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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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gewesen. Jedenfalls auf dem Papier.
    Allerdings hatte er da noch nicht begriffen, wie überbewertet ein Ideal vom Reißbrett war.
    Laurel war in jeder Hinsicht eine liebenswerte Frau. Eli hatte keine Zweifel, dass sie eines Tages eine wunderbare Ehefrau sein würde. Doch das hieß eben nicht, dass sie auch zu ihm passte.
    Nein, er vermutete, dass diese Rolle Laurels Schwester zukam. Was, zugegeben, ein bisschen peinlich war – aber es war nicht unmöglich.
    Er hoffte nur, Kara dazu bewegen zu können, genauso offen mit ihm umzugehen, wie er es mit ihr tun wollte. Doch dafür musste er sehr vorsichtig vorgehen. Keinesfalls durfte er mit der Tür ins Haus fallen und ihr sagen, dass es nicht nur geschäftliche Gründe waren, weswegen er mit ihr das Wochenende verbringen wollte.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie und versuchte, betont heiter und unverbindlich zu klingen. „Fertig?“
    Noch immer kaute sie auf ihrer Unterlippe, ihr Mund wirkte dadurch etwas verspannt.
    „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte sie. „Bei allem, was gerade passiert, sollte ich vielleicht nicht die Stadt verlassen. Und schon gar nicht mit dir.“
    Er schlug sich mit der Hand aufs Herz und tat so, als wäre er verwundet worden. „Warum, Darling, glaube ich plötzlich, dass du meine Gefühle verletzt hast?“
    Darüber musste sie lachen, denn er machte sich natürlich lustig über sie.
    „Na schön.“ Sie nahm ihr Gepäck, trat über die Schwelle und schloss die Tür ab.
    „Aber sollte irgendetwas passieren, und ich bin nicht hier, wenn meine Familie mich braucht, dann mache ich dich dafür verantwortlich.“
    „Es ist doch bloß Seabrook Island“, erinnerte er sie, während sie zum Wagen gingen. „Ein Anruf genügt, und ich werde dich innerhalb weniger Stunden nach Charleston zurückfahren. Wenn du willst, lasse ich sogar einen Helikopter kommen.“
    Sie warf ihm einen mahnenden Blick zu, als sie ins Auto stieg. „Das wird wohl kaum nötig sein.“
    Er schlug die Tür zu, ging um den Wagen herum und setzte sich hinters Lenkrad.
    Bis sie die Autobahn erreichten, redeten sie kaum ein Wort miteinander. Doch dann musste er etwas loswerden, was ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf gegangen war, seit sie zugesagt hatte, mit ihm zu fahren.
    „Ich nehme an, Laurel war einverstanden damit, dass du das Wochenende mit mir verbringst“, sagte er so beiläufig wie möglich.
    Einen Moment lang schien sie zu zögern, dann nickte sie kurz. Sie nestelte an ihrem Sicherheitsgurt und blickte in Elis Richtung.
    „Sie hat mir versichert, dass es ihr überhaupt nichts ausmachen würde. Sie meinte sogar, es sei eine gute Idee zusammenzuarbeiten.“
    Er konnte sich ein winziges Lächeln nicht verkneifen. „Hab ich doch gesagt.“
    „Trotzdem, irgendwie klang sie abwesend“, fügte Kara hinzu. „Keine Ahnung, ob das mit Dads Tod zu tun hat oder mit dem Mordverdacht, unter dem Mom steht. Oder damit, dass eure Hochzeit nicht stattfinden wird. Aber irgendwie scheint sie im Moment nicht sie selbst zu sein.“
    „In der letzten Zeit habt ihr alle ziemlich viel durchmachen müssen. Jeder würde in dieser Situation so reagieren.“
    Als Kara den Kopf neigte, war er nicht sicher, ob das ein Zeichen der Zustimmung war oder sie nachdachte.
    „Laurel und Mom wollten vor der Hochzeit eigentlich noch gemeinsam verreisen. Natürlich kann Mom nicht weg, jetzt, da sie unter Mordverdacht steht. Aber sie will nicht, dass Laurel die Reise absagt. Ich persönlich glaube auch, dass Laurel gerne eine Weile verreisen würde. Und sei es nur, um etwas Abstand von dem ganzen Zirkus zu bekommen. Allerdings würde sie sich auch wahnsinnig schuldig fühlen, denn sie hätte das Gefühl, Mom und die Familie im Stich zu lassen.“
    „So, wie du dich jetzt dieses Wochenende aus dem Staub machst.“
    Eli ließ seine Worte absichtlich zweideutig klingen, weil er neugierig war, wie Kara reagieren würde. Würde sie leugnen, dass sie „sich aus dem Staub machte“, oder entrüstet klarstellen wollen, dass es nicht „diese Art“ von Wochenendtrip war? Oder würde sie ihm zustimmen, dass es „diese Art“ von Wochenendtrip war?
    Zu seiner Überraschung und Freude stimmte sie ihm zu.
    „Genau. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie fahren sollte, denn ich denke, eine kleine Auszeit würde ihr guttun. Sie könnte den Kopf freikriegen und neue Energie tanken. Und falls irgendwas passieren sollte, wäre sie in ein paar Stunden wieder zu Hause.“
    „Eben“,

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