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Der unheimliche Kommissar Morry

Der unheimliche Kommissar Morry

Titel: Der unheimliche Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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erschossen. Nach allem, was die Bandaufnahme verrät, muß ich annehmen, daß Sie eines Mordes durchaus fähig sind. Sir Macolm war Ihr erbitterter Gegner. Was liegt also näher als der Gedanke, daß Sie die Tat begingen?"
    „Ich gebe zu, daß es eine Zeit gab, wo ich mich mit dem Vorsatz trug, Sir Macolm zu Leibe zu rücken. Aber ich schwöre Ihnen, daß ich an seinem Tod keine Schuld trage!"
    „Ich weiß nicht recht, Cabott. Sie dürfen nicht erwarten, daß ich den Schwüren eines Erpressers allzu große Bedeutung beimesse."
    „Tun Sie, was Sie für richtig halten."
    Ferguson stand auf. „Wann kann ich das Geld abholen?"
    „Nicht vor Ablauf einer Woche."
    „So lange kann ich nicht warten."
    „Sie haben keine andere Wahl. Sir Macolm hat mich bereits um zwanzigtausend Pfund gebracht."
    „Sie Ärmster. Sie sind wirklich das Musterbeispiel des erpreßten Erpressers. Nun, ich gebe Ihnen eine Woche Zeit. Keinen Tag länger. Wenn ich bis dahin das Geld nicht erhalten habe . . ." Er unterbrach sich und schnippte vielsagend mit den Fingern.
    „Sie bekommen das Geld. Aber Sie können nicht verlangen, daß ich Constance aufgebe."
    „Tut mir leid, Cabott. Ich kann nicht zulassen, daß das junge Mädchen in die Hände eines Kriminellen gerät. Das ist meine Bedingung."
    „Ich lehne sie ab."
    „Das wird Ihnen nicht viel helfen."
    „Hören Sie, Ferguson, ich biete Ihnen weitere zehntausend Pfund, wenn Sie mir ein wenig Entgegenkommen zeigen."
    Ferguson schüttelte den Kopf. „Ich lasse nicht mit mir handeln", sagte er ernst. „Ich bin vermögend genug, um auf Geschäfte mit Erpressern verzichten zu können. Die zwanzigtausend Pfund, die ich Ihnen abzunehmen hoffe, stellen nichts weiter als eine Art Strafe dar. Genauso verhält es sich mit meiner Forderung, daß Sie Constance aufgeben. Darüber gibt es keine Debatten!"
    „Eines würde mich interessieren. Wie kommt es, daß Sie über den Mordanschlag auf Constance informiert sind?"
    „Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber. Ich weiß es eben."
    „Verstehe. Vermutlich haben Sie es von dem Barmixer des Hotels erfahren."
    „Stimmt. Aber das ist gar nicht wichtig. Wichtig ist nur, daß Sie meine Bedingungen einhalten. Denken Sie an das Tonband und mein Beweismaterial."
    „Warum bestehen Sie darauf, daß ich mich von Constance trenne?" fragte Ashton verzweifelt. „Es kann Ihnen doch völlig gleichgültig sein, wen ich heirate!
    „O nein", erwiderte Ferguson lächelnd. „Sie irren sich. Da ich vorhabe, Miß Britta Britton zu ehelichen, werden Sie begreifen, daß mir daran liegt, keinen Erpresser in die Familie zu bekommen!"
     
    *
     
    „Sie haben nichts gehört?"
    „Nicht das geringste, Sir."
    Kommissar Morry stand an der halboffenen Balkontür und sah zu, wie die Fotografen ihre Stative und Apparate zusammen packten. Ein paar Beamte schnüffelten in dem Zimmer herum, während der Butler mit hochrotem Kopf Morrys Fragen beantwortete. „Ich halte es durchaus für möglich, daß Sir Macolm durch die Vordertür ins Haus gebracht wurde", meinte der Butler. „Er ging kurz vor sechs Uhr weg und erklärte, daß er erst spät zurückkommen werde. Ich setzte mich darauf hin in mein Zimmer und las ein Buch. Ich hatte zwar das Radio angestellt, aber die Musik war nicht so laut, daß sie einen Schuß zu übertönen vermocht hätte. Ich schmeichele mir, ein außerordentlich feines Gehör zu halben, Sir. Darum neige ich zu der Vermutung, daß man den armen gnädigen Herrn außerhalb des Hauses erschossen und erst dann nach hier gebracht hat. Schließlich war das nicht sehr schwierig, da er die Schlüssel in der Tasche trug."
    „Ihre Theorie setzt voraus, daß es mindestens zwei Täter gibt", bemerkte der Kommissar. „Sir Macolm ist ein schwerer Mann. Weshalb hätten ihn seine Mörder ins erste Stockwerk tragen sollen? Auch das wäre kaum ohne auffällige Geräusche abgegangen. Sie behaupten jedoch, trotz Ihres feinen Gehörs nichts vernommen zu haben."
    „Möglicherweise paßten die Täter die Zeit ab, als ich in der Küche war und mein Abendbrot zubereitete. Von draußen ist ja leicht zu erkennen, wenn in der Küche das Licht angeht. Wir haben einen Gasherd, der nicht gerade leise arbeitet."
    „Ich frage mich, warum die Täter ihr Opfer ausgerechnet in dieses Zimmer legten . . . vorausgesetzt, daß Ihre Theorie stimmt. Das Zimmer wird, wie Sie selbst sagen, eigentlich nie benutzt."
    „Es ist eines der Gästezimmer, Sir. Das letzte Mal war es vor zwei Jahren von

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