Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Sie Nummer zwei, er liegt direkt vor der Schleuse. Voll bewaffnen, besonders auf die Reaktionsmasse des HHe-Meilers achten. Ich benötige sehr viel Energie zum Aufbau eines kräftigen Schutzschirmes. Ich will den Diskus in einer halben Stunde startklar haben. Ende!“
    Als er abgeschaltet hatte und sich umdrehte, blickte er in das entsagungsvolle Gesicht des militärischen Kommandanten. Hamer begann leise zu lachen und legte dem Mann die Rechte auf die Schulter.
    „Trösten Sie sich, Rouh, Sie kommen mit. Stellen Sie fünfzehn Ihrer besten Leute und einige Kampfroboter ab.“
    „Aber Sir, warum wollen Sie denn unbedingt auf dem vereisten Planeten landen?“ stöhnte Rouh. „Auf dem inneren Planeten finden wir garantiert Elemente, die sich als Strahlenmasse eignen. Da unten können wir uns nur Beulen holen, sonst nichts.“
    „Eben darum will ich wissen, was da eigentlich gespielt wird. Ich habe gern den Rücken frei.“
     
7. KAPITEL
     
    Im äußeren Magnetschirm des fünfzig Meter durchmessenden diskusförmigen Flugkörpers heulte es leise auf. Auf den Bildflächen der Außenbord Beobachtung war deutlich zu sehen, wie sich die gewaltsam verdrängten Gasmassen an dem kräftigen Feld brachen und durch den Reibungswiderstand aufglühten.
    Sehr rasch fallend, schoß das kleine Schiff in die dichter werdende Atmosphäre des Planeten hinein, dessen Eismassen hell auf den Bodenflächen schimmerten.
    Während es im äußeren Schirm noch heller zu leuchten begann und das schrille Pfeifen selbst in der hermetisch abgeschlossenen Rundsichtkuppel hörbar wurde, meinte Dr. Facer:
    „Sehr dünne Atmosphäre. Die ersten Gasspuren sind erst in knapp achtzig Kilometer Höhe erkennbar.“
    „Geben Sie mir die Zusammensetzung ‚durch“, entgegnete Hamer, der ruhig im Pilotensessel des ‚Diskus’ saß und die hohe Fallgeschwindigkeit zu drosseln begann.
    Facer nahm von dem Auswertungsroboter die Daten entgegen, die ihn über die atmosphärische Gaszusammensetzung informierten.
    Stirnrunzelnd entzifferte der Physiker die Gruppen des Lochstreifens.
    „Nun?“ fragte Hamer.
    „Zweifellos eine Sauerstoffwelt, aber für uns nicht geeignet. Knapp elf Prozent Sauerstoff, dafür sehr viel Stickstoff. Mit über achtzig Prozent. Übliche Verunreinigungen kommen noch hinzu, und ein sehr geringer Gehalt an Edelgasen. Atmosphäre ist nicht atembar.“
    Captain Rouh, der dicht hinter Hamers Pilotensitz auf dem wuchtigen Drehsessel der ferngesteuerten Bordwaffen saß, pfiff leise durch die Zähne und sah dann interessiert den Schaltungen des Kommandanten zu.
    Vollautomatisch glitten die aerodynamischen Hilfsruder aus dem flachen Tellerrumpf, und die wuchtigen Klappen vor den Eintrittsöffnungen der atmosphärischen Staustrahl-Triebwerke glitten in ihren ’Gleitschienen zurück.
    Leise heulend liefen die beiden HHe-Hilfsmeiler an, deren thermische Energie die eintretende Kaltluftmassen bis auf 20 000 Grad erhitzten und aus normalen Düsen ausstießen.
    Der speziell für kombinierte Raum- und Atmosphärenflüge konstruierte Diskus nahm wieder Fahrt auf, und dabei diente der ganze Tellerrumpf als Tragfläche.
    Mit schrill aufheulenden Staustrahl-Triebwerken schoß er in dreißig Kilometer Höhe über die gewaltigen Eisfelder hinweg auf die Äquatorial-Zone zu, die den Beobachtungen nach noch eisfrei sein mußte.
    „Eine vollständig erstarrte Welt“, meinte- Facer. „Wo sind die Intelligenzen, die zweifellos einmal den ganzen Planeten bevölkert haben? Alle in der kleinen Äquatorzone?“
    „Sie dürften keine andere Wahl gehabt haben“, warf Noter ein, der sich ebenfalls unter den Besatzungsmitgliedern der Maschine befand.
    „Das intelligente Leben hat sich natürlich vor den näher kommenden Eismassen zurückgezogen, und daher mag es klommen, daß in der Äquatorzone nun fürchterliche Kämpfe toben.“
    „Wie kommen Sie darauf?“ fragte Hamer kurz.
    „Nun, wir haben schließlich atomare Explosionen beobachtet. Auch hier wird gekämpft, nicht nur auf dem inneren Planeten der Sonne. Möglicherweise gehören die kämpfenden Parteien zum gleichen Volk, das kann ich noch nicht genau sagen. Vielleicht gibt es hier ein Auslese-System. Nur gewisse politisch zuverlässige Individuen werden zur Auswanderung zugelassen, verstehen Sie?“
    Im gleichen Augenblick meldete der Bord-Ingenieur:
    „Äquatorzone taucht auf, Sir. Die Eisfelder werden dünner!“
    Hamer hielt den Steuerknüppel der ärodynamischen Ruder mit einer Hand und beugte

Weitere Kostenlose Bücher