Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
ja, zuerst habe ich die Dinger in den Monitoren gefragt, warum sie eigentlich als superschlaue Computer unsere Hilfe nötig hatten. Doch einer Antwort darauf wichen sie immer wieder aus. Ich habe allerdings eine Theorie entwickelt. Haben diese Computerdinge etwas, an dem sie ihre Berechnungen anstellen können, beispielsweise einen Denkansatz, an dem sie arbeiten können, dann tun sie dies sorgfältig und bis auf die zigtausendste Kommastelle. Doch sie denken nur von hinten nach vorne oder zurück. Um einen neuen Pfad zu beschreiten, um links oder rechts abzubiegen, um im Bild zu bleiben, brauchen sie neue Impulse. Und da kommen wir Wissenschaftler ins Spiel.«
»Und was musstest du jetzt tun?« Rambus schien seine Ungeduld kaum noch zügeln zu können.
»Ich wurde in einen großen Raum gesetzt. In seiner Mitte bauten wir alle miteinander eine riesige Maschine. Wir nannten sie den Generator, und genau darum handelt es sich auch. Es ist eine Maschine zur Produktion von Elektrosmogwolken. Das war unsere erste Aufgabe. Die zweite war, diese Wolken punktgenau steuern zu können, so dass wir diese Wolken an jedem beliebigen Ort des Technolandes auftauchen lassen konnten. Diese Aufgabe gestaltete sich wesentlich komplizierter. Wir kamen nur schrittweise voran. Eine langwierige Arbeit sage ich euch. Wir forschten und forschten, verwarfen Theorien und endeten ein ums andere Mal in Sackgassen. Doch schließlich kamen wir unserem Ziel näher. Ich hoffte, nach getaner Arbeit wieder nach Hause gehen zu können. Ich habe Hupi und meine anderen Freunde sehr vermisst.«
»Kann es sein, dass du zwar Wissenschaftler und mit Sicherheit ein kluger Kopf auf deinem Gebiet bist, aber ansonsten ein wenig hohl?«, sagte Skully.
Ignatius nickte wieder, sein Gesichtsausdruck ein vollendetes Bild des Leids.
»Gewissermaßen, ja. Wir bekamen jeden Tag Koordinaten des Technolandes, an denen wir die Smogwolken auftauchen lassen sollten. Natürlich fragte ich mich öfter, was das Technoland damit bezweckte, doch es war immer nur die Rede davon gewesen, diese Wolken zur Abladung von Altplastik zu benutzen. Und außerdem bin ich Wissenschaftler. Meine Berufung ist es, mich Herausforderungen zu stellen und diese zu lösen. Ich kann nicht behaupten, dass es mir nicht geschmeichelt hätte, wie wir für unsere Arbeit gelobt wurden, ganz egal, unter welchen Umständen ich zu dieser Arbeit gekommen bin.«
Bitterkeit hatte sich in seine Stimme geschlichen. Es war der Tonfall eines Menschen, der herausgefunden hat, dass er für finstere Zwecke benutzt worden war.
»Was ist dann passiert?«, wollte Rambus wissen.
»Na ja, an dem Tag, an dem wir unsere Arbeit an dem Projekt beenden wollten, spielten wir alle Verstecken.«
»Moment«, sagte Skully, »nur, dass ich das richtig verstehe. Sagtest du gerade, du hättest mit den anderen Verstecken gespielt?«
Ignatius nickte. »Ja, genau das sagte ich. Ich meine, wir alle sind doch nur Spielzeuge, oder nicht? Tu doch nicht so verdammt erwachsen, Schädel. Verstecken spielen hat noch niemandem geschadet und macht dazu auch noch eine Menge Spaß! Ich bin sehr gut darin, mich zu tarnen. Außerdem hatten wir Mittagspause.« Ignatius sprach im Brustton der Überzeugung. Er schien die Vorstellung von erwachsenen Professoren in weißen Kitteln, die in ihren Laboren Verstecken spielten, nicht im Mindesten absurd zu finden.
Skully hätte seine Augen gerollt, wenn er welche gehabt hätte. »In Ordnung, Ignatius. Erzähl einfach weiter. Ich weine so lange.«
Der Professor zuckte die Schultern. »Wie du meinst, Schädel. Also, auf jeden Fall war ich damit dran, mich verstecken zu müssen. Hedrick musste mich suchen. Ich weiß, dass er kurzsichtig ist, das sieht man ja schon an seiner Brille, durch die er Augen so groß wie …«
»Ignatius!« Rambus riss der Geduldsfaden. »Komm zum Punkt du Landratte!«
Ihr Gastgeber hob abwehrend die Hände. »Schon gut, schon gut. Also, auf jeden Fall sah ich, dass die Tür zum Büro offenstand. Das tat sie sonst nie und keiner von uns war jemals vorher dort drin gewesen. Die Schlägertypen aus dem Land der dunklen Träume sitzen normalerweise dort drin und überwachen unsere Arbeit, auch wenn sie natürlich keinen Schimmer haben, was genau wir dort bewerkstelligen. Welch unfassbare geistigen Leistungen wir dort vollbringen.«
»Ignatius!« Rambus sah aus, als würde er dem Wissenschaftler jeden Moment an die Kehle springen wollen.
»Ja, ist ja gut. Auf jeden Fall
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