Der ungeladene Gast

Titel: Der ungeladene Gast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jones

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Pfund?«
    »Ja.«
    »Und das Haus ist gerettet?«
    »Ja, mein Liebes. Und alle, die darin wohnen.«
    »Wir haben ein Dach über dem Kopf?«
    »Ein großes.« (Er war nicht der Mann, der sie darauf hingewiesen hätte, dass sein eigenes ansehnliches Gehalt ausgereicht hätte, ihnen allen bis zu ihrem Lebensende einen bescheideneren Lebensstil in einem kleineren und angemesseneren Haus zu ermöglichen.)
    »Würdevoll«, sagte Charlotte. »Würdevoll.« Und dann senkte sie den Kopf und brach in Tränen aus.
    »Aber, Liebes, aber …«, sagte Edward.
    John Buchanan verabschiedete sich. Sein blitzendes Auto, wieder funktionstüchtig, schien geradezu im Kies zu scharren, so versessen war es darauf, von hier wegzukommen. Als er die Außentreppe hinunterging, stieß er auf Emerald, die wartend dastand, einen liebevolleren Ausdruck auf dem Gesicht, als sie ihm je zuvor zugedacht hatte.
    »John«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob ich mich bei Ihnen entschuldigen oder bedanken soll.«
    John blieb neben ihr stehen: »Sie brauchen mir für nichts zu danken, Emerald, und gewiss ist auch keine Entschuldigung nötig. Sie sind …«
    Er wusste nicht, was er sagen sollte, denn er erkannte binnen eines Augenblicks, dass er sich vielleicht Emeralds Haus gewünscht hatte, ihre Haare, ihre strahlende Vortrefflichkeit, das alles jetzt aber nicht mehr wollte. Sicher, sie war eine wundervolle Frau. Und er selbst war ein durchaus ansehnlicher Mann, dachte er, aber doch eine ganz andere Spezies als Emerald Torrington. Sie hätten ein durch und durch unglückliches Paar abgegeben. Unfähig, diese ungewohnten Einsichten in Worte zu fassen, begnügte er sich damit, ihr einen herzhaften Klaps auf den Arm zu geben.
    »Nochmals herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, sagte er. »Ich hoffe, ich kann Sie und Clovis dazu überreden, gelegentlich einmal für konventionellere Vergnügungen in die Stadt zu kommen. Zum Spaß.«
    »Spaß wäre großartig. Auf Wiedersehen, John.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Damit gesellten sie sich zu den anderen, die ebenfalls draußen waren.
    John warf noch einen einzigen Blick zurück auf die in Sonnenlicht getauchte, elegante Fassade von Sterne und schluckte den letzten Rest seiner Enttäuschung darüber hinunter, dass er nun, da das Haus gerettet war, niemals sein Besitzer werden würde, weder durch Geld noch durch Heirat. Dann schüttelte er allen in der Runde die Hand, grinste breit und machte seinen Abgang, indem er Ernest und Clovis auf den Rücken klopfte und den Damen eine gewandte Verbeugung zukommen ließ. (Er besaß die Unverfrorenheit, Florence zuzuzwinkern; sie schämte sich nicht, dieses Zwinkern zu erwidern.)
    »Auf Wiedersehen«, rief Emerald.
    »Auf Wiedersehen«, riefen alle, und er klatschte sich mit den Autohandschuhen auf die Schenkel, stieg in sein Gefährt, vollführte einen sauberen Halbkreis und preschte zwischen den Eiben davon. Noch einmal winkte er der Gruppe auf der Auffahrt zu und hängte den Spürhund Forth, der ihm nachsetzte, knatternd und dröhnend ab, noch bevor er die Straße erreichte.
    Smudge, von den Armen ihrer Mutter umfangen, sagte: »Ich mag Farmer John Buchanan. Er ist ganz in Ordnung«, als hätte jemand das Gegenteil behauptet.
    Das blitzende Auto hielt ihre Aufmerksamkeit nicht lange gefangen, und als Forth zu ihnen zurückgerannt kam, sah Emerald zu Ernest auf, und Clovis nahm Patiences Hand und zog sie in den Schatten der Veranda. Er küsste sie kurz, presste die Lippen auf anbetungswürdige Weise auf ihre.
    »Ich mag dich auch«, flüsterte sie. »Und jetzt lass das, du ungezogener Bursche.«
    Wie zwei verlegene Akrobaten, die gerade einen überaus schwierigen dreifachen Salto vorgeführt haben, traten sie wieder auf die Auffahrt.
    Edward, der sie beobachtete, sagte: »Ich war nur eine einzige Nacht weg, Charlotte, und die Kinder sind völlig verändert.«
    »Ja«, antwortete sie vage und trat näher an ihn heran.
    Er bückte sich, um sie zu küssen, aber sie hielt ihn davon ab.
    »Was ist das für ein wundervoller Geruch?«, rief sie im gleichen Moment, in dem er bemerkte, dass auch seine Nase etwas Verführerisches erschnupperte.
    Alle drehten sich um, als Florence Trieves aus dem Haus kam.
    »Sagen Sie nicht, Sie haben irgendwo Frühstücksspeck aufgetrieben?!«, fragte Charlotte.
    »Doch, habe ich.«
    »Florence, Sie sind unglaublich!«
    Der Frühlingsmorgen, ein einigermaßen sauberes Haus, frische Kleider, Liebe und vier Pfund Frühstücksspeck waren für die