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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kommandant nickte stumm und deutete auf die Schirme mit den stark vergrößerten Ausschnitten.
    „Ich befürchte, daß die Sache sehr schnell geht. Wenn es hier losgeht, Professor, dann möchte ich einige zehntausend Lichtjahre entfernt sein. Wie ist die Stimmung unter den Leuten?“
    „Seit einer halben Stunde geradezu großartig. Man sieht keine verkniffenen Gesichter mehr, und es gibt mehr als hundert Männer, die im Sinne des Wortes schwärmerisch von den Eigenschaften ihres unfehlbaren Kommandanten sprechen. Darf ich fragen, was Sie nun zu tun gedenken? Wollen Sie mit der ‚Hyper-Space’ landen?“
    „Keinesfalls. Das kostet wieder Strahlmassen. Die Beiboote verbrauchen nur einen winzigen Bruchteil der Menge, die für die gewaltigen Triebwerke des Schiffes erforderlich wären. Da, sehen Sie sich einmal die Äquatorialzone an. Wir überqueren sie soeben.“
    Gespannt beugte sich Noter vor.
    „Nanu, die ist ja noch eisfrei.“
    „Allerdings“, warf Dr. Sorow ein, der nach dem Ausscheiden des ehemaligen Chef-Geologen die Abteilung übernommen hatte.
    „Das bedeutet, daß dieser Planet einmal vollständig eisfrei war, abgesehen von den Polen. Sie erleben hier eine Eiszeit im Sinne des Wortes, meine Herren! Die feinverteilten, kosmischen Gasmassen der entstehenden Ursonne haben eine beachtliche Schwächung des einfallenden Sonnenlichtes verursacht, was dazu führte, daß sich die polaren Eismassen von Nord und Süd gegen die äquatoriale Zone vorschoben. Der Zustand wird sich sehr bald ändern, da die anfänglich noch kühlen Gasmassen laut Facers Prognose schon zu glühen beginnen. In absehbarer Zeit werden die Eisfelder schmelzen und anschließend der Planet. Wenn es dort unten intelligentes Leben geben sollte, so sehe ich für diese Individuen keine Hoffnung mehr, vorausgesetzt, daß sie die intergalaktische Raumfahrt nicht beherrschen.“
    Während der Geologe diese Worte noch aussprach, gellten plötzlich die Alarmklingeln in allen Abteilungen des Schiffes auf. Die roten Warnlampen flackerten, und aus den Lautsprechern der Rundruf-Anlage drang die ruhige Stimme des diensthabenden Radar-Offiziers:
    „Ortung vieler Fremdkörper, anscheinend metallische Meteore. Auswertung des mit den Objekttastern gekoppelten Robotgehirns ergibt, daß wir den Schwärm durchfliegen werden. Anfrage an Kommandant: Halten Sie ein Ausweichmanöver für erforderlich?“
    Hamer schaltete die Bildsprechverbindung ein und fragte zurück:
    „Können Sie die ungefähre Große der Meteore feststellen?“
    „Jawohl, Sir. Es ist ein, dichter Schwärm von etwa fünfzig Körpern. Sie werden unsere Flugbahn kreuzen. Annähernde Größe der Körper zwischen dreißig und hundert Meter Länge, Stärke ist unregelmäßig. Wir müssen sie in etwa vier Minuten erreichen, wenn wir nicht ausweichen.“
    „Warten Sie“, gab Hamer zurück und rief Norop an. „Haben Sie mitgehört? Können wir es riskieren, den Schwärm zu durchfliegen?“
    „Ich möchte dringend dazu raten, Sir“, antwortete er schnell. „Ein Ausweichmanöver kostet Strahlmassen. Ich möchte vorschlagen, die Meteorabwehr einzuschalten und das GM-Feld durch Kraftwerk vier noch zu verstärken. Anweisungen, Sir?“
    „Einschalten, Kraftwerk vier auf GM-Feld. Wir fliegen durch“, entschied Hamer so knapp, wie es die Leute von ihm gewohnt waren.
    Auf den Polen und im Kranz des Ringwulstes wurden die Waffenkuppeln ausgefahren. Blitzschnell klappten die Blenden zurück, und dahinter erschienen die dreißig Meter durchmessenden Reflektorschirme der überschweren Thermo-Quant-Strahler.
    „Zielautomatik mit Funkmeß-Taster gekoppelt“, meldete der diensthabende Offizier der Radarzentrale.
    Im gleichen Augenblick hatten die vollautomatischen Zielgeräte die bereits sehr nahen Objekte erfaßt, und mehr als zehn schwere Thermo-Quant-Strahler richteten sich auf den dichten Meteorschwarm.
    Norop gab durch, daß der innere GM-Schirm durch die Kapazität von Kraftwerk vier noch verstärkt worden wäre.
    Da erst schaltete Hamer die frontalen Bildflächen ein, die ihm den Schwärm zeigen mußten.
    Sein Gehirn benötigte einige Sekundenbruchteile, bis es erkannt hatte, was da eigentlich näher kam.
    „Das sind doch keine Meteor“, schrie Dr. Facer außer sich und umklammerte Hamers Arm. „Sehen Sie doch, sie versuchen auszuweichen! Da zucken helle Gasflammen auf.“
    Hamer sprang schon nach vorn, und jeder in der Zentrale hörte den stöhnenden Laut, der seinem Mund entfloh. Mit der

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