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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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vergnügte, während dessen Mitstreiter versuchten, zwei Länder zu befreien und damit eine Scharte auszuwetzen, die er selbst mit angerichtet hatte. Doch er biss auf die Zähne und befahl sich, auf den Akademiker zu hören. So wie es aussah, hatte er sowieso keine große Wahl.
    Als er die Hausecke erreicht hatte, duckte er sich unter dem Geländer hindurch. Wie der Professor gesagt hatte, verlief dort ein weiteres Rollband. Die Höhe zwischen dem Punkt, an dem er stand, und dem anderen Band betrug etwa zwei Stockwerke. Ohne darüber nachzudenken, sprang der Barbar und schlug hart auf das untere Förderband auf. Sofort setzte sich auch dieses in Bewegung. Berzerk erkannte, dass es eine Verbindung zwischen dem Hochhaus, auf dem die Maschine stand und einem weiter entfernten Gebäude darstellte. Er bewegte seine Gliedmaßen und stellte fest, dass er sie sämtlich ohne Schmerzen bewegen konnte. Wie sollte er sich auch Knochen brechen, wenn er nur aus Plastik bestand? Das musste Ignatius ihm noch mal erklären. Und vor allem musste der Professor ihm erklären, warum er ihn von der verdammten Maschine wegführte.
    »Was soll das, Ignatius?«, blaffte er ins Mikrofon. »Du führst mich von meinem Ziel weg!«
    »Ich habe gesagt, dass du mir vertrauen sollst! Sieh mal nach oben. Dort führt ein weiteres Förderband zurück zu deinem Ziel. Noch ist es außerhalb deiner Reichweite, doch die beiden Bänder nähern sich an. Und dann wirst du das Obere besteigen, um wieder auf das ursprüngliche Rollband zu gelangen.«
    Berzerk blickte sich um, als er Erschütterungen auf dem Gummi spürte, auf dem er stand. Die Zweiräder hatten sich von dem Sprung nicht aufhalten lassen. Er sah das Rad mit dem Schläger springen. Es landete auf dem unteren Band, und ein Knacken verriet, dass es bei der Landung einen Achsbruch erlitten hatte. Der Schläger wurde von der Standfläche geschleudert und konnte sich gerade noch am Geländer festkrallen. Ansonsten wäre er auf dem Strand im Plastik gelandet. Sofort rappelte sich die Wache auf, bestieg ein anderes Zweirad und nahm die Verfolgung wieder auf.
    Berzerk rannte weiter auf das benachbarte Gebäude zu. Seine Seite schmerzte und seine war Kehle derart trocken, dass er sich einen kräftigen Schluck aus Rambus´ Rumvorrat wünschte. Das in Gegenrichtung verlaufende Band war fast in Reichweite. Und es wurde Zeit, dass er es erreichte. Ein schneller Blick über die Schulter ergab, dass die bereiften Jäger stetig aufholten. An der Spitze der unrasierte Zigarrenraucher, dem der Fahrtwind das dichte Haar verwirbelte und dessen Lachen an einen hungrigen Hai denken ließ, der einen fetten Fischschwarm sichtete.
    »Werden die mich nicht verfolgen, wenn ich das Band wechsle?« Berzerk war immer noch nicht restlos von Ignatius‘ Vorhaben überzeugt.
    »Die Roller können nicht aufwärts springen. Sie werden die Bänder also ausfahren müssen. Das gibt dir einen Vorsprung.«
    »Und der Typ, der eins der Zweiräder fährt?«
    »Der wird dir folgen können, vermute ich. Da wirst du dir was einfallen lassen müssen, fürchte ich.«
    Mittlerweile war das andere Band in Reichweite. Berzerk stieg auf den Handlauf der Rolltreppe und streckte die Arme aus. Einen kurzen Moment schwankte er und drohte zu fallen. Wäre es nicht windstill gewesen, wäre er wohl kopfüber im Plastikstrand gelandet. Doch er fand das Gleichgewicht, sprang, und griff nach dem oberen Band.
    Unter Abstinenz jeglicher Eleganz, allerdings inklusive einer rutschenden Hose, die während der Kletterpartie große Teile seines Hinterteils preisgab, hangelte der Barbar sich auf das andere Förderband. Alles in seinem Körper schrie nach einer Pause, doch er kämpfte sich auf die Füße und lief nun wieder auf das Gebäude zu, auf dessen Dach die Maschine ihrem unseligen Treiben nachging.
    Ein Blick nach unten bestätigte Ignatius‘ Worte. Die Zweiräder fuhren in einem Affenzahn auf das andere Gebäude zu. Die Wache mit dem Stumpen im Mundwinkel allerdings hangelte sich auf Berzerks Laufband. Und das sehr viel eleganter als er es getan hatte, wie er sich eingestehen musste.
    Berzerk beschleunigte seine Schritte, auch wenn er wusste, dass er das irgendwann bereuen würde. Bergauf zu rennen war noch nie eine Stärke von ihm gewesen, und er fühlte seine Beine schnell ermüden. Allerdings lag seine Stärke auch nicht im Rennen, wenn die Strecke eben oder abschüssig war. In seinem persönlichen Fitnessplan war Laufen nur sporadischer Gast. Sein

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