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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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und drückte die Entertaste. Das
veraltete Dos-Programm hatte den Vorteil, dass es von der Firewall nicht
erkannt wurde. So beschwerlich das Erlernen der einzelnen Befehle auch war,
wenn man es beherrschte, war es effizient und vor allem schnell, da sich keine
aufwendige grafische Oberfläche das eine ums andere Mal aufbauen musste und
dadurch die Rechenzeit sowohl beim Client, als auch beim Server auf ein
notwendiges Minimum reduziert wurde.
    Mit einem blechernem Biepen
erschien ein pixeliger, weißer Raster auf dem schwarz untermalten Bildschirm.
    „Da haben wir es ja schon“,
triumphierte Stark, „Doktor-Nemann-Gasse 13, 1230 Wien!“
    Manuel klopfte sich selbst
mit einem Blick der Genugtuung auf die Schulter.
    Stark las weiter. Das
Polizeiprofil von Dieter Schönborn war kurz wie unauffällig. Keine Vorstrafen,
noch nicht einmal eine Anzeige ordnungsfanatischer Nachbarn war vermerkt. Ein
PKW der Marke Chrysler, mit dem Wiener Kennzeichen „705 AN“, sowie das
Geburtsdatum, 27.11.1967, rundeten das spärliche Profil ab.
    Stark zwinkerte Manuel zu:
„Danke mein Freund. Du hast uns unglaublich viel geholfen.“
    Tanja nickte.
    „Jetzt wird es Zeit“, fuhr
Stark fort, „deine Gastfreundschaft nicht weiter auf die Probe zu stellen.“
    Ein Ausdruck von
Enttäuschung huschte über Manuels Gesicht: „Alles klar Stark. Aber wenn ihr
irgendetwas braucht, dann …“
    „Ich weiß“, unterbrach ihn
Stark, „dann melden wir uns natürlich.“
    Stark schöpfte einmal Luft,
dann sah er Tanja tief in ihre bernsteinfarbenen Augen: „Wir sind kurz davor,
alles wieder ins Lot zu rücken. Lass uns in den dreiundzwanzigsten Bezirk
fahren“, Starks typisches Grinsen erschien in seinem Gesicht, „ich denke wir
müssen da jemanden besuchen!“

Kapitel 27
    Zischend glitt die Tür des
Autobusses zur Seite. Gleißende Hitze drang in den klimatisierten Innenraum des
Fahrzeuges. Widerwillig nahm Stark beide Treppen auf einmal und stieg auf den
Gehsteig.
    Tanja seufzte: „Diese
Hitzewelle macht mich noch wahnsinnig!“
    „Kann ich gut
nachvollziehen“, sagte Stark und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Bus der Linie 27 B
hatte seine Haltestelle in der Doktor-Nemann-Gasse genau vor der Hausnummer 13.
Stark blickte auf den in cremefarben gehaltenen Bungalow, als der Autobus mit
röhrendem Motor hinter ihm Fahrt aufnahm und die Beiden mit heißen Abgasen aus
seinem rostigen Auspuff eindeckte. Die Fassade war mit weißen
Kunststofffenstern durchsetzt, das Dach des drei Meter hohen Bungalows war
dunkel und flach.
    Das Grundstück wurde durch
einen braun lasierten Gartenzaun begrenzt, hinter dem eine Reihe Thujen langsam
aus ihrem rechteckigen Schnittwerk wuchsen. Stark drückte den Öffner der
Gartentüre nach unten und betrat das Grundstück. Ein Weg aus grauem Granit
führte zur Eingangstür des Hauses. Den Rest des Gartens nahm eine Rasenfläche
ein, deren Gräser sich aufgrund ihrer Länge nach unten durchbogen. Stark ließ
seinen Blick umherschweifen. In den Betonsteher, der die Gartentür hielt, war ein
Postkasten eingelassen. Stark zog den Schieber zur Seite, und öffnete die
Klappe. Dutzende Werbeprospekte und Briefkuverts bahnten sich den Weg aus dem
engen Kasten und fielen vor Starks Füßen zu Boden.
    „Der war wohl schon länger
nicht mehr zu Hause“, rätselte Tanja, die sich in den Schatten der Thujen
verkrochen hatte.
    „Es scheint fast so“, sagte
Stark tief konzentriert.
    Stark näherte sich der
Eingangstür. Plötzlich läuteten alle Warnsignale seines Körpers zugleich. Mit
einer ruckartigen Bewegung zog er seine Schusswaffe aus dem Holster und schob
mit der anderen Hand Tanja hinter sich. Seine Augen bildeten mit Kimme und Korn
seiner Waffe eine gerade Linie, gerichtete auf die Eingangstür, die kaum
merkbar einen Spalt offen stand. Mit einem Handzeichen deutete er Tanja neben dem
Türrahmen Stellung zu beziehen, während er die nach rechts aufschwingende Tür
mit dem Fuß aufstieß. Mit einem Satz hechtete er in das Innere des Hauses. Sein
Blick, gefolgt von seiner Waffe wanderte durch den Raum. Stark registrierte
eine umgeworfene Couch, eine Vitrine, deren Glasfront in Scherben am Boden lag,
ein ausgeräumtes Bücherregal und einen Kasten, dessen Türen weit offen standen.
Als er sich sicher war, dass niemand im Raum war, lockerte er den Griff um
seine Waffe. Jemand schien ihnen zuvorgekommen zu sein. Das Haus war
durchstöbert, auf den Kopf gestellt, schlicht verwüstet. Stark seufzte

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