Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Geburtstag war öfter.
»Wie weit ist er noch entfernt?«
Skully sah nach hinten, so weit es die ledernen Riemen zuließen.
»Ich würde sagen, er holt stetig auf. Scheint in guter körperlicher Verfassung zu sein. Was man von dir nicht behaupten kann.«
»Von dir aber auch nicht!«
»Spar dir lieber die Worte, du musst jetzt wieder klettern!«
Skully hatte recht. Berzerk hatte das Förderband zu seinem ursprünglichen Ziel wieder erreicht. Er begann, sich nach oben zu hangeln. Gerade als er den rechten Fuß nachziehen wollte, hatte der Wachmann zu ihm aufgeschlossen. Mit beiden Händen griff der Jäger des Technolands Berzerks Stiefel und versuchte, den Barbaren vom Förderband zu sich zu ziehen. Berzerk versuchte seinerseits, den umklammerten Fuß zu befreien und trat um sich, doch fast schien es, als hätte er keine Chance den Wachmann abzuschütteln. Dann traf sein Fuß etwas Weiches, und die Hände des sonnenbebrillten Zigarrenrauchers glitten von seinem Stiefel.
Berzerk zog den Fuß ein und sah nach unten. Die Zigarre war aus dem Mundwinkel seines Verfolgers verschwunden, außerdem besaß die Sonnenbrille nur noch ein Glas. Das sichtbare Auge funkelte bösartig zu ihm herauf.
»Das wirst du mir büßen. Ich liebe meine Brille. Und meine Zigarre liebe ich noch mehr!« Die Stimmbänder des Wachmanns schienen mit Schmirgelpapier bearbeitet worden zu sein. Die Stimme war nicht viel mehr als ein raues Flüstern. Sofort machte sich der Bärtige daran, auf das obere Förderband zu klettern.
»Rauchen ist ungesund!«, rief Skully dem Wachmann zu, der ein weiteres böses Blitzen seines Auges folgen ließ und seine Bemühungen, zu ihnen aufzuschließen, verstärkte. »Du wirst uns noch dankbar dafür sein«, schob Skully nach, doch Berzerk bezweifelte, dass die Wache wirklich zu schätzen wusste, dass sie ihn zum Nichtraucher gemacht hatten.
Dieser sprang jetzt und bekam das obere Band mit beiden Händen zu fassen.
Die nächste Tat war für einen erfahrenen Barbaren, Leibgarde des Königs und durch unzählige körperliche Auseinandersetzungen kampferfahren, nicht wirklich ehrenvoll. Doch es war nicht der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen, ob seine Handlungen einem glorreichen Kodex genügten oder nicht.
Und so trat Berzerk der Technolandwache auf die Finger, worauf diese nach unten fiel. Normalerweise wäre der Bärtige auf dem unteren Förderband gelandet, doch da er den Körper seltsam verdreht hatte, vielleicht, weil sein ungeschütztes Auge das grelle Licht der Scheinwerfer nicht gewohnt war und er es schützen wollte, knallte er seitlich auf das Geländer und kippte schließlich darüber hinweg in Richtung Strand. Berzerk sah dem Wächter nach und zollte ihm gleichzeitig Respekt dafür, dass dieser während des gesamten Fluges keinen Laut von sich gab, sondern sie lediglich mit seinem sichtbaren Auge hasserfüllt anblickte. In einer Wolke aus aufspritzenden Plastikteilchen landete der Wachhabende auf dem Strand. Er richtete sich auf, schüttelte die Faust und spuckte Plastik. Dann machte er sich wieder an die Verfolgung.
»Den hätten wir erstmal abgehängt«, sagte Skully. »Gut gemacht. Ein Glück, dass du so fett bist. Seine Finger sind jetzt wahrscheinlich so dünn wie Buchseiten.«
Der Barbar rannte weiter. Abermals vollführte das Förderband eine Biegung, aber nachdem er ihr gefolgt war, konnte er endlich das Dach des Gebäudes ausmachen. Wildes Toben unter ihm ließ vermuten, dass der eines Sonnenbrillenglases und seiner Zigarre Beraubte den Weg zurück auf das Band gefunden hatte. Der Kerl ließ aber auch nicht locker. Wahrscheinlich war er jetzt sogar noch wütender, weil ihm zu seinen Verlusten nun auch noch die Finger schmerzten.
Berzerk zwang sich, die letzten Schritte durchzuhalten und stieg schließlich am Ende der Rolltreppe über den Dachfirst. Das Dach hatte die gleichen Abmessungen wie jenes, auf dem das Labor untergebracht war. Doch an der Stelle, an der auf dem anderen Gebäude die Wissenschaftler ihrer Arbeit nachgegangen waren, stand hier ein metallenes Monstrum von der Größe eines Müllcontainers.
Der Container war mit Platten aus glänzendem Schwarz verkleidet, auf dem sich die Scheinwerfer spiegelten. Er fauchte und spuckte und erinnerte Berzerk an einen tollwütigen Warg. Ein Rohr ragte aus dem vorderen Bereich des Behälters heraus. Es war steil nach oben gerichtet und verschoss Plastikteile über den Rand des Gebäudes. Auf der anderen Seite des Containers gab
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