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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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stimmt nicht mit meiner Beschuldigung überein?«, fragte Ituralde, als er und der Verräter zusammen die Treppe hinuntergingen.
    »Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob er ein Narr oder ein Schattenfreund ist«, sagte Yoeli. »Eins davon muss er sein, wenn er nach diesem Winter, diesem Wolkenhimmel und den Gerüchten, dass al’Thor die halbe Welt erobert hat, nicht die Wahrheit erkennt.«
    »Dann habt Ihr nichts zu befürchten«, sagte Ituralde. »Man wird Euch nicht hinrichten.«
    »Ich habe meine Landsmänner getötet«, erwiderte Yoeli, »eine Revolte gegen den von meiner Königin eingesetzten Anführer angezettelt und den Befehl über die Stadt an mich gerissen, obwohl ich nicht einen Tropfen adliges Blut habe.«
    »Ich schätze, das ändert sich in dem Augenblick, in dem Tenobia zurückkehrt«, sagte Ituralde. »Auf jeden Fall habt Ihr Euch einen Titel verdient.«
    Yoeli blieb im dunklen Treppenhaus, das nur von oben und unten erhellt wurde, stehen. »Ich sehe, dass Ihr das nicht versteht. Ich habe meine Eide verraten und Freunde getötet. Ich werde die Hinrichtung verlangen, wie es mein Recht ist.«
    Ituralde fröstelte. Verdammte Grenzländer, dachte er. »Verschwört Euch dem Drachen. Er hebt sämtliche Eide auf. Verschwendet Euer Leben nicht. Kämpft an meiner Seite in der Letzten Schlacht.«
    »Ich werde mich nicht hinter Ausflüchten verstecken, Lord Ituralde«, sagte der Mann und ging weiter die Stufen hinunter. »Genauso wenig wie ich zusehen konnte, dass Eure Männer sterben. Kommt. Lasst uns dafür sorgen, dass diese Asha’man untergebracht werden. Ich würde sehr gern diese Wegetore sehen, von denen Ihr sprecht. Wenn wir sie dazu nutzen könnten, Botschaften zu verschicken und Vorräte zu holen, könnte das in der Tat eine sehr interessante Belagerung werden.«
    Ituralde seufzte, folgte ihm dann aber. Es war nicht die Rede davon gewesen, durch die Wegetore zu fliehen. Yoeli würde seine Stadt nicht im Stich lassen. Und er würde Yoeli und dessen Männer ebenfalls nicht im Stich lassen, wie ihm plötzlich klar wurde. Nicht nach dem, was sie durchgemacht hatten, um ihn zu retten.
    Dieser Ort war genauso gut wie jeder andere, um sich dem Feind entgegenzustellen. Besser als so manche Situation, in der er in letzter Zeit gesteckt hatte, das war mal sicher.
     
    Als Perrin das Zelt betrat, bürstete sich Faile gerade das Haar. Sie war so schön. Jeden Tag hielt er es noch immer für ein Wunder, dass sie wirklich wieder bei ihm war.
    Sie drehte sich zu ihm um und lächelte zufrieden. Sie benutzte den neuen Silberkamm, den er ihr aufs Kissen gelegt hatte - er hatte ihn Gaul abgehandelt, der ihn in Maiden gefunden hatte. Wenn ihr dieses Shanna’har wichtig war, dann sollte es ihm auch wichtig sein.
    »Die Boten sind zurückgekehrt«, sagte Perrin und schloss die Zeltplane. »Die Weißmäntel haben ein Schlachtfeld bestimmt. Beim Licht, Faile. Sie werden mich zwingen, sie auszulöschen.«
    »Gräme dich nicht«, erwiderte sie. »Wir werden siegen.«
    »Vermutlich.« Perrin setzte sich neben ihrer Schlafpritsche auf ein Kissen. »Aber auch wenn die Asha’man zuerst zuschlagen, müssen wir doch kämpfen. Das bedeutet, wir werden Leute verlieren. Gute Männer, die wir in der Letzten Schlacht brauchen werden.« Er zwang sich, die Fäuste zu entspannen, die er geballt hatte. »Das Licht soll diese Weißmäntel für das verbrennen, was sie getan haben, und dafür, was sie tun.«
    »Dann ist das eine willkommene Gelegenheit, sie zu besiegen.«
    Perrin grunzte zur Erwiderung und verschwieg, wie frustrierend er das doch alles fand. Er würde den Kampf gegen die Weißmäntel verlieren, ganz egal, was geschah. Auf beiden Seiten würden Männer sterben. Männer, die sie dringend brauchten.
    Draußen blitzte es, was Schatten auf das Zeltdach warf. Faile holte für sich ein Nachthemd aus ihrer Truhe und legte ihm einen Schlafmantel heraus. Sie war der Ansicht, dass ein Lord einen Schlafmantel in der Nähe haben sollte, falls man in der Nacht nach ihm verlangte. Bis jetzt hatte sie damit mehrere Male recht gehabt.
    Sie ging an ihm vorbei und roch besorgt, obwohl ihre Miene ganz entspannt war. Er hatte sämtliche Möglichkeiten für eine friedliche Lösung mit den Weißmänteln ausgeschöpft. So wie es aussah, würde er bald wieder töten müssen, ob er es wollte oder nicht.
    Er zog sich bis auf den Lendenschurz aus und legte sich hin, dann schlief er ein, bevor sich Faile ausgezogen hatte.
    Er betrat den Wolfstraum

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