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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hatten.
    Die Halle war riesengroß. Immer wieder entdeckten sie neue Dinge, die ihnen viel und doch nichts sagten.
    Hamers Gesicht wurde immer verbissener, je weiter er kam. Dicht hinter ihm folgten Facer und Chef-Ingenieur Norop.
    „Nun, was halten Sie davon?“ fragte er kurz. Der Chef-Ingenieur griff nachdenklich an sein unrasiertes Kinn.
    „Schwer zu sagen, Sir. Die meisten Maschinen haben einen starken Bleimantel. Ich kann Ihnen mit dem besten Willen nicht verraten, was sich dahinter verbirgt. Unsere Gammazähler weisen nach, daß eine ziemlich harte Strahlung vorherrscht. Wir sollten die Halle baldigst verlassen, sonst nehmen wir eine Überdosis auf. Wenn wir den Bleipanzer einfach entfernen, dann sehe ich sehr schwarz. Der Teufel mag wissen, was dabei passiert.“
    „Wir haben Schutzanzüge, die tausend Röntgeneinheiten abhalten.“
    „Sicher, Sir, die haben wir. Aber wer gibt Ihnen die Garantie, daß die Biester nicht in die Luft fliegen, wenn wir die Bleihüllen abschälen? Bei irdischen Geräten wäre das natürlich nicht möglich. Was geschieht aber hier?“
    Hamer wollte eben zu fluchen beginnen, als Conny seine Strahlwaffe hochriß und derart schnell den Standort wechselte, daß der rasche Sprung kaum mit den Blicken verfolgt werden konnte.
    „Vorsicht, Chef“, schrie die mechanische Stimme des Robots, „da kommt etwas.“
    Die Männer waren sofort in Deckung gegangen. Nur Hamer stand noch mitten auf dem freien Platz zwischen zwei großen Maschinen. Seine Waffe drohte. Während er sich langsam im Kreis drehte, fragte er laut:
    „Wo? Wo kommt etwas? Ich kann nichts sehen.“
    „Ich auch nicht, Chef, aber ich fühle Schwingungen, die weder von Ihnen stammen noch von anderen Personen. So etwas gibt es überhaupt nicht.“
    Hamer warf dem vollendeten Robot einen scharfen Blick zu, und dabei sagte er sich, daß sich Conny noch niemals geirrt hatte.
    „Was fühlst du?“ flüsterte er in die tiefe Stille hinein, die nur von den hastigen Atemzügen der Männer unterbrochen wurde. „Wie ist es? Beschreibe es.“
    Conny stand ganz ruhig mit gespreizten Beinen. „Ich empfange die Impulse sehr undeutlich. Es ist das, was ich damals registrierte, als wir wieder aus dem Hyperraum geschleudert wurden. Ein Ungewisses Etwas, was sich nicht berechnen läßt. Ich habe dafür keine Unterlagen.“
    Hamer wollte Dr. Facer fragen, als Had-Nor wurde.
    Der Kommandant sah das Ungewisse Flimmern zuerst, das sich mehr und mehr verdichtete, bis schließlich die Umrisse eines festwerdenden Körpers sichtbar wurden.
    Hamer wollte instinktiv den Finger krümmen, doch da war etwas in ihm, was ihn davor warnte. Scharf peitschte seine Stimme auf:
    „’runter mit den Waffen. Niemand schießt ohne meine Erlaubnis. Rouh, weisen Sie Ihre Kampfroboter an, damit hier kein Blödsinn gemacht wird.“
    Der Captain begann in seine Funkanlage zu sprechen, und Hamer trat vorsichtig auf das Etwas zu, das dicht vor ihm immer deutlicher sichtbar wurde.
    Had-Nor sah alles, obwohl er keine Augen hatte. Er registrierte die Schwingungen und Impulse des vor ihm stehenden Körpers, der wie jeder Körper und jede Materie seine bestimmte Frequenz hatte.
    Das, was noch nicht einmal die vollkommenste Robot-Konstruktion der Menschheit mit klaren Worten formulieren, geschweige denn logisch erfassen konnte, verstand und las der Galtaser.
    Mit seinen unbegreiflichen Sinnen nahm er die Schwingungen auf, und in seinem Vorstellungsvermögen entstand das plastische Bild eines Menschen, der sich Don Hamer nannte.
    Die Materialisierung Had-Nors war beendet. Regungslos stand die unförmige, unbeschreibliche Gestalt vor dem Kommandanten, der seine Waffe endgültig sinken ließ.
    Hamer hatte in seinem Leben schon zuviel fremdartige und durchaus nicht menschenähnliche Kreaturen gesehen, um sonderlich überrascht zu sein. Er blieb sehr ernst und sehr ruhig, da er bei einer früheren Begebenheit mit einem freundschaftlich gemeinten Lächeln böse Erfahrungen gemacht hatte.
    „Bleiben Sie zurück“, sagte er zu Noter, der mehr neugierig als ängstlich an seine Seite trat. „Bringen Sie mir bitte Ihren Impulssender, damit wir uns mit dem Unbekannten verständigen können. Wenn er ein Gehirn und ein Bewußtsein besitzt, muß er unsere Großhirnschwingungen verstehen können.“
    Bei den Worten hatte er keinen Blick von der unförmigen Gestalt gelassen, die, mehr als drei Meter hoch, vor ihm stand. Hamer hatte den Eindruck, als stände er vor einem unregelmäßig

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