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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Josie Morales, die den Großteil ihres Lebens damit verbrachte, zu beobachten, was alle anderen taten. Weil Bobby Tom mit so vielen schwarzen, weißen und südamerikanischen Jugendlichen zusammen Ball gespielt hatte, bewegte er sich mit Leichtigkeit zwischen den rassischen und ethnischen Grenzen des Städtchens. Er kannte fast jedes Zuhause, hatte dort gegessen und sich überall wohl gefühlt. Doch trotz seiner guten Verbindungen hatte niemand Gracie gesehen. Alle jedoch waren enttäuscht darüber, dass er seinen Ring nicht trug, und alle kannten entweder eine Frau, die er unbedingt treffen sollte, oder aber sie wollten sich Geld leihen.
    Um elf Uhr abends war Bobby Tom überzeugt davon, dass Gracie etwas so Leichtsinniges, wie beispielsweise per Anhalter mit einem Fremden mitzufahren, getan hatte. Allein bei der Vorstellung drehte er bereits fast durch. Die meisten Leute in Texas waren bodenständig und gut, doch gab es natürlich auch andere. Gracies optimistische Einstellung den menschlichen Qualitäten ihrer Umwelt gegenüber konnte sie leicht in Schwierigkeiten gebracht haben. Auch verstand er nicht, warum sie nicht ihren Koffer haben wollte. Es sei denn, sie war verhindert gewesen. Wenn ihr nun etwas zugestoßen war, bevor sie ihn überhaupt um den Koffer hatte bitten können?
    Er überlegte, ob er bei der Polizei vorbeifahren und mit Jimbo Thackery, dem neuen Polizeichef, reden sollte. Jimbo und er konnten sich bereits seit der Grundschule gegenseitig nicht ausstehen. An den eigentlichen Auslöser dieser gegenseitigen Abneigung konnte er sich nicht mehr erinnern, doch als beide die Oberschule erreicht hatten und Sherri Hopper Bobby Toms Küsse denen von Jimbo vorgezogen hatte, hatte sich die Sache zu einer offenen Feindschaft
entwickelt. Egal wann Bobby Tom das Städtchen besuchte, Jimbo fand garantiert irgendeinen Vorwand, um ihm gegenüber gemein zu sein. Bobby Tom konnte sich deshalb nicht vorstellen, dass der Polizeichef sich viel Mühe geben würde, Gracie zu finden. Also wollte er noch einen letzten Versuch unternehmen, ehe er sich der zweifelhaften Gnade der Polizei von Telarosa anvertraute.
    Die Dairy Queen befand sich im Westen des Städtchens und diente Telarosa als eine Art Gemeindezentrum. Hier gelang es Oreo Blissards und Mr. Mistys das zu erreichen, was allen amerikanischen Gleichstellungsbeauftragten bisher nicht gelungen war. Die Dairy Queen brachte die Menschen von Telarosa als gleichwertige Bürger zusammen.
    Als Bobby Tom auf dem Parkplatz dort anhielt, entdeckte er einen Transporter, der mit schwerem Draht zusammengehalten war und zwischen einem Ford Bronco und einem BMW parkte. Daneben standen noch eine Reihe von Familienautos und ein paar Motorräder. Ein südamerikanisches Paar, das er nicht kannte, stieg gerade aus einem alten Plymouth Fury aus. Nachdem es ein ganz gewöhnlicher Wochentag war, waren bereits viele Leute gegangen. Dennoch waren da noch genügend, denen er eigentlich gar nicht begegnen wollte. Wenn er sich Gracies wegen nicht solche Sorgen gemacht hätte, hätten ihn keine zehn Pferde auf diesen Friedhof seiner alten Triumphe zurückzerren können. Hier hatten er und seine Schulkameraden seinerzeit freitagabends ihre Siege gefeiert.
    Er parkte etwas abseits und überwand sich auszusteigen. Abgesehen von einem Megafon war dies zweifellos die schnellste Methode, Gracies Verschwinden zu verbreiten. Diesen Ort hätte er jedoch nur zu gerne gemieden. Die Tür vom Dairy Queen ging auf und eine nur zu bekannte Erscheinung trat heraus. Falls er eine Liste derjenigen Leute hätte aufstellen sollen, denen er in diesem Moment ganz und
gar nicht begegnen wollte, so würden sich Way Sawyer und Jimbo Thackery um den ersten Platz streiten müssen.
    Seine Hoffnung, Sawyer möge ihn vielleicht nicht bemerken, löste sich in Luft auf, als der Besitzer der Rosatech Electronics vom Bürgersteig trat und mit einer Tüte Vanilleeis in der Hand grüßte. »Denton.«
    Bobby Tom nickte.
    Sawyer schleckte ein wenig an seiner Eiscreme und musterte Bobby Tom kühl. Jeder, der den Eigentümer von Rosatech in seinem karierten Hemd und den Jeans sah, hätte ihn eher für einen Rancher als einen der obersten Geschäftsleute der elektronischen Industrie gehalten. Er war der einzige Mann in Telarosa, der genauso reich war wie Bobby Tom. Er war ein großer Mann, nicht ganz so groß wie Bobby Tom, doch breit gebaut und zäh. Mit seinen vierundfünfzig Jahren hatte er ein wirklich interessantes Gesicht, doch

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