Der Traummann meiner Schwester
Verständnis dafür, dass Kara diese Gelegenheit nutzte? Oder würde sie sich von ihrer Schwester verraten fühlen?
Es war, als säße sie auf einer Wippe – hoch und runter, gut und schlecht.
Mit zur Seite geneigtem Kopf sah sie Eli eindringlich an und versuchte, sich nicht von seinem attraktiven Gesicht und seinen braunen Augen beeindrucken zu lassen.
„Und die Kosten werden komplett übernommen, hm?“, fragte sie.
„Genau.“
„Das ist ein schrecklich verlockendes Angebot.“
„Warte ab, bist du erst einmal da bist. Du wirst glauben, im Paradies zu sein.“
Er hob scherzhaft die Augenbrauen, woraufhin sie gegen ihren Willen anfing zu kichern.
„Ich würde gerne zusagen“, sagte sie, „aber ich denke, ich sollte noch eine Nacht darüber schlafen. Und … Es tut mir leid“, fügte sie mit leichtem Zögern hinzu, „aber ich muss darüber erst noch mit Laurel sprechen. Nach allem, was gerade geschehen ist, würde ich mich nicht wohlfühlen, wenn sie und der Rest der Familie nicht einverstanden wären.“
„Natürlich“, erwiderte er schnell und stand auf. „Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst … nur nicht zu viel.“ Er zwinkerte ihr zu.
Sie ging hinter ihm hinaus in den Flur.
„Solltest du dich entschließen zu fahren, können wir Freitagmorgen los“, erklärte er, während er den Türknopf ergriff. Und genau wie am Abend zuvor drehte er sich zu ihr um, ohne den Knopf loszulassen.
Als sie wieder daran dachte, wurde Kara nervös. Sie betete zum Himmel, er möge sie nicht noch einmal küssen … und sehnte sich gleichzeitig danach.
„Und wenn ich mich dagegen entscheide?“, wagte sie zu fragen.
Er warf ihr einen Blick zu, der ihr klarmachte, dass er diese Antwort nicht erwartete, ganz egal, wie viel Zeit sie brauchte, um sich zu entscheiden.
„Dann entführ ich dich zu einem Resort, das in der Nähe ist.“
Ein Prickeln überlief ihren Körper, und ihr Mund wurde ganz trocken. Sie wusste zwar, dass er übers Geschäft sprach, aber es klang sehr, sehr zweideutig. So, als würde er ihr vorschlagen, mit ihm die Zeit in der Penthouse-Suite eines seiner Luxus-Hotels zu verbringen und sich in die Laken zu wühlen. Aber ganz bestimmt nicht danach, als würde er mit ihr eine Tour durch sein Hotel machen wollen, damit sie sich umsehen konnte.
Als könnte er ihre Gedanken lesen und als wüsste er, was gerade in ihr vorging, zog er einen Mundwinkel nach oben.
„Danke für die Cookies. Und ruf mich an, wenn du dich entschieden hast.“
Und dann war er auch schon weg. Ohne versucht zu haben, ihr einen Kuss zu stehlen.
5. KAPITEL
Eli war gerade dabei, einige Verträge durchzugehen, als seine Empfangsdame sich meldete.
„Kara Kincaid ist auf Leitung drei“, sagte sie und klickte sich wieder aus.
Er ließ sich Zeit und schaute auf seine Armbanduhr.
Vier Stunden. Das ging aber schnell. Eigentlich hatte er nicht erwartet, dass sie sich vor morgen melden würde, da sie ja „noch eine Nacht darüber schlafen“ wollte.
Obwohl er ja nicht wissen konnte, ob sie zusagen wollte. Genauso gut könnte sie ihm auch kurz und bündig eine charmante Absage erteilen.
In der Hoffnung, dass dem nicht so sein würde, griff er zum Hörer.
„Hallo, Darling“, meldete er sich mit seiner – jedenfalls hoffte er das – freundlichsten und schmeichelhaftesten Stimme.
Jedenfalls musste sein Ton sie sehr überrascht haben, da auf der anderen Seite der Leitung Schweigen herrschte.
„Sollte dein Angebot noch stehen, mit mir nach Seabrook Island zu fahren“, sagte sie schließlich, „dann nehme ich es an.“
„Wunderbar“, erwiderte er knapp, damit Kara nicht gleich mitbekam, wie sehr er sich über ihre Zusage freute.
„Dann hole ich dich Freitagmorgen um acht ab. In Ordnung?“
„Natürlich“, antwortete sie leicht verschämt.
„Nimm bequeme Kleidung mit, und pack Sachen für den Strand ein“, riet er ihr. „Also, bis dann.“
Er legte auf, bevor sie etwas sagen konnte, und er sein Glück genießen konnte.
Am frühen Freitagmorgen parkte Eli um fünf vor acht vor Karas Reihenhaus. Normalerweise nahm er immer das BMW Cabrio, wenn er nach Seabrook Island fuhr. Es war schnittiger und sportlicher. Außerdem genoss er es, wenn der Fahrtwind ihm auf dem Weg zum Atlantischen Ozean entgegenwehte.
Doch dieses Mal hatte er sich für den seriöser wirkenden Mercedes Benz entschieden, weil er Kara nicht verschrecken und in Sicherheit wiegen wollte. Sicherheit, Komfort und vornehmer Schick –
Weitere Kostenlose Bücher