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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Selbst meine Leute haben darüber gesprochen.«
    »Und sie ist immer in der Nähe.«
    »Um fair zu bleiben, wir auch.«
    »Aber niemand von uns war auf St Libra, als Bartram North und sein Haushalt abgeschlachtet wurden.«
    »Ich dachte, ihr Verhör hätte ergeben, dass das Ungeheuer mit hoher Wahrscheinlichkeit existiert.«
    »Je länger die Ermittlungen in Newcastle andauern, desto deutlicher wird, dass der North-Mord wahrscheinlich mit irgendeiner illegalen Firmengeschichte zusammenhängt.«
    »Aber wir haben jetzt Ernie Reiner in Gewahrsam. Das Team von Frontline wird die Wahrheit schon aus ihm rauskriegen.«
    »Ralph Stevens wird herausfinden, für wen er gearbeitet hat, ja. Wenn er es weiß.«
    »Was soll das?«, fragte Antrinell. »Zweifelst du an der Expedition?«
    »Ich weiß nicht. Irgendeine außerirdische Spezies passt sicherlich zu allem, was passiert ist. Aber was ist mit Angela?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Sie ist eine Eins-Zu-Zehn«, sagte Vance. Das war etwas, das ihn beschäftigte, seit Vermekia ihm im Januar ihre Akte gegeben hatte. Als er sie im Holloway-Gefängnis gesehen und begriffen hatte, dass sie nach all den Jahren immer noch genau die Gleiche war; als wäre sie durch die Zeit gesprungen. Das hatte ihn ziemlich beunruhigt. Es war kein Neid – jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn –, obwohl er bereits damit angefangen hatte, jeden Morgen einen sehr viel kritischeren Blick in den Badezimmerspiegel zu werfen. Er verstand schlicht und einfach nicht, wo sie hergekommen war, und das verstieß gegen alles, für das er stand. Die AIA war im Begriff, Antworten zu bekommen. »Sie ist vor zwanzig Jahren verhaftet worden. Ich bin nicht gut darin, jemandes Alter zu schätzen, aber damals hat sie wie neunzehn ausgesehen. Ich habe mich in Sachen Eins-Zu-Zehn-Behandlung ein bisschen schlau gemacht. Der Effekt setzt gegen Ende des Teenager-Alters richtig ein, wenn sich die Behandelten der vollen körperlichen Reife nähern. Angela konnte zum Zeitpunkt des Massakers also gut zwischen achtzehn und dreißig Jahre alt gewesen sein.«
    »Verstanden«, sagte Antrinell. »Und?«
    »Selbst heute noch ist so was enorm teuer. Und auch wenn wir davon ausgehen, dass sie fünfundvierzig ist, was ich bezweifle, wurde sie um 2098 gezeugt.«
    »Ja schon, die Zahlen passen.«
    »Die Zahlen, ja. Aber wer ist sie? Eins-Zu-Zehn-Behandlungen sind heutzutage enorm teuer und selten, auch wenn sie nicht mehr so außergewöhnlich sind wie früher einmal. Aber vor fünfundvierzig Jahren? Das waren die Pioniertage, als es noch unglaublich teuer war.«
    »Okay.«
    »Okay, also, wer war vor fünfundvierzig Jahren reich genug, um so viel Geld für eine Tochter auszugeben? Und wir sprechen hier von zig Millionen. Es ist schwer, verlässliche Schätzungen zu finden. Außerdem haben die meisten amerikanischen Staaten strenge Gesetze gegen Keimbahn-Behandlungen.«
    »Also offensichtlich ein Milliardär. Auf den Transraum-Welten herrscht an denen nicht gerade ein Mangel; weder damals noch heute.«
    »Das stimmt. Aber ich habe Vermekia gebeten, so viel wie möglich dazu auszugraben. Es ist interessant. Wir haben eine mögliche familiäre genetische Übereinstimmung mit einer Luci Tramelo gefunden, die im GE-Amt für Staatsbürgerschaft gelistet ist. Eine Französin, die vor siebenundvierzig Jahren – da war sie fünfunddreißig – nach Orleans ausgewandert ist. In Pantin angekommen, hat sie sich ein großes Weingut am Rande der Stadt gekauft und dort recht auskömmlich gelebt. Ein Jahr später hat sie geheiratet. In den Akten sind drei Kinder verzeichnet, die das Weingut noch immer leiten. Luci selbst ist allerdings vor zwei Jahren gestorben. Es gibt keinen Bericht, der nahelegt, dass die Familie ihrer Eltern genug Geld gehabt hätte, um ihr dieses Anwesen kaufen zu können, und es gibt auch keine Akten, denen zufolge sie vor ihrer Emigration irgendwo in Frankreich angestellt gewesen wäre. Ich bin daher zu der Vermutung gelangt, dass sie sich das Anwesen mit Geld gekauft hat, das sie für eine Leihmutterschaft erhielt. Die DNA-Vergleiche verweisen auf eine Verbindung der zweiten Generation, also ist Angela genetisch gesprochen so etwas wie ihre Enkelin. Auch das ergibt einen Sinn, wenn man die Veränderungen in der DNA einer Eins-Zu-Zehn bedenkt. Das Interessante ist, dass Vermekia keine Übereinstimmung gefunden hat, was ihre anderen familiären Eigenschaften betrifft. Wir haben nicht den geringsten Hinweis, wer ihr Vater sein

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