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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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überwachen sie, dass wir auch brav arbeiten. Nun war das Büro jedoch unbesetzt, und einer der Wachen, Gunnar, der mit nur einem Auge, das auch noch zu schielen scheint, hatte die Tür offen gelassen. Das Büro war natürlich ein toller Platz, um das Versteckspiel zu gewinnen, also schlüpfte ich durch die Tür und lehnte sie wieder an.«
    »Was hast du dort gesehen?«, fragte Berzerk.
    »Der Raum war voller Monitore. Auf dem ersten dieser Bildschirme sah ich den Umriss des Technolands. Gelbe Pfeile zeigten auf jede Stelle, auf die wir die Smogwolken lenken sollten. Ich habe die im Kopf, wisst ihr? Jede einzelne Koordinate. Und so erkannte ich sofort, dass hier sämtliche Wolkenfelder sauber eingetragen waren. Dann betrachtete ich den nächsten Bildschirm. Dort sah ich den unverwechselbaren Reifenumriss des Reiches der unerfüllten Wünsche. Und ich sah, dass auch dieser Umriss gesprenkelt war mit gelben Pfeilen. Wieder auf einem anderen Monitor erkannte ich den charakteristischen Vulkan in der Mitte – ebenfalls voller Pfeile. Das konnte nur eines bedeuten. Das Technoland war das Versuchskaninchen, die Probe, die anderen beiden Länder würden folgen. Doch der letzte Monitor war der Schlimmste. Auf ihm sah ich alle drei Länder. Während das Technoland auf dieser Darstellung aussah wie immer, waren die beiden anderen Länder komplett unter einer Schicht aus purpurnen Wolken verborgen. Da wurde mir klar, dass die kleinen Wolkenfelder erst der Anfang sind, und das Ziel darin besteht, das Reich der unerfüllten Wünsche und das Land der dunklen Träume unter Smogglocken zu begraben.«
    Rambus fluchte. »Diese vermaledeiten Landratten!«
    »Ratten«, echote Polly.
    »Was hast du dann gemacht, Ignatius?« Hupis Stimme war voll Mitgefühl für seinen alten Freund.
    »Ich wollte die anderen warnen und den Generator zerstören, doch in dem Moment hörte ich die Wachen auf dem Flur. Wenn die mich erwischt hätten, wäre mir eine Einzelhaft sicher gewesen. Also habe ich mich aus dem Büro geschlichen und bin geflüchtet. Ziemlich kopflos, wie ich gestehen muss, doch ich hatte ja keine Zeit gehabt, mich vorzubereiten. Durch puren Zufall und mit einer Unmenge Glück habe ich die Handys hier gefunden.«
    Ignatius zeigte auf die Zweiräder und die Mobiltelefone.
    »Sie haben andere Motive als ich, doch auch sie möchten dem Technoland eins auswischen. Sie wurden hier sehr schlecht behandelt und fürchten, demnächst aussortiert zu werden, um es mal vorsichtig auszudrücken. Alte Mobiltelefongeneration, versteht ihr?«
    »Und die Dinger, die dich entführen ließen, suchen nicht nach dir?« Berzerk konnte seine Gefühle nicht richtig einschätzen. Auf der einen Seite wollte er Ignatius für seine Mitarbeit an den Wolken bestrafen, doch auf der anderen Seite schien der Professor dies extrem zu bedauern. Und außerdem hatte er sie aus den Fängen der Computer befreit und hierher geführt. Auch wenn das hier nicht unbedingt nach Sicherheit aussah. Auf jeden Fall schlug das Pendel leicht zugunsten des Akademikers aus.
    Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Professors, war jedoch genau so schnell verflogen, wie es gekommen war. »Doch, natürlich, sie suchen mich, weil sie Angst davor haben, was ich tun könnte. Doch hier im Raum«, er drehte sich einmal im Kreis, »sind so viele Frequenzen, die einander überlappen, dass sie keine Chance haben mich aufzuspüren.«
    »Wie können wir sie aufhalten?« Berzerk hätte am liebsten seine Axt gezogen und den Schuldigen gesucht, doch natürlich wusste er, wie sinnlos das gewesen wäre.
    »Ganz einfach«, antwortete der Professor. »Ihr müsst den Generator zerstören und die gefangenen Wissenschaftler befreien. Ohne uns kriegen sie so was nicht noch einmal hin. Sie sind schließlich nicht mehr als interagierende Schaltkreise. Intelligent, aber unfähig, selbst etwas zu erschaffen.«
    Jetzt schwang doch tatsächlich Stolz in der Stimme des Professors mit. Berzerk hatte schon einige Wissenschaftler kennengelernt, und alle hatten die Neigung, sich schnell gebauchpinselt zu fühlen. Außerdem neigten sie dazu, sich selbst zu loben und ihre Entwicklungen stets als so wichtig für die Menschheit hinzustellen, wie es die Erfindung des Feuers oder des Rads gewesen war. Selbst dann, wenn es sich bei der erfundenen Maschine lediglich um ein zusammengeschustertes Gerät handelte, mit dem man Frühstückseier köpfen konnte.
    »Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Rambus.
    Ignatius

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