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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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gehen“, murmelte er.
    Die Worte hallten wie durch einen langen Tunnel durch ihren Kopf. Sie nickte einfach nur, während er die Tür öffnete und, ohne sich noch einmal umzudrehen, in die Nacht hinausging.
    Kara blieb wie angewurzelt stehen. Die Gedanken an die letzten Sekunden rasten ihr durch den Kopf. Es war wundervoll … traumhaft und großartig gewesen. Sie wollte, dass es wieder geschah … und dass es nie wieder geschah.
    Der Mann ihrer Mädchenträume – oh, was sagte sie denn da? – ihrer Mädchen- und Erwachsenenträume … hatte sie gerade halb besinnungslos geküsst. Und alles, was sie spürte, war ein grauenhaftes Schuldgefühl, weil er der frischgebackene Ex-Verlobte ihrer Schwester war.
    Eli nahm den langen Heimweg. „Langer Heimweg“ hieß in diesem Fall, dass er noch dreimal um Karas Wohnblock lief, bevor er wieder zu seinem Apartment zurückfuhr. Dieses dunkle und einsame Apartment, das er zuvor gemieden hatte.
    Während seines kleinen Spaziergangs hatte er sich tatsächlich Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen, wie er vorgehen konnte. Ein Teil von ihm wollte wieder zurück zu Karas Haus. Wollte, dass Kara ihm öffnete, damit er hineinstürmen, sie in die Arme nehmen und mit ihr in ihrem Schlafzimmer verschwinden konnte. Der andere Teil – nämlich der, der von seinem Herzen und nicht seiner Libido bestimmt wurde – fragte sich, welcher Teufel ihn geritten hatte, die Schwester seiner Ex-Verlobten am Tag, an dem die Verlobung aufgelöst worden war, an sich zu reißen und zu küssen.
    Und wieso hatte er immer noch ein so großes Verlangen nach ihr?
    Hatte er jemals dieses Gefühl gehabt, nachdem er Laurel geküsst hatte? Nein. Jedenfalls konnte er sich nicht daran erinnern.
    Die Küsse, die er mit Laurel getauscht hatte, waren viel unschuldiger gewesen … so wie auch der Rest ihrer Beziehung. Sie waren ein sympathisches und perfektes Paar gewesen.
    Doch ihre innere Verbindung widersprach dem äußeren Anschein. Denn zwischen ihnen hatte es keine Leidenschaft gegeben. Sicher, Respekt und Freundschaft – und das würde auch so bleiben, unabhängig davon, dass Laurel die Verlobung aufgelöst hatte.
    Doch bis zu dem Moment, in dem er Kara geküsst hatte – und er wusste immer noch nicht, was zum Teufel ihn dazu gebracht hatte –, war ihm nicht klar gewesen, wie sehr es der Beziehung mit Laurel an Feuer gemangelt hat. Kara zu küssen war wie ein Blitzschlag gewesen, der ihn vom Kopf bis zu den Fußspitzen elektrisiert hatte. Eli konnte sich nicht daran erinnern, jemals so stark reagiert zu haben, als er eine Frau geküsst hatte … oder der Kuss mit Kara hatte ihm diese Erinnerung aus dem Hirn gepustet.
    Was um Himmels willen sollte er nun tun?
    Das Klügste wäre, nach Hause zu gehen, zu duschen, sich hinzulegen und den Kuss einfach zu vergessen.
    Doch noch immer pulsierte das Blut in seinem Kopf und seinen Adern – ganz zu schweigen von seinen Lenden – mit der Kraft geschmolzener Lava. Nein, das wäre schlichtweg unmöglich.
    Wie verdammt noch mal soll ich bloß mit dem plötzlichen und starken Verlangen nach Kara Kincaid umgehen? fragte er sich.

4. KAPITEL
    In der Nacht hatte Kara kein Auge zugetan. Wie auch? Nach diesem Kuss? Es war, als hätten ihr auf der rechten und linken Schulter jeweils ein Engelchen und ein Teufelchen gesessen, die sich ein zähes Kräftemessen geliefert hatten.
    Doch diese unsichtbaren Kräfte waren nicht die, die man kannte. Was Kara vor sich gesehen hatte, waren die Gesichter von Eli und Laurel.
    Eli, ganz sein charmantes Selbst, hatte ihr winkend zugelächelt und mit samtweicher Stimme und betörendem Südstaatenakzent versucht, sie zu einem weiteren atemberaubenden Kuss zu überreden.
    Ihm gegenüber hatte Laurel gesessen und sie mit schmerzverzerrtem Gesicht fragend angeschaut: Warum, Kara? Wie konntest du mir das nur antun … deiner eigenen Schwester ?
    Nein, wegen dieser Gewissensbisse hätte sie unmöglich Schlaf gefunden.
    Normalerweise war sie nach guten acht Stunden ausgeschlafen und bereit für den Tag.
    Doch heute war kein normaler Tag. Statt mit den Hochzeitsvorbereitungen für ihre Schwester weiterzumachen, war sie gezwungen, alles wieder rückgängig zu machen. Statt Businesskostüm hatte sie eins ihrer luftigen, mit riesigen Mohnblüten bedruckten Lieblingssommerkleider an und war barfuß. Über dem Kleid trug sie eine pinkfarbene Schürze mit tiefen Taschen, auf der Jeder hat seinen Preis … meiner ist Schokolade gestickt

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