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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hinsichtlich Ihrer Frau unternehmen?«
    fragte er.
    »Das ist die Frage. Soll ich etwas tun? Vielleicht ist es für Helene nur ein kurzes Feuer, das vorübergeht.«
    »Warum nicht so tun, als hätten Sie nichts bemerkt? Zumindest im Augenblick?«
    Als er es aussprach, fiel Tweed seine eigene Erfahrung in derselben Situation ein. Hier gab er einen Rat, den er selbst nicht befolgt hatte. Nicht daß es einen Unterschied gemacht hätte – Lisa war immer eine Frau gewesen, die ihre eigenen Wege ging.
    Aber Tweed behielt den Ball im Auge. Jetzt und hier war es seine Hauptaufgabe, Stilmar bezüglich seines Eheproblems im Zustand psychischer Anspannung zu halten. Stilmar setzte seine Brille wieder auf, leerte sein Glas und schaute Tweed an.
    »Das ist ein guter Rat, denke ich. Also, wir sprachen doch am Park Crescent miteinander, und Sie sagten, Sie erwarteten bald vom Kontinent eine Beschreibung Procanes zu erhalten.«
    »Phantombilder aus Frankfurt, Genf, Paris und Brüssel.« Tweed stand auf und ging zur Tür. »Sind soeben per Kurier eingetroffen.« Er deutete auf die Karte, die ausgebreitet auf dem Bett lag.
    »Während ich runtergehe und sie hole, wollen Sie sich vielleicht die Karte ansehen.«
    Sobald er draußen auf dem Korridor stand, wandte er sich nach links zu Jan Fergussons Zimmer. Er hatte mit Absicht »runtergehe« gesagt; Stilmar sollte annehmen, die Person, die er aufsuchte, müsse sich unterhalb der sechsten Etage befinden. Als er zurückkam, einen Umschlag unter den Arm geklemmt, fand er Stilmar über die Karte gebeugt und diese eingehend studierend.
    »Die Linie, die Sie da gezogen haben«, sagte Stilmar, »die von der Insel Ornö nach Turku verläuft – was soll sie bedeuten?«
    »Procanes wahrscheinlicher Weg, wenn er überläuft.«
    »Das klingt defätistisch.« Stilmar richtete sich auf. »Was haben Sie da?«
    Tweed nahm vier Skizzen aus dem Umschlag und legte sie nebeneinander auf die Karte. Dann zeigte er nacheinander auf jede.
    »Frankfurt, Genf, Paris und Brüssel.«
    »Seltsam.« Stilmar beugte sich wieder über das Bett, und Tweed war beeindruckt über die Schnelligkeit seiner Reaktion. »Diese erinnert mich an niemanden, diese an Dillon, diese Skizze einer Frau ähnelt Helene, und diese –«
    »Erinnert mich an Sie«, erklärte Tweed. »Übrigens, mit wem treffen Sie sich in Stockholm?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Und diese Skizzen. Fällt Ihnen etwas auf?« fragte Tweed.
    »Nicht die verdammteste Kleinigkeit.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher.« Stilmar straffte sich, zog die Manschetten seines Hemds hervor, um die goldenen Manschettenknöpfe bloßzulegen, auf denen der amerikanische Adler prangte. »Und jetzt muß ich gehen, ich habe eine Verabredung einzuhalten. Ich wohne hier, also werden wir uns ohne Zweifel wieder sehen.«
    »Ohne Zweifel.« Tweed begleitete seinen Gast zur Tür, öffnete sie und spähte hinaus. Ingrid saß noch immer in der Halle in einem Fauteuil vor den Aufzügen. Beim Geräusch der sich öffnenden Tür hob sie nicht einmal den Blick. Im Weggehen drehte Stilmar sich um und senkte die Stimme.
    »Ist denn Ihnen etwas aufgefallen?«
    »Alle Kandidaten sind da – mit einer Ausnahme: General Paul Dexter.«

24
    Zehn Minuten später kehrte Ingrid in Tweeds Zimmer zurück.
    Man sah ihr an, daß sie gerannt war. Sie ließ sich in ihrer Lieblingsstellung auf dem Bett nieder und fing an zu reden.
    »Ich komme über die Treppe – alle Aufzüge waren besetzt. Stilmar ißt im französischen Restaurant zu Abend. Er wird dort einige Zeit bleiben. Wenn er vorhätte, bald auszugehen, wäre er sicher ins Schnellrestaurant gegangen.«
    »Ißt er allein?«
    »Ja. An einem Tisch, der nur für eine Person gedeckt ist. Er schreibt in sein Notizbuch. Warum hat er Sie nicht zum Abendessen eingeladen?«
    »Ich habe ihm viel Stoff zum Nachdenken gegeben.«
    Tweed berichtete ihr alles über sein Gespräch mit dem Amerikaner. Sie hörte mit ernstem Gesicht zu, ohne etwas zu sagen, und Tweed wußte, daß sie später alles Wort für Wort wiederzugeben imstande sein würde. Nachdem er sie bis auf den letzten Stand informiert hatte, stellte er eine Frage.
    »Aus Ihrer Erfahrung mit Männern: wie wird er darauf reagieren, daß seine Frau mit Cord Dillon eine Affäre hat?«
    »Ich habe ihn zweimal gesehen. Und da nur für wenige Augenblicke. Aber ich erwarte, daß er seine Frau ausfindig macht und sie fragt, was vorgeht.«
    »Einverstanden. Aber ich glaube nicht, daß er es tun

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