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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zurückgezogen haben, um fremdes Leben nicht angreifen zu müssen. Demnach hätten wir mit freundlich gesinnten Intelligenzen zu rechnen.“
    Hamer lächelte sehr dünn.
    „Professor, ich habe noch niemanden kennengelernt, der sich darüber freut, wenn ihm ungebetene Eindringlinge das Land zerstören. Bleiben wir lieber bei den beiden zuerst erwähnten Möglichkeiten. Das erscheint mir vernünftiger.“
    „Mir auch“, murmelte Noter. „In dem Fall dürften wir aber nicht sehr willkommen sein, denn wir gleichen den Individuen des Eisplaneten sehr stark.“
    Hamer wandte sich wortlos ab, und gleich darauf klangen seine Befehle auf. Die Mitglieder der menschlichen Besatzung wurden lebendig, und die Spezialroboter begannen durch die langen Gänge der „Hyper-Space“ zu schreiten. Es waren seltsame Gebilde darunter, die aber alle ihren Zweck erfüllten. Außer Conny gab es in dem Fernraumschiff kaum eine andere Maschine, bei deren Konstruktion man sich sonderlich bemüht hätte, sie dem Menschen äußerlich nachzubilden.
    „Wie schwerfällig die Brüder laufen“, meinte Conny, der wie üblich in Hamers Schatten stand. „Sehen Sie nur, Chef, diese gewöhnlichen Automaten rennen alles um, wenn man ihnen nicht sofort ausweicht.“
    „Warum sagst du nicht ‚Roboter’ oder ‚Maschinen’?“ fragte Hamer etwas bissig.
    Conny runzelte die Stirn, ehe er meinte:
    „Solche Ausdrücke erscheinen mir nicht sehr vornehm, Chef! Die unbeholfenen Brüder sind immerhin entartete Kollegen.“
    Don Hamer lachte schallend, und Conny schien wieder einmal empört zu sein.
    „Der Bursche ist tatsächlich eitel“, sagte Renois verblüfft. „Er sieht hochnäsig auf die anderen Roboter nieder, betitelt sie aber nicht mit dem Ausdruck ‚Maschine’, weil man dann auf den Gedanken kommen könnte, daß er selbst eine ist. Da kann man nur noch staunen.“
    „Ich bin ja auch ein feiner Bursche“, sagte Conny selbstbewußt.
    „Woher willst du das wissen?“ lachte Renois.
    „Der Chef hat es gesagt, also stimmt es.“
    „Fertig machen zum Ausschleusen“, klang Hamers Stimme auf, und Conny fuhr mit den unbegreiflichen Schnelligkeit einer vollendeten Maschine herum.
    „Sie nehmen mich doch mit, Chef, nicht wahr? Vielleicht gibt es da draußen etwas, was Sie mit Ihrem menschlichen Gehirn nicht erfassen können.“
    „Schön, komm also mit. – Renois, geben Sie dem Wunderknaben einen schweren Thermo-Strahler.“
     
9. KAPITEL
     
    Die vier Ungetüme schoben sich mit rasselnden Raupenketten über den steinigen Boden. Dicht hinter den offenen Transportwagen kamen zwei schwerbewaffnete Panzer, deren Automatkanonen drohend aus den drehbaren Kuppeln ragten.
    Hamer saß mit einigen Wissenschaftlern des Schiffes in dem vorderen Fahrzeug.
    Die Männer versuchten, das vor ihnen auftauchende Buschwerk mit den Blicken zu durchdringen.
    In Hamer war keine Freude an der Entdeckung der rasch näher kommenden Bauwerke zu bemerken. Immer wieder sah er verstohlen in den blutrot leuchtenden Himmel, in dem die Sonne kaum erkennbar war.
    Er fühlte, daß es allerhöchste Zeit wurde, diese Milchstraße zu verlassen.
    Er sah hinüber zu dem anderen Wagen, in dem der Chef-Geologe seinen Element-Taster aufgebaut hatte. Eben kam Sorows Stimme durch die in den Helmen eingebauten Sprechfunkgeräte:
    „Sehr starke Ausschläge. Im mittleren Bau müssen sich massive Bleivorräte befinden.“
    Hamer nahm die Atemmaske ab und schob sie endgültig zur Seite.
    „An alle“, sprach er in das Kehlkopfmikrophon. „Die Atemmasken können abgenommen werden, solange keine körperlichen Anstrengungen erforderlich sind.“
    Die Männer in den offenen Transportwagen nahmen die Masken ab und schnupperten mißtrauisch in der warmen Luft herum.
    Hamer hörte die Bemerkung eines Soldaten, der anscheinend auf früheren Reisen Erfahrungen gesammelt hatte.
    „Verteufelt heiß hier“, meinte der Mann. „Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Die Sonne ist so trübe, daß sie den Planeten niemals so stark erwärmen kann. Wir haben über 55 Grad Celsius, und das erscheint mir reichlich viel.“
    Hamer bemerkte den Blick des Bord-Psychologen. Also wurden die Leute auch schon aufmerksam.
    „Rouh, weisen Sie Ihre Leute an, sie sollen das Gequatsche unterlassen. Wir sind hier auf keinem Wochenendausflug.
    Der eine Panzer soll vorfahren und das Gelände sondieren.“
    Der Captain brummte über die Sprechfunkanlage die Leute an, und die Gespräche verstummten.
    Mit heulenden

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