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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Formation ritten.
    Als sie eintrafen, hatte man bereits einen Pavillon aufgebaut. Vier Stangen hielten die bräunlich graue Zeltplane aufrecht und erschufen ein Flachdach. Darunter standen ein kleiner rechteckiger Tisch und zwei Stühle.
    Aybara saß an der einen Seite des Tisches. Er erhob sich, als Galad näher kam; heute trug der hochgewachsene Mann einen grünen Mantel und braune Hosen. Beides war schlicht, wenn auch sorgfältig gefertigt. An der Taille hing ein Hammer. Die Kleidung vermittelte einen bodenständigen Eindruck. Nein, das war kein Mann der Paläste, sondern ein Mann der Felder und Wälder. Ein Waldläufer, der zum Lord aufgestiegen war.
    Hinten im Pavillon standen zwei Männer von den Zwei Flüssen und hielten die kraftvollen Langbogen. Angeblich waren es freie Bauern und Schafhirten, ein unbeugsamer und uralter Menschenschlag. Und sie hatten diesen Perrin Aybara zu ihrem Anführer erwählt.
    Galad ging auf den Pavillon zu. Byar und Bornhaid schlossen sich ihm an, aber die fünfzig Männer blieben im Sattel.
    Im Gegensatz zu ihrer letzten Begegnung waren Aes Sedai anwesend. Eine kleine Cairhienerin, eine schlanke, gut aussehende Frau in einem einfachen Kleid, eine stämmige Frau, deren zahlreiche Zöpfe darauf hinwiesen, dass sie vermutlich aus Tarabon kam. Sie standen bei einer Gruppe Aielfrauen mit Schultertüchern, beschützt von einer Handvoll Töchter des Speers. Nun, diese Aiel bestätigten die Behauptung, dass Aybara im Auftrag des Wiedergeborenen Drachen unterwegs war.
    Galad legte die Hand lässig auf den Schwertgriff und musterte den Rest der Leute, die sich im Pavillon versammelt hatten.
    Und erstarrte. Hinter Aybaras Stuhl stand eine atemberaubend schöne Frau. Nein, nicht schön, wunderschön. Langes schwarzes Haar strömte ihr auf den Rücken; es schien zu glänzen. Sie trug ein rotes Gewand, das dünn genug war, um ihre Figur zu unterstreichen, und der tiefe Ausschnitt enthüllte schwellende Brüste.
    Und diese Augen. So dunkel, mit langen, wunderschönen Wimpern. Sie schienen ihn … anzuziehen. Warum war diese Frau das letzte Mal nicht dabei gewesen?
    »Ihr erscheint überrascht«, sagte Aybara, als er sich wieder setzte. Sein Ton war schroff. »Ihre Lady die Erste ist genau wie ich im Auftrag des Drachen hier. Habt Ihr nicht die Flagge von Mayene über meinen Streitkräften flattern gesehen?«
    »Ich …« Galad schloss ruckartig den Mund und verneigte sich vor der Frau. Berelain sur Pændrag Pæron? Man sagte ihr nach, eine unvergleichliche Schönheit zu sein, aber diese Geschichten wurden ihr nicht gerecht. Galad riss den Blick von ihr los und zwang sich, gegenüber von Aybara Platz zu nehmen. Er musste sich auf seinen Feind konzentrieren.
    Diese goldenen Augen waren genauso beunruhigend, wie er in Erinnerung hatte. Es war so seltsam hineinzublicken. Ja, dieser Mann konnte unmöglich etwas anderes als Schattengezücht sein. Aber warum sollten so viele Menschen so einer Kreatur folgen? Warum würde sie so einer Kreatur folgen?
    »Danke, dass Ihr gekommen seid«, sagte Aybara. »Unsere letzte Begegnung war eine hastige Sache. Dieses Mal machen wir es richtig. Ihr solltet wissen, dass diese Frau neben mir Alliandre Maritha Kigarin ist, die Königin von Ghealdan, Gesegnete des Lichts, Verteidigerin von Garens Wall.« Also war diese stattliche dunkelhaarige Frau die derzeitige Königin von Ghealdan. Natürlich gab es bei den Unruhen hier in letzter Zeit vermutlich ein halbes Dutzend Leute, die den Thron für sich beanspruchten. Sie war hübsch, wurde aber völlig von Berelain überschattet.
    Perrin wies mit dem Kopf auf eine dritte Frau. »Das ist Faile ni Bashere t’Aybara, meine Gemahlin und Kusine der Königin von Saldaea.« Aybaras Frau musterte Galad misstrauisch. Ja, sie stammte offensichtlich aus Saldaea, das verriet schon ihre Nase. Bornhaid und Byar hatten nichts von ihrer Verbindung zum Königshaus gewusst.
    Zwei Monarchen im Zelt, und beide standen hinter Aybara. Galad erhob sich von seinem Stuhl und schenkte Alliandre eine Verbeugung, die der entsprach, die er Berelain gegeben hatte. »Euer Majestät.«
    »Ihr seid sehr höflich, Kommandierender Lordhauptmann«, sagte Berelain. »Und das waren sehr anmutige Verbeugungen. Verratet mir, wo habt Ihr Eure Erziehung genossen?«
    Ihre Stimme war wie Musik. »Am Hof von Andor, meine Lady. Ich bin Galad Damodred, Stiefsohn der von uns gegangenen Königin Morgase und Halbbruder von Elayne Trakand, der rechtmäßigen

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