Der Traummann meiner Schwester
Seabrook Island sprachen.
6. KAPITEL
Anstatt sich entspannt zurückzulehnen und die angenehme Fahrt zu einem Luxus-Resort am Meer zu genießen, konnte Kara an nichts anderes denken als daran, dass es ein riesiger Fehler war, sich auf den Trip mit Eli eingelassen zu haben, Geschäftsreise hin oder her.
Wie in drei Teufels Namen sollte sie mit diesem Gefühl im Bauch bloß das Wochenende mit ihm überstehen?
Von dem Moment an, in dem er die Bombe hatte hochgehen lassen – du liebst mich, und das weißt du –, hatte ihr Herz begonnen heftiger zu schlagen.
Ja, sie liebte ihn und hatte es ihm gegenüber zugegeben. Doch auch, wenn sie dabei ihre Freundschaft im Kopf gehabt hatte, befürchtete Kara, dass sie noch mehr wollte. Und das entsprang keiner kindlichen Sehnsucht, sondern dem erwachsenen Wunsch nach einer Beziehung, die für immer hielt.
Natürlich würde das nie geschehen. Unabhängig von dem Kuss – den eine Mischung aus Stress, Müdigkeit und ein paar Scotch zu viel ausgelöst hatte – wusste Kara, dass Eli nicht so empfand wie sie.
Er mochte sie sehr gern, so viel war klar, aber er wollte sie nicht. Wollte ihr nicht die Kleider vom Leib reißen und unanständige Dinge mit ihr tun.
Ein Schauer überlief sie bei dem Gedanken, denn genau danach sehnte sie sich.
Wieso dachte sie überhaupt daran, so etwas mit dem Ex-Verlobten ihrer Schwester zu tun? Wie würde Laurel sich fühlen, wenn sie erfuhr, dass ihre Schwester für Eli seit ihrer Teenagerzeit schwärmte und sich zu ihm hingezogen fühlte?
Die naheliegende Antwort darauf – Laurel hatte sich zwar von Eli getrennt, was aber noch lange nicht hieß, dass sie ihrer Schwester den Ex-Verlobten überließ – war der eigentliche Grund, warum dieses Wochenende ein riesengroßer Fehler war.
Mittlerweile hatten sie Seabrook Island erreicht und steuerten unmittelbar auf das Resort zu. Kara hatte keinen Schimmer, wie sie sich nach ihrer Ankunft verhalten sollte. Würde sie in der Lage sein, ihre Gefühle zu kontrollieren und so zu tun, als wäre alles ganz normal? Als wären sie Freunde, die hier Geschäfte machen wollten? Oder würde sie das gesamte Wochenende am Rande eines Nervenzusammenbruchs verbringen?
Muschelschalen knirschten unter den Rädern des Mercedes, als sie die Auffahrt zu dem Luxus-Resort am Meer hinauffuhren. Kara war bei der Eröffnung von Ocean Breezes dabei gewesen. An jenem Tag war sie unglaublich stolz auf Eli gewesen – genauso stolz, wie er auf sein neues „Baby“ gewesen war. Ocean Breezes war nicht einfach ein Hotel wie alle seine anderen Häuser. Es war ein riesiges Resort, in dem einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wurde.
Es gab einen Privatstrand, einen Golfplatz und ein Luxus-Spa neben exklusiven Shops und Sterne-Restaurants. Und natürlich konnte man hier jene einmaligen Ereignisse im Leben feiern, um die Kara sich zukünftig kümmern sollte: Verlobungen, Hochzeiten, Jubiläen und Geburtstage.
Kara konnte es kaum erwarten, all das zu sehen, was sie hinter den Eingangstüren erwartete.
Nachdem Eli unter dem imposanten Säulenvorbau des Eingangs angehalten hatte, war sofort ein Page auf Karas Seite, um ihr die Tür zu öffnen. Der junge Mann trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und ein weinrotes Jackett mit dem Emblem des Hotels. Er begrüßte Kara mit einem breiten Lächeln und wartete höflich, bis sie ausgestiegen war. Erst dann ging er auf Elis Seite.
„Herzlich willkommen, Mr Houghton. Es ist mir eine große Freude, Sie wiederzusehen.“
„Danke, Robert“, erwiderte Eli, drückte dem Jungen die Autoschlüssel und einen zusammengefalteten Geldschein in die Hand.
Ein weiterer Mitarbeiter holte das Gepäck aus dem Kofferraum und stellte es auf einen Rollwagen. Auch er erhielt ein üppiges Trinkgeld.
„Das geht alles in meine Privaträume“, bat Eli leise den jungen Mann. „Und bitte sorgen Sie für eine Schale Erdbeeren und eine Flasche Champagner. Danke, Julio.“
Als der Wagen in die eine und das Gepäck in die andere Richtung gefahren wurden, hakte Eli sich bei Kara unter und führte sie in die Lobby.
„Erdbeeren und Champagner?“, murmelte sie fragend.
„Um zu feiern“, antwortete er.
„Um was zu feiern?“
„Den Beginn von etwas, von dem ich glaube, dass es eine erfolgreiche Zusammenarbeit werden wird.“
„Ein einfaches Dankeschön hätte ausgereicht“, entgegnete sie.
Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe. „Sei nicht dumm,
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