Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
mussten sich beeilen, wurde Berzerk ein weiteres Mal klar. Sie durften keine Zeit verplempern.
Er blickte in die Runde, eine unausgesprochene Frage in den Augen. Sollen wir ihr trauen? Zuerst zögerten Rambus und Ignatius, doch schließlich nickten sie.
Als Alina sprach, überraschte sie alle Anwesenden.
»Ihr wollt den Generator zerstören, richtig? Sie suchen euch auf allen Kanälen und ihre Chips laufen heiß. Lasst mich mit euch kommen. Ich helfe euch dabei.«
»Du willst uns dabei helfen?« Skullys Augen wären wahrscheinlich aus ihren Höhlen gefallen, hätte er noch welche gehabt. »Warum?«
»Ihr dürft eines nicht vergessen. Durch unsere Vernetzung wissen wir alle alles. Ich weiß von den Smogwolken, von dem Projekt, an dem Ignatius gearbeitet hat. Ich weiß, was mit den alten Maschinen hier passiert, und ich weiß auch, wie der Strand aufgefüllt wird. Und ich finde alle diese Taten meiner Landsleute falsch und abscheulich. Deshalb möchte ich euch helfen. Ihr braucht mich und ihr werdet es nicht bereuen.«
Wieder dieser Hinweis mit dem Strand. Was war nur damit? Ein Gedanke begann Berzerks Gehirn zu kitzeln, doch bevor er Gestalt annehmen konnte, sprach Rambus, der seine Skepsis nicht kaum verbarg.
»Ich weiß nicht«, sagte er.
»Ich habe die Sicherheitscodes für die Türen. Sie wurden alle ausgetauscht nach Ignatius‘ Flucht. Nur hinbringen kann ich euch nicht, denn mein eingebautes Navigationsgerät bekommt gerade ein Update.«
Das Gesicht auf dem Bildschirm blickte entschuldigend in die Runde. Berzerk fragte sich, wovon das Mobiltelefon redete, doch Ignatius schien es zu wissen, denn der nickte.
Wieder erinnerte sich Berzerk an Tellis Worte, nach denen Maschinen unfähig waren, die Unwahrheit zu sprechen.
»In Ordnung«, sagte er. »Du bist dabei Alina.« Sie würden jede Hilfe brauchen können und waren gewiss nicht in der Position jemanden abzulehnen, der Zugangscodes und vielleicht, wahrscheinlich sogar noch mehr Informationen besaß.
Der Pirat seufzte. »In Ordnung, Alina. Willkommen in unserer kuscheligen Runde. Fühl dich wohl bei uns.«
»Das werde ich«, sagte das Mobiltelefon und seine Augen wanderten wieder zu Telli.
Berzerk wunderte sich ein weiteres Mal über die Perfektion, mit denen Menschen sich nachahmten. Doch warum? Warum erschufen sie Ebenbilder von sich selbst? Er wusste es nicht, und eigentlich war es ihm auch egal. Er wollte nur zwei Dinge: Den Maschinen einen Strich durch die Rechnung machen und schnellstmöglich zu Sören gelangen.
Dann ging es ganz schnell. Ignatius reichte Berzerk einen kleinen Empfänger, den er sich in die Ohrmuschel setzte. Doch das kleine runde Ding rutschte immer wieder aus dem Plastikohr. Zum Glück kam Hupi auf die Idee, seinen Kofferraum zu öffnen, wo ein Verbandkasten auf seinen Einsatz wartete. Berzerk nahm ein Heftpflaster aus dem Koffer und klebte sich den Empfänger ans Ohr. Außerdem wurde ein kleines Mikrofon an die Barbarenwange geklebt.
»Test, Test«, brüllte Ignatius in das Mikrofon, das an einem Headset befestigt war.
Berzerk kam es vor, als würden Orks in seinem Schädel Grünball spielen.
»Du kannst viel leiser reden, Ignatius! Außerdem stehe ich nur eine Körperlänge von dir entfernt.«
Der Professor senkte die Stimme. »In Ordnung. Entschuldige. Gut, dann funktioniert das. Diese Leitung ist übrigens abhörsicher. Wir brauchen also keine unerwünschten Mithörer fürchten. Denkt nur an eins, meine neuen Freunde. Benutzt unter keinen Umständen Förderbänder, sonst könnt ihr euch gleich ausliefern. Die werden besonders überwacht, weil sie das Hauptverkehrssystem darstellen.«
Rambus hob Telli auf Alinas Zweirad. Das Mobiltelefon bat darum, aus der Ladestation gehoben und unter Tellis Hörer geklemmt zu werden.
»Wie rührend«, sagte Skully, doch der Tonfall machte klar, dass er selten so eine kitschige Geste gesehen hatte. Auch Rambus, der Alina gegenüber immer noch misstrauisch war, schien sich für deren Nähe zu Telli nicht recht erwärmen zu können. Berzerk ging es anders. Er unterstellte Alina Ehrlichkeit, und er freute sich darüber, dass Telli in seiner schweren Zeit jemanden hatte, der ihn ohne Zweifel mochte.
Und so waren sie bereit, sich auf den Weg zum Generator zu machen. Rambus und Polly, Hupi, das Zweirad mit Telli und Alina sowie Berzerk und Skully.
Ignatius würde dem Barbaren die Route über den Empfänger durchgeben und die Umgebungskameras stören, an denen sie auf ihrem Weg
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