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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wirbelnden Ring sprang, hatte etwas Komisches.
    »Sie bekommen gleich einen Anruf von meinem Exverlobten. Sorgen Sie dafür, dass er ihn zurückbekommt.«
    Der Agent sah sie finster an.
    Und jetzt kam der wirklich wichtige Anruf.
    »Ich kann nicht glauben, dass du mich anrufst«, sagte Shasta. »Wir wissen alle, was passiert ist, das mit dem Kartell und so. Der Prinz hat verkündet, die Party um einen Tag zu verlängern. Es wird phantastisch werden.«
    »Wirklich?«, knurrte Angela. »Dann lässt er zur Feier eine Apollo starten?«
    »Es ist nicht mehr angebracht, dass du mich anrufst. Das weißt du.«
    »Wenn du von dem Kartell weißt, weißt du auch, dass ich im Augenblick etwas Hilfe brauchen könnte.«
    »Es gibt etliche Transworld-Wohltätigkeitsorganisationen, die ich großzügig unterstütze. Meine E-I wird dich mit einer Liste versorgen.«
    »Nein, Shasta. Ich brauche Hilfe. Du musst mich von diesem gottserbärmlichen Planeten runterbringen. Heute.«
    »Dieser Planet ist das Paradies. Ruf mich nie wieder an. Meine E-I wird dir den Zugang verweigern. Lebwohl, Angela.«
    »Miststück!« Angela spuckte auf die tote Verbindung. Jetzt hatte sie ein großes Problem. Sie hatte gedacht, dass sie sich auf Shasta verlassen könnte. Wenn es umgekehrt gewesen wäre, hätte sie sicherlich geholfen. Oder nicht?
    »Alles in Ordnung?«, fragte Marlak.
    »Ich weiß nicht. Agent Matthews?« Er löste sich von der Gruppe und trat zu ihr. »Ja?«
    »Es ist mitten in der Nacht. Mein Vater hat Selbstmord begangen, ich bin bankrott und werde verbannt. Dürfte ich jetzt vielleicht zu Bett gehen, bitte?«
    »Natürlich.«
    Als Angela erwachte, war sie allein. Eine Zustand, von dem sie hoffte, dass sie ihn rasch würde abstellen können. Zumindest befand sie sich in ihrem eigenen Schlafzimmer, das sich allerdings – auch wenn die Ausstattung von einigen der besten Spezialisten für Inneneinrichtung, die sich auf den transstellaren Welten finden ließen, perfekt entworfen und installiert worden war – gar nicht nach Zuhause anfühlte.
    Weil es das nicht ist. Nicht mehr. Es gehört jetzt den Banken.
    Sie duschte und betrat einen ihrer begehbaren Kleiderschränke. An diesem Tag waren schlichte Jeans und ein Sweatshirt angesagt, beschloss sie. Sie begann, ihre E-I anzuweisen, die Zofe und ihre Friseuse herbeizurufen, dann hielt sie inne. »Wie dumm«, murmelte sie. Und zwar in mehrfacher Hinsicht.
    Jetzt musste sie sich konzentrieren. »Ist die Überwachung in meiner Suite hier immer noch ausgeschaltet?«, fragte sie die E-I.
    »Ja.«
    »Gib mir eine visuelle Lokalisierung von allen Personen, die sich im Herrenhaus befinden.« Sie musterte das Diagramm, das ihre Net-Linsen hervorbrachten, und sah Matthews im Gang vor ihrer Suite warten. Marlak befand sich mit einigen Leuten des Boards im Arbeitszimmer ihres Vaters; die Beamten verbanden ihre eigenen Systeme mit denen der Familien-KI.
    Sie kehrte ins Badezimmer zurück und nahm die Juwelen aus den Taschen ihres Ballkleids, das sie in der Nacht zuvor dorthingelegt hatte. Es waren die Gegenstände, die sie aus ihrer Sammlung entfernt und aus dem Verzeichnis der KI gelöscht hatte. Fünf Ringe und zwei Paar Ohrringe. Keine großen Stücke verglichen mit denen, die sie sonst noch besessen hatte, aber die Edelsteine waren alle groß und makellos. Sie würden anderthalb Millionen US-Dollar wert sein – wenn man sie in einem Laden kaufen würde. Sie machte sich keinerlei Illusionen darüber, dass sie in der Lage sein würde, wirklich diesen Preis zu erzielen, aber es war ein Anfang.
    Problematischer war es, sie zu verstecken. Sie sah sich im Badezimmer um und entschied sich schließlich für die Seife. Mit einer Nagelfeile bohrte sie tiefe Löcher in die Seite eines rosenparfümierten Seifenstücks und schob die einzelnen Gegenstände vorsichtig hinein, ehe sie die Seifenflocken wieder hineindrückte und die Seife versiegelte. Sie verstaute das Stück zusammen mit anderen Sachen wie ihrem Schall-Zahnstocher und bereits geöffneten Fläschchen mit Öl und etwas Make-up in ihrer Kulturtasche. Die Agenten würden ganz sicher zulassen, dass sie diese Sachen mitnahm, aber es würde schwierig werden, sie durch das Gateway zu bekommen. Sie würde durchsucht und gescannt werden. Das wurde bei Planetenfremden, die alleine ausreisten, immer gemacht. Und Angela wusste, dass sie bei ihr besonders gründlich vorgehen würden. Bis gestern Nacht hatte sie sich noch darauf verlassen, dass Shasta mit ihr

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