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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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umbringen!«
    »Das ist kein Auserwählter«, brüllte Eldrith zurück. Zu spät dachte Elayne daran, einen Knebel aus Luft zu weben. »Man hat dich reingelegt! Das ist…«
    Elayne stopfte ihr den Knebel in den Mund, aber es war bereits zu spät. Temaile, die immer viel zu vornehm ausgesehen hatte, um eine Schwarze Schwester zu sein, umarmte die Quelle und sah auf. Chesmals Ausdruck verwandelte sich von Entsetzen in nackte Wut.
    Mit rasender Schnelligkeit verknüpfte Elayne Eldriths Abschirmung und webte die nächste. Ein Gewebe Luft traf sie. Das Fuchskopf-Medaillon wurde kalt, und Elayne segnete Mat für seine genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgte Leihgabe und platzierte eine Abschirmung zwischen Chesmal und der Quelle.
    Temaile starrte Elayne ungläubig an, als ihre Gewebe versagten. Aber Sylvases Sekretär war nicht so langsam. Unerwartet warf er sich nach vorn und stieß Elayne wuchtig gegen die Mauer.
    Ein greller Schmerz durchzuckte ihre Schulter; sie fühlte etwas brechen. Ihr Schulterblatt? Die Kinder!, schoss ihr durch den Kopf. Es war ein instinktives Aufblitzen aus Entsetzen und würgender Angst, das sämtliche Gedanken an Min und Sichten verdrängte. In ihrer Überraschung ließ sie das Wegetor zu ihrem Zimmer oben im Palast los. Es erlosch flackernd.
    »Sie hat irgendein Ter’angreal«, rief Temaile. »Die Gewebe gleiten von ihr ab.«
    Elayne stieß sich von der Wand ab und prallte gegen den Sekretär, setzte zu einem Gewebe Luft an, das ihn zurückstoßen sollte. Aber dabei krallte er nach ihrer Hand, da er dort vermutlich etwas Silbernes hatte aufblitzen sehen. Der Sekretär schloss die langen Finger in dem Augenblick um das Medaillon, in dem ihn Elaynes Luftstoß traf.
    Der Mann wurde zurückkatapultiert, hielt das Medaillon aber fest. Elayne knurrte wütend. Temaile grinste bösartig, Gewebe aus Luft bildeten sich um sie. Sie schleuderte sie, aber Elayne begegnete ihnen mit ihren eigenen Geweben.
    Die beiden Gewebe stießen zusammen und wühlten die Luft in dem kleinen Raum auf. Stroh flog in alle Richtungen. Der plötzliche Druckanstieg ließ Elaynes Ohren protestieren. Der dunkelhaarige Sekretär floh auf allen vieren vor der Schlacht, das Ter’angreal in der Faust. Elayne griff mit einem Gewebe danach - aber es löste sich auf.
    Wütend schrie sie auf; in ihrer Schulter pochte der Schmerz, wo sie gegen die Wand geprallt war. In dem kleinen Raum war durch die vielen Leute kaum Platz, und Temaile stand in der Tür und hinderte den Sekretär unbeabsichtigt an der Flucht. Vielleicht war es auch Absicht; vermutlich wollte sie das Medaillon haben. Die anderen beiden Schwarzen Schwestern waren noch immer abgeschirmt und kauerten sich zusammen, während um sie herum der Wind tobte.
    Elayne sog so viel Macht durch ihr Angreal, wie sie wagte, dann stemmte sie Gewebe gegen das von Temaile. Einen Augenblick lang rangen sie miteinander, dann gelang Elaynes Gewebe der Durchbruch, traf Temaile und schleuderte sie aus der Zelle gegen die Korridorwand. Elayne ließ eine Abschirmung folgen, allerdings sah es so aus, als hätte Temaile durch den Luftstoß das Bewusstsein verloren.
    Der Sekretär schoss auf die Tür zu. Ein Stich der Panik durchzuckte Elayne. Sie tat das Einzige, das ihr einfiel. Mit einem Gewebe Luft warf sie Chesmal gegen den Mann.
    Beide gingen zu Boden. Ein metallisches Klirren hallte durch die Zelle, als das Fuchskopf-Medaillon über den Boden durch die Tür rollte.
    Elayne atmete tief ein; Schmerzen schossen durch ihre Brust, und ihr Arm erschlaffte. Sie konnte ihn nicht mehr richtig heben. Wütend hielt sie ihn mit der anderen Hand fest und klammerte sich an die Quelle. Die Süße Saidars war ein Trost. Sie webte Luft und fesselte Chesmal, den Sekretär und Eldrith, die versucht hatte, verstohlen auf sie zuzukriechen.
    Sich zur Ruhe zwingend, drängte sich Elayne an ihnen vorbei aus der kleinen Zelle, um nach Temaile im Korridor zu sehen. Die Frau atmete noch, war aber in der Tat bewusstlos. Elayne fesselte zur Sicherheit auch sie, dann hob sie vorsichtig das Medaillon auf. Die Bewegung ließ sie zusammenzucken. Ja, sie hatte sich mit Sicherheit einen Knochen gebrochen.
    Der dunkle Korridor war leer; seine vier Zellentüren wurden von einer einzigen Stehlampe erhellt. Wo waren die Gardisten und die Kusinen? Zögernd löste sie die Gewebe ihrer Tarnung auf - sie wollte nicht, dass eintreffende Soldaten sie für eine Schattenfreundin hielten. Jemand musste doch den Lärm gehört haben! Im

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