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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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es eine Öffnung, in die ein Förderband führte und auf dem die unglücklichen alten Technikgenerationen in den Innenraum des Behälters geleitet wurden. Wie Vieh, das auf die Schlachtbank geführt wurde. Ein mahlendes, knisterndes Knirschen drang aus dem Inneren des Metallungetüms.
    Rote Wut engte Berzerks Sichtbereich ein. Er nahm nichts anderes außer diesem unseligen Container wahr. Und sein Gehirn ließ nur noch einen Gedanken zu: Er würde dieses Ding zerstören, egal was anschließend mit ihm geschehen würde.
    Er rannte auf den Metallberg zu.
    »Wie willst du das Ding ausradieren, Dicker?«, fragte Skully.
    »Ich weiß nicht. Ich will erst mal reinschauen. Es scheint kein Dach zu haben. Von außen sieht es zumindest sehr robust aus.«
    »Vielleicht sollten wir mal nachsehen, ob noch andere Wachen da sind. Und der Zigarrenlose wird auch bald eintreffen.«
    Skully hatte noch nicht ausgesprochen, als Berzerk durch das Fauchen und Toben der Maschine ein helles Klicken hörte. Es klang wie hohes Geschirrklappern.
    Es kostete ihn Überwindung, hinter einem Lüftungsschacht Schutz zu suchen. Zu gerne wäre er direkt auf den Container losgestürmt und hätte ihn mit seiner Axt bearbeitet. Doch Skully hatte natürlich recht. Erstmal musste er wissen, was das Klicken verursachte.
    Über seinem Kopf flog ein Raumschiff aus Bausteinen, besetzt mit kleinen gelben Männchen mit aufgemalten Gesichtern. Wäre es noch ein Stück tiefer geflogen, hätten sie den Schornstein mitgenommen. Gekonnt navigierte der Pilot das klobige Fluggerät durch den Parcours aus Antennen, bevor es sich eine Strecke auf einem anderen Wolkenkratzer vornahm. Anscheinend eine Luftpatrouille.
    Das Flugobjekt hatte jedes andere Geräusch außer dem wütenden Fauchen des Containers verdrängt. Jetzt konnte man weitere Klänge wahrnehmen. Das Klicken klang jetzt viel näher als vorhin, und es schien sich zügig zu nähern.
    klick – klick – klick
    »Was ist das?«, flüsterte Skully.
    Berzerk zuckte die Schultern, ließ Skully hüpfen.
    klick – klick – KLICK
    »Es hört sich wie die Schritte einer …«
    Skully blieben die Worte im Munde stecken, was Berzerk noch nie erlebt hatte. Doch er konnte es nachvollziehen, denn auch ihm blieb die Spucke weg, als er die Ursache der Geräusche ausmachte.
    Um die Ecke des Lüftungsschachtes bog eine mannshohe, chromblitzende Spinne. Ihre langen Beine klickten auf das Dach des Wolkenkratzers. Die mächtigen, aus dem Kopf der Arachnoiden ragenden Kieferklauen knallten aufeinander. Das Geräusch erinnerte Berzerk an einen Aufziehaffen, den er im Park gesehen und der seine Zimbeln enthusiastisch aneinander geschlagen hatte. Der Körper der Spinne schien aus flüssigem Metall zu bestehen. Ihre Punktaugen waren so schwarz wie die Hölle, und der Barbar konnte sein verzerrtes Spiegelbild in ihnen erkennen. Sogar seinen ängstlichen Gesichtsausdruck konnte er achtfach in diesen lichtlosen Perlen bewundern. Und die Reflexion seines Gesichts wurde immer größer, denn die Spinne näherte sich weiter.
    Berzerk vergaß, warum er hier auf dem Dach eines Gebäudes unter den grellen Scheinwerfern des Technolandhimmels war. Er wollte weglaufen, aufstehen und einfach nur irgendwohin eilen, wo dieses Monster ihn nicht finden würde. Doch seine Beine waren mit Götterspeise gefüllt.
    Das silbern glänzende Ungetüm vor ihm drehte den Kopf und versuchte, Berzerk und Skully auf seinen Klauen aufzuspießen.
    »Weg hier!«, schrie Skully in das Ohr des Barbaren, und endlich war der Wackelpudding verschwunden und zumindest durch steife Schlagsahne ersetzt worden. Nicht gut, aber definitiv besser. Der Barbar hievte sich auf die Beine und sprang zur Seite. Dort wo er eben noch am Lüftungsschacht gelehnt hatte, rissen die Klauen ansehnliche Löcher in das feine Metall. Nicht auszudenken, was sie mit seinem Plastikkörper angestellt hätten.
    Berzerk nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Eine weitere Spinne näherte sich von der anderen Seite, nahm ihn und Skully in die Zange. Berzerk blickte zum Container. Der Weg dorthin war frei, zumindest jetzt. Er würde sich beeilen müssen, damit ihn seine arachniden Verfolger nicht erwischten und ihre Kieferklauen in ihn schlugen. Er hatte keine Lust, in vielen handlichen Einzelteilen in Erfüllung zu gehen.
    KLICK – KLICK – KLICK
    Beide Spinnen waren nur noch wenige Armlängen von ihm entfernt. Nicht mehr lange, und sie würden ihn auf ihre eigene Art willkommen heißen. Berzerk

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