Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
hob beschwichtigend die Hände. »Moment, Moment, mein Freund. Nicht so schnell. Ihr dürft nicht vergessen, dass draußen gerade das gesamte Technoland nach euch sucht. Das ist keine gute Voraussetzung, um zum Generator zu gelangen. Doch ich kann euch helfen. Das Land ist voller Überwachungskameras und Laserschranken. Doch sind die nicht lückenlos, zumal ein paar dieser Geräte in Erfüllung gegangen oder anderweitig verschwunden sind. Ihr könnt sie also umgehen. Außerdem haben sie nur eine Handvoll Wachen aus dem Land der dunklen Träume rekrutieren können. Viele sind lieber bei Taurus geblieben als in ein Land zu gehen, das zum Großteil aus Nullen und Einsen besteht.«
Das verstand Berzerk nicht, wollte den Professor jedoch auch nicht unterbrechen.
»Wir können uns über Funk verständigen, bis ihr beim Labor seid«, fuhr die Puppe mit der hohen Stirn fort. »Doch im Labor selber nützt uns das nichts, da der Raum abgeriegelt ist.«
»Verstanden«, sagte Berzerk. »Dann führst du uns ins Labor. Und was tun wir, wenn wir dort angekommen sind?«
Ignatius warf Berzerk einen Blick zu, der besagte, dass sich das doch eigentlich von selbst verstehe. »Ihr müsst den Wolkengenerator zerstören, müsst ihn in seine Einzelteile zerlegen und die Wissenschaftler befreien. Vielen von ihnen ist bis jetzt noch kein Licht aufgegangen, was sie da in Wirklichkeit treiben. Erst mit Eliminierung der Maschine ist die Gefahr gebannt. Ihr müsst natürlich auch im Labor auf Kameras und Lichtschranken aufpassen, um keinen Alarm auszulösen. Obwohl das noch schwerer sein wird als auf dem Weg dorthin.«
»Kannst du dich nicht einfach in den Generator hacken und ihn abschalten?« Tellis Stimme klang schwach und dünn, wie das Echo eines Echos.
Ignatius schüttelte den Kopf. »Gute Idee. Doch wie gesagt, das Labor ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Keine Netzwerkverbindung. Das wurde bewusst so konzipiert, um die Gefahr eines Hackerangriffs zu umgehen.«
»Woher wusstest du, dass wir hier sind?«, fragte Berzerk den Gelehrten.
Ignatius kicherte. »Ich hacke mich manchmal in ihre Überwachungskameras. Und – bitte seid mir nicht böse – wahrscheinlich hätte ich auch ohne die Kameras mitbekommen, dass ihr da seid. Viel auffälliger als ihr konnte man sich nicht benehmen. Ihr hättet genau so gut leuchtende Pfeile über euren Köpfen tragen können. Und nun stellt euch erstmal vor, die Dinger hier hätten Satellitenüberwachung! Das Technoland hofft darauf, dass sich ein paar Kinder genau so was wünschen. Und dass diese Träume unerfüllt bleiben natürlich, damit sie die Satelliten hier für noch lückenlosere Überwachung nutzen können. Doch welches Kind würde das schon tun?«
Gute Frage. Allerdings gab es auch Kinder, die sich zum Beispiel Nessie wünschten. Oder die hässlichen Mondgesichter mit Namen Justor. Oder aber verräterische Professoren mit Halbglatze. Einige Kinder hatten jedenfalls einen ziemlich ausgefallenen Geschmack, so viel stand fest.
Ein schleifendes Geräusch von außerhalb der Höhle ließ die Gruppe verstummen. Etwas bewegte sich vor dem Eingang. Keiner traute sich auch nur, eine Bewegung zu machen. Steif wie lebloses Spielzeug standen sie nebeneinander und horchten, was auf der anderen Seite des Fernsehers vor sich gehen mochte.
Man hätte den Wind hören können, der sich an Skullys Zahnlücke brach, so still war es in der High-Tech-Höhle. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Telli einen weiteren Schwächeanfall erlitt und abermals aus Hupis Sitz rutschte. War der Sturz alleine nicht schon geräuschvoll genug, so spielte Telli auch noch seinen rockigsten Klingelton in voller Lautstärke ab. Für Berzerk war der Lärmpegel damit vergleichbar, als säße er in einer Hafenkneipe in Kentosians, in dem unzählige Betrunkene unzüchtige Lieder sangen.
»Verdammt, Telli!« zischte Skully.
Rambus stürzte nach vorne und warf sich auf das Telefon, um den Klingelton zu dämpfen. Doch selbst in den Piratenaugen konnte Berzerk ablesen, dass er seine Rettungsaktion für sinnlos hielt. Der Schaden war angerichtet. Berzerk zog seine Axt.
Skully schaltete am schnellsten. »Wir müssen die Tür öffnen und das Ding hereinholen.«
Ignatius schüttelte so heftig den Kopf, dass seine verbliebene Haarpracht wippte. »Nein, niemals. Sie dürfen von der Höhle nichts erfahren.«
»Sie wissen bereits von der Höhle, dafür hat unser Freund mit der Wählscheibe gesorgt. Und wenn wir jetzt nicht
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