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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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Dritten im Mund hin und herschob, „Er hatte
nur einen schwarzen Lederkoffer, den er immer zur Arbeit mitnimmt, und einen
kleinen Trolley bei sich. Also bin ich davon ausgegangen, dass er wie
gewöhnlich nach ein paar Tagen wieder hier sein wird. Als er zum Auto hastete,
habe ich ihn noch versprochen, mich um seinen Rasen zu kümmern, in seiner Eile
hat er mich aber nicht mehr gehört.“
    „Er ist gehastet?“,
wiederholte Stark.
    „Ja, er schien es sehr eilig
zu haben. Jetzt wo Sie es sagen, eigentlich sehr ungewöhnlich für Dieter. Er
ist sonst so ruhig und ausgeglichen.“
    „Ich verstehe“, sagte Stark
nachdenklich.
    Der Mann seufzte verbittert:
„Und jetzt ist er seit zwei Wochen weg. Wie soll ich die Leute in dieser
wunderschönen Nachbarschaft denn beschützen, wenn ich nicht einmal weiß, wo sie
sich aufhalten, verstehen Sie das Herr Inspektor?“
    Stark setzte ein mitleidiges
Gesicht auf: „Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.“
    Nickend wandte sich der
buckelige Mann um und trabte davon.
    Leidend suchte Stark Tanjas
Blick.
    „Und was jetzt?“, wollte
Tanja wissen.
    Stark grinste: „Ganz
einfach.“
    Tanja legte die Stirn in
Falten.
    „Wir gehen einkaufen“,
ergänzte Stark und nahm Tanja an der Hand.

 
    Tanja seufzte tief: „Jetzt
waren wir schon in drei Läden. Es ist brütend heiß und außerdem sind wir noch
immer gesuchte Mörder, falls du das vergessen hast.“
    „Das habe ich natürlich
nicht“, sagte Stark, während er zielstrebig die Kärntnerstraße entlanglief, „aber
ich fürchte wir haben keine andere Wahl.“
    Tanjas Blick schweifte umher,
während sie versuchte mit Stark Schritt zu halten. Die Kärntnerstraße war trotz
des regenfreien Wetters und der Tatsache, eine der beliebtesten Einkaufsmeilen
Wiens zu sein, wie leer gefegt. Tanja fand eine unheimliche Geisterstadt vor
sich. Sie erschauderte beim Anblick der wenigen Menschen, die sich noch nach
draußen wagten. Vermummte Gestalten, teils mit Schutzmasken, teils mit um den
Mund gebundenen Kopftüchern hasteten die Straße entlang und wichen denjenigen
großräumig aus, die so wie Tanja und Stark, auf übermäßigen Schutz
verzichteten. Stark hatte diese Panik als kleinen Vorteil für sie beziffert,
würde die Polizei doch alle Hände voll mit panischen Menschen und
Hamstereinkäufen zu tun haben. So blieben nicht mehr all zu viele Kapazitäten
über, um nach ihnen zu suchen. Beim Gedanken daran, dass sie sich Tag ein Tag
aus verstecken musste, anstatt in ihrem Labor gegen das Virus anzukämpfen,
stiegt unbändige Wut in ihr hoch. Starks Geheimniskrämerei tat ihr übriges
dazu. Sie waren nun in
    drei Pascal-Shops gewesen
und immer hatte sie draußen warten müssen, während Stark irgendetwas in den
Herrenbekleidungsläden suchte.
    „Keine Angst, diesmal ist es
das richtige Geschäft und du darfst sogar mit rein kommen“, holte Stark sie aus
ihren Gedanken.
    „Du darfst sogar mit
reinkommen“, äffte sie ihn ungehalten nach.
    Stark kicherte amüsiert.
    „Woher willst du wissen,
dass das das richtige Geschäft ist? Die letzten drei waren doch schließlich
auch Nieten“, konterte Tanja.
    „Ganz einfach, es gibt in
Wien nur vier Geschäfte, in denen es solche Anzüge gibt, in Dreien waren wir bereits.“
    Dieser Logik konnte sich
auch Tanja nicht verschließen, aber nichtsdestotrotz, war ihr diese Antwort
mittlerweile entschieden zu wenig. Sie griff an Starks Oberarm und zog ihn
zurück: „Jetzt reicht es“, fröstelte sie, „du sagst mir sofort was du vor hast,
oder ich bin weg!“
    „Also gut“, antwortete Stark
beschwichtigend, „in Schönborns Haus habe ich etwas entdeckt.“
    Tanjas Augen weiteten sich
vor Interessen.
    „Herr Schönborn trägt nur
feinste Roben. Es scheint so, als hätte er eine Vorliebe für Anzüge von Jean
Piere Pascal.“
    „Das hast du mit ein paar
Blicken bemerkt?“, staunte Tanja.
    „Natürlich“, sagte Stark und
zupfte am Kragen seines Jacketts, „das hier ist ebenfalls von Pascal.“
    „Dann ist ja alles klar.
Dachte nicht, dass uns dein Modegeschmack hier helfen würde, aber man nimmt,
was man bekommt.“
    Beide lachten und Tanjas
Unmut schien langsam zu verebben.
    An einem Geschäft, an dem in
großen, leuchtenden Lettern „Jean Piere Pascal“ über der Tür prangte, blieb
Stark stehen. Er strich seinen Anzug, den er nach dem ungewollten Bad im Donaukanal
von Hand gereinigt und aufgebügelt hatte, zurecht.
    „Tanja“, adressierte er sie,
„von jetzt an bist du meine

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