Der und kein anderer Roman
öffneten den nächsten Knopf.
»Herr Denton!«
»Fräulein Snow?«
Wieder sah sie die Belustigung in seinem Blick, die ihr schon vorhin aufgefallen war, als er Julie das Footballquiz gestellt hatte. Jetzt merkte sie, dass er noch einen weiteren Knopf geöffnet hatte und ihren pfirsichfarbenen BH mit dem tiefen Ausschnitt preisgab. Ihre sexy Unterwäsche, die eher lächerliche Extravaganz einer ansonsten hausbackenen Frau, war eines ihrer am meisten gehüteten Geheimnisse. Sie stieß einen spitzen Schrei aus.
Ein anrüchiges Lachen ging durch die Menge. Eine der Frauen neben dem Schwimmbecken hatte ihr Bikinitop abgelegt und wirbelte es über ihrem Kopf herum. Gracie sah mit einem Blick, dass diese Frau eine größere Körbchengröße als sie benötigte.
Die Männer klatschten und jubilierten. Sie griff nach ihrer Bluse, doch Bobby Tom umfasste zart ihre Hand.
»Candi scheint dich zu überholen, Fräulein Snow.«
»Ich dachte … vielleicht …« Sie schluckte. »Ich muss etwas mit Ihnen besprechen. Unter vier Augen.«
»Möchtest du nur für mich tanzen? Das ist wirklich süß von dir. Aber meine Gäste wären tief enttäuscht, wenn sie nicht mehr von dir zu sehen bekämen.«
Jetzt erst merkte sie, dass er ihren Rock geöffnet hatte und den Reißverschluss aufzog.
»Herr Denton!« Ihre Stimme war lauter als beabsichtigt, und die Umliegenden lachten.
»Nenn mich einfach Bobby Tom, Liebling. Das tun alle.«
Um seine Augen legten sich Lachfalten, als ob er sich über irgendeinen besonders guten Witz amüsieren würde. »Das ist wirklich interessant. Ich habe noch niemals eine Stripperin gesehen, die Nylonstrumpfhosen trägt.«
»Ich bin keine Stripperin!«
»Und ob du das bist. Weshalb sonst würdest du denn vor einem Haufen betrunkener Footballspieler die Kleidung ablegen?«
»Ich lege sie ja gar nicht ab … Oh!« Seine geschickten Finger entledigten sie ihrer Kleidung so mühelos, als ob sie aus dünnem Papier gefertigt wäre. Ihre Bluse fiel auf. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und stieß sich von seinem Schoß herunter, wobei sie fühlte, wie ihr der Rock bis zu den Knöcheln fiel.
Entsetzt bückte sie sich, um ihn aufzuheben. Ihr Gesicht war krebsrot, als sie ihn wieder zurechtzupfte. Wie konnte eine Frau, die sich selbst als gut organisiert und effizient pries, in eine solch missliche Lage geraten? Sie hielt ihre Bluse zu und zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen. »Ich bin keine Stripperin!«
»Ach nein?« Er zog eine Zigarre aus der Brusttasche seines Bademantels und rollte sie zwischen den Fingern. Wie ihr auffiel, hatte ihn ihre Bemerkung nicht im Geringsten stutzig gemacht.
Ihre Worte hatten die Aufmerksamkeit der nächststehenden Personen geweckt, und sie spürte, dass die angestrebte Unterhaltung unter vier Augen wohl kaum stattfinden würde. Sie senkte die Stimme, bis sie nur noch flüsterte.
»Das ist alles ein schreckliches Missverständnis. Sehen Sie denn nicht, dass ich nicht wie eine Stripperin aussehe?«
Er steckte sich die unangezündete Zigarre zwischen die Zähne und musterte sie eingehend, dann bemerkte er mit vollkommen gleichmäßiger Stimme: »Manchmal ist das wirklich sehr schwer einzuschätzen. Die Letzte, die hier vorbeigekommen ist, hatte sich als Nonne verkleidet. Und die davor hatte es sich zur Aufgabe gemacht, wie Mick Jagger auszusehen.«
Irgendjemand hatte die Musik abgestellt. Eine fast unnatürliche
Stille hatte sich über die Menschen gelegt. Trotz ihres festen Vorhabens, die Beherrschung nicht zu verlieren, begann ihre Stimme zu zittern. Sie hob die Kostümjacke auf, die sie vorhin abgelegt hatte. »Bitte, Herr Denton. Könnten wir uns irgendwohin zurückziehen?«
Seufzend erhob er sich von dem Felsbrocken. »Vielleicht ist es besser so. Aber du musst mir versprechen, die Kleidung anzubehalten. Es wäre einfach nicht fair, wenn ich dich nackt sehen würde, während es meinen Gästen verwehrt bleibt.«
»Ich verspreche Ihnen, Herr Denton, dass Sie mich niemals nackt sehen werden!«
Er betrachtete sie zweifelnd. »Ich möchte deine guten Vorhaben wirklich nicht in Frage stellen, Liebling, doch wenn ich in meine Vergangenheit zurückblicke, muss ich sagen, dass es vielleicht nicht einfach sein wird, mir zu widerstehen.«
Sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein erschütterte sie. Als sie ihn ratlos anstarrte, zuckte er nur leicht mit den Schultern. »Wir sollten uns wohl wirklich besser in mein Arbeitszimmer zurückziehen, dort können wir die Unterhaltung
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