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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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anderen die Schuld, junger Bulle. Ein junger Wolf, der außerhalb des Baus ziemlichen Lärm veranstaltete. So sind Wölfe nicht.
    Springer verschwand innerhalb eines Blinzeins.
    Perrin knurrte und schaute nach Osten, wo er die Wölfe spürte. Er setzte ihnen hinterher, dieses Mal aber vorsichtiger. Er konnte es sich nicht leisten, sich vom Wolf vereinnahmen zu lassen. Sonst würde er wie Noam enden, gefangen in einem Käfig, nachdem er jede Menschlichkeit verloren hatte. Warum sollte Springer ihn dazu ermutigen, genau das zu tun?
    So sind Wölfe nicht. Hatte er den Vorwurf gemeint oder das, was mit Perrin geschah?
    Die anderen wussten alle, wann sie mit der Jagd aufhören mussten, übermittelte Springer aus der Ferne. Nur du musstest aufgehalten werden.
    Perrin erstarrte und blieb am Flussufer stehen. Die Jagd nach dem weißen Hirsch. Plötzlich stand Springer neben ihm am Fluss.
    »Das alles fing an, als ich das erste Mal die Wölfe spürte«, sagte Perrin. »Das erste Mal verlor ich die Kontrolle bei diesen Weißmänteln.«
    Springer legte sich hin und bettete den Kopf auf die Pfoten. Du klammerst dich hier oft viel zu verbissen fest, übermittelte der Wolf. So bist du eben.
    Das hatte ihm Springer schon mehrmals gesagt, seit er den Wolf und dem Wolfstraum kannte. Aber plötzlich eröffnete sich ihm in den Worten eine neue Bedeutung. Es ging um den Übergang in den Wolfstraum, aber es ging auch um ihn selbst.
    Er hatte angefangen, die Wölfe für sein Tun verantwortlich zu machen, wozu er auf der Suche nach Faile geworden war. Aber trugen die Wölfe überhaupt die Schuld daran? War es nicht vielmehr ein Teil von ihm? War es möglich, dass dieser Teil ihn überhaupt erst zu einem Wolfsbruder gemacht hatte?
    »Ist es möglich«, fragte er, »auf vier Beinen zu laufen, sich aber nicht zu sehr am Traum festzuklammern?«
    Aber natürlich, meinte Springer und lachte auf die Weise der Wölfe - als wäre das, was Perrin entdeckt hatte, die offensichtlichste Sache auf der ganzen Welt. Vielleicht war sie es ja auch.
    Vielleicht war er nicht wie die Wölfe, weil er ein Wolfsbruder war. Vielleicht war er ein Wolfsbruder, weil er wie die Wölfe war. Er brauchte sie nicht zu kontrollieren. Er musste sich selbst kontrollieren.
    »Das Rudel. Wie hole ich es ein? Indem ich mich schneller bewege?«
    Das ist eine Möglichkeit. Oder du bist dort, wo du sein willst.
    Perrin runzelte die Stirn. Dann schloss er die Augen und benutzte die Richtung, in die die Wölfe liefen, um zu erahnen, wo sie sein würden. Etwas verschob sich.
    Als er die Augen öffnete, stand er auf einem sandigen Hügel, aus dem lange Grasbüschel wucherten. Rechts von ihm erhob sich ein gewaltiger Berg mit einem zerbrochenen Gipfel, zerschmettert wie von Riesenhand.
    Ein Rudel Wölfe brach aus dem Wald hervor. Viele von ihnen lachten. Junger Bulle, der jagte, wo er doch das Ziel hätte suchen sollen! Junger Bulle, der das Ziel suchte, wo er doch die Jagd hätte genießen sollen! Er lächelte und bemühte sich mitzulachen, aber in Wirklichkeit fühlte er sich wie an dem Tag, an dem sein Cousin Will einen Eimer mit nassen Federn so aufgestellt hatte, dass er auf ihn herunterfallen musste.
    Etwas flatterte durch die Luft. Eine Hühnerfeder. Feucht am Rand. Perrin zuckte zusammen, als ihm bewusst wurde, dass sie sich um ihn herum auf dem Boden ausbreiteten. Als er blinzelte, verschwanden sie. Die Wölfe rochen ausgesprochen belustigt und schickten Bilder von einem mit Federn bedeckten Junger Bulle.
    Verlier dich hier in Träumen, sagte Springer, und diese Träume werden zu diesem Traum.
    Perrin kratzte sich am Bart und versuchte, sich seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. Die unberechenbare Natur des Wolftraums war ihm nicht neu. »Springer«, sagte er und wandte sich dem Wolf zu. »Wie sehr könnte ich meine Umgebung verändern, wenn ich das will?«
    Wenn du es willst? Es geht nicht um das, was du willst, Junger Bulle. Es geht um das, was du brauchst. Was du weißt.
    Perrin runzelte die Stirn. Manchmal verwirrte ihn der Wolf noch immer.
    Plötzlich drehten sich die anderen Wölfe wie auf einen lautlosen Befehl alle gleichzeitig um und schauten nach Südwesten. Sie verschwanden.
    Sie sind hierhin. Springer übermittelte das Bild einer fernen bewaldeten Senke. Der Wolf bereitete sich darauf vor, ihnen zu folgen.
    »Springer!« Perrin trat vor. »Woher wusstest du das? Wo sie hin sind. Haben sie es dir gesagt?« Nein. Aber ich kann ihnen folgen. »Wie?«
    Das habe

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