kalten Schatten in seinem Rücken, der sich über ihn senkte. Noch bevor er sich umwenden konnte, hatte das mächtige Wesen ihn bereits von hinten ergriffen. Mit der Leichtigkeit eines Hebekrans, der einen Sack

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