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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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habt… nun, das wäre für den Moment genug.«
    Ich sollte sie fortschicken, dachte Perrin. Wir haben bereits viel zu viele Mäuler zu stopfen. Beim Licht, eigentlich hätte er Menschen loswerden sollen. Aber diese Burschen machten den Eindruck, als könnten sie mit ihren Waffen umgehen, und wenn er sie fortschickte, endeten sie zweifelsohne als Plünderer.
    »Geht den Tross entlang«, sagte Perrin. »Findet einen Mann namens Tarn al’Thor - ein stämmiger Bursche, der wie ein Bauer gekleidet ist. Jeder sollte euch in seine Richtung schicken können. Sagt ihm, dass ihr mit Perrin gesprochen habt und dass ich befohlen habe, euch für Verpflegung aufzunehmen.«
    Die verdreckten Männer entspannten sich, und ihr schlanker Anführer roch sogar dankbar. Dankbar! Söldner - vielleicht sogar Banditen -, die dankbar waren, für eine warme Mahlzeit in Diensten genommen zu werden. Das war der Zustand der Welt.
    »Sagt mir, mein Lord«, sagte Turne, während sich seine Männer in Bewegung setzten und die Flüchtlingsreihen entlanggingen. »Habt Ihr wirklich etwas zu essen?«
    »Haben wir«, erwiderte Perrin. »Ich sagte es doch.«
    »Und es verdirbt nicht, wenn man es die Nacht unbeaufsichtigt lässt?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Perrin streng. »Nicht, wenn man es richtig aufbewahrt.« Ein Teil ihres Korns wies möglicherweise Käfer auf, aber es war genießbar. Der Mann schien das unglaublich zu finden, als hätte Perrin gesagt, dass seinen Wagen bald Flügel wachsen und sie zu den Bergen hinauffliegen würden.
    »Geht jetzt«, sagte Perrin. »Und vergesst nicht Euren Männern zu sagen, dass wir unser Lager nach strengen Regeln führen. Keine Schlägereien, kein Diebstahl. Wenn ich auch nur schnuppere, dass ihr Ärger macht, fliegt ihr raus.«
    »Ja, mein Lord«, sagte Turne und eilte seinen Männern hinterher. Er roch ehrlich. Tarn würde nicht erfreut sein, auf eine weitere Gruppe Söldner aufpassen zu müssen, aber noch waren die Shaido irgendwo da draußen. Die meisten von ihnen schienen sich nach Osten gewandt zu haben. Aber weil seine Streitmacht so langsam vorangekommen war, sorgte er sich, dass die Aiel ihre Ansicht änderten und für ihn zurückkamen.
    Er trieb Steher wieder an, flankiert von zwei Männern aus den Zwei Flüssen. Jetzt, da es Aram nicht mehr gab, hatten sich die Männer aus den Zwei Flüssen unglücklicherweise zu Perrins Leibwächtern erklärt. Das heutige Ärgernis bestand aus Will al’Seen und Reed Soalen. Perrin hatte versucht, die Männer loszuwerden. Aber sie bestanden darauf, und er hatte sich mit größeren Sorgen herumzuschlagen, von denen seine seltsamen Träume nicht der geringste Teil waren. Lange nachhallende Visionen von der Arbeit in der Schmiede und der Unfähigkeit, etwas Vernünftiges zustande zu bringen.
    Vergiss sie doch einfach, befahl er sich und ritt zum Anfang der langen Marschreihe, gefolgt von al’Seen und Soalen. Du hast schon genug Albträume, wenn du wach bist. Kümmere dich um die zuerst.
    Die Wiese um ihn herum stellte offenes Gelände dar, auch wenn das Gras vergilbte, und ihm fielen voller Unmut mehrere große Schneisen toter Wildblumen auf, die langsam verrotteten. Der Frühlingsregen hatte die meisten solcher Gebiete in Schlammlöcher verwandelt. So viele Flüchtlinge zu befördern war eine zeitraubende Angelegenheit, selbst wenn man die Blasen des Bösen und den Schlamm nicht in Betracht zog. Alles nahm mehr Zeit in Anspruch als erwartet, Maiden hinter sich zu lassen eingeschlossen.
    Die Streitmacht wühlte bei ihrem Marsch den Schlamm auf; die meisten Flüchtlinge hatten verdreckte Kleidung, und ein dichter, klebriger Geruch hing in der Luft. Perrin näherte sich dem Anfang der Reihe und passierte Reiter mit roten Harnischen und an Töpfe erinnernden Helmen, die ihre Lanzen emporgereckt hielten. Die Geflügelten Wachen von Mayene. Lord Gallenne ritt an ihrer Spitze, den Helm mit den roten Federn an der Seite gehalten. Seine Haltung war steif genug, dass man hätte glauben können, er befinde sich auf einer Parade, aber sein eines Auge ließ die Gegend nicht aus dem Blick. Er war ein guter Soldat. Seine Streitmacht verfügte über viele gute Soldaten, auch wenn es manchmal schwerer war, sie daran zu hindern, einander an die Kehle zu gehen, als ein Hufeisen zu verbiegen.
    »Lord Perrin!« Arganda, der Erste Hauptmann von Ghealdan, drängte sich auf einem hohen braunen Wallach durch die Reihen der Mayener - seit Alliandres Rückkehr war Arganda auf

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