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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schon begannen die riesigen Thermo-Quant-Strahler Energieströme auszuspeien.
    „Feuer einstellen“, kam Hamers Stimme nach wenigen Augenblicken aus den Lautsprechern. „Die Flugzeuge, die da drüben angeflogen kommen, werden nur dann angegriffen, wenn sich ihre Piloten nicht vernünftig verhalten. Dr. Sorow, arbeiten Ihre Element-Taster?“
    Auf der Verbindungsbildfläche erschien das blasse Gesicht des Geologen. Er zitterte am ganzen Körper, als er stammelte:
    „Sie … sie sind eingeschaltet. Die Geräte tasten den Boden ab. Sie sind besonders eingestellt auf Blei, Wismut, Zinn, Quecksilber-Sulfid und auch auf Zink, obwohl dessen Schmelzpunkt etwas über 400 Grad liegt. Bleiben Sie bitte in einer Höhe von acht Kilometer, damit wir einen breiten Streukegel bekommen.“
    Hamer sagte kurz zu und beobachtete dabei die vier Flugzeuge, die auf den Frontschirmen deutlich sichtbar waren. Eben bogen sie scharf ab, und das bewies ihm, daß die Piloten nach der Vernichtung ihres Stützpunktes anscheinend nicht mehr daran dachten, die Riesenkugel anzugreifen.
    Zehn Minuten später erreichte die sehr langsam fliegende „Hyper-Space“ ein mächtiges Gebirge, das mehr als zehn Kilometer hoch in den Himmel ragte. Die enorm große Hochebene wir nicht zu übersehen.
    Ehe sie diese Hochebene überflog, tauchten auf den Boden-Bildschirmen einige große Gebäude auf, die inmitten einer wildwuchernden Vegetation lagen.
    Hamer sah interessiert nach unten und bewunderte die gewaltigen Rundbauten mit den seltsam anmutenden Kegeldächern.
    Eben sagte er zu Renois, daß die Bewohner des inneren Planeten anscheinend allerhand von der Baukunst verstanden hatten, als eine hohe Stimme aufschrillte:
    „Anhalten, Captain – stoppen Sie sofort. Starke Bleispuren direkt unter uns.“
    Es war Dr. Sorow, der diese Meldung durchgegeben hatte.
    Hamer reagierte sehr rasch. Noch ehe die Worte verhallt waren, kamen seine Befehle in der Ringwulstzentrale an, und Sekunden später zuckte es aus den vorderen Quantenreflektoren kurz auf.
    Es war, als hielte ein riesiges Tier mitten im Sprung an. Im Schütze des ausgleichenden Antigravfeldes schwebte das Kugelschiff fahrtlos über dem Gelände, wo die Elementtaster die Bleispuren festgestellt hatten.
    „Nähere Mitteilungen, Doktor!“ sprach Hamer in das Mikrophon.
    „Das Element muß direkt unter uns lagern. Die Diagramme beweisen, daß es sich um reine Bleivorkommen handelt.“
    „Direkt unter uns?“ fragte Hamer zögernd, und seine Blicke richteten sich auf die Bodenschirme. „Da sehe ich nur ungepflegte Gewächse und die wuchtigen Bauten mit den eigenartigen Kegeldächern.“
    „Dort muß es aber sein“, gab der Geologe erregt zurück. „Vielleicht gehen Sie auf fünfhundert Meter Höhe. Ich werde die Spuren dann deutlicher erfassen können.“
    Der Kommandant zögerte noch etwas, da ihm die Sache nicht recht gefallen wollte.
    „Schön, wir gehen tiefer. Passen Sie aber genau auf. – Captain Rouh!“
    „Sir?“ klang die Stimme des militärischen Chefs auf.
    „Halten Sie Ihre Waffen klar. Ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben. An Chef-Ingenieur Norop. Volle Kapazität der Kraftwerke zwei bis zehn auf die Abwehrschirme. Bleiben Sie ja in der Nähe Ihrer Schaltautomaten. Wir müssen notfalls blitzartig verschwinden können.“
    Augenblicke später begann die „Hyper-Space“ senkrecht zu fallen. Haargenau steuerte der eingeschaltete Robotautomat das große Schiff auf die Gebäude zu, die immer machtvoller aus dem blaugrünen Dschungel aufwuchsen. Es waren vier Bauwerke, alle von der gleichen Form und Größe.
    In fünfhundert Meter Höhe wurde das Schiff aufgefangen, und dann hing es reglos über dem fremden Land. Unweit vor ihm wuchs das Hochgebirge terrassenartig in den Horizont, und darüber stand die düsterrote Sonne, die sich in dem flammenden Himmel zu verstecken schien.
    Sie war bald nicht mehr zu erkennen, so intensiv war das Leuchten im Raum schon geworden.
    „Es wird Zeit“, flüsterte Professor Noter, der unauffällig die Zentrale betreten hatte.
    Hamer warf ihm einen forschenden Blick zu und fragte:
    „Wieso? Wie meinen Sie das?“
    „Ich habe mit Facer gesprochen“, murmelte Noter ausdruckslos.
    Hamer nickte langsam und richtete sein Augenmerk wieder auf das unter dem Schiff liegenden Gelände.
    „Hier Ortungszentrale“, klang die Stimme eines Mannes auf. „Es sind keine Lebewesen zu entdecken, keine Spuren einer eventuellen Zerstörung.

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