Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Befehle zum Rückzug erhalten.«
    »Okay. Danke, Ralph.«
    »Klar doch. Passen Sie auf sich auf da draußen.«
    Vance seufzte und sank zurück in den einengenden Stuhl. Es war natürlich reine Eitelkeit, aber damals im Januar, als der Fall neu und frisch gewesen war, hatte er geglaubt, diese Expedition wäre von höchster Wichtigkeit. Nun musste er langsam anerkennen, dass die Anhaltspunkte, unter denen sie gestartet war, bestenfalls fadenscheinig gewesen waren. Bilder aus dem Gehirn eines mit Drogen betäubten Mädchens. Ihre erbärmlich beteuerte Unschuld.
    Angela war der Schlüssel, er wusste es einfach. Wenn er nur herausfinden konnte, was sie damals in Bartrams Anwesen wirklich getrieben hatte … »Ruf Tramelo an«, befahl er seiner E-I.
    Angela machte sich nicht die Mühe, an Elstons Tür zu klopfen. Die Qwik-Kabine war klein, er musste gehört haben, wie sie hereinkam. Sie platzte in sein Büro und fand ihn hinter seinem kleinen Schreibtisch sitzend, wo er auf eine Display-Scheibe starrte. Von ihrer Position aus waren die violett und grün dargestellten Daten nicht lesbar. Sie setzte sich hin, ohne dazu aufgefordert zu werden, und genoss die vergleichsweise kühle Luft, die aus der stotternden Klimaanlage kam.
    »Ich hatte mir schon ein Tablett geholt«, beschwerte sie sich. »Ich habe seit Tagen nichts Vernünftiges mehr gegessen.«
    »Ja, eine wahre Tragödie«, schnappte Elston zurück.
    Angela blinzelte und musterte ihn genauer. Er war doch normalerweise gut erzogen und höflich – auf jene unheimliche Art und Weise, die allen religiösen Fanatikern zu eigen ist. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie es genossen, Zweifel und Sorge auf seinen steifen Zügen zu sehen. Jetzt jedoch nicht, nicht bei der sich vervielfachenden Anzahl von »Unfällen«. »Was ist denn nun los?«
    »Gunzman wird nie wieder gehen können.«
    »Ja«, sagte sie düster. »Das haben wir gehört. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten. Nervenregenerierung. Das Zeug, das die Norths in ihrem Institut in Abellia entwickeln …«
    »Das sich nicht einmal die HDA für ihre Verwundeten leisten kann. So eine Art 1-zu-10-Behandlung.«
    »Sie haben mich hergebeten, damit Sie mir Ihre Boshaftigkeit ins Gesicht schleudern können?«
    »Nein, tut mir leid. Angela, was haben Sie in Bartrams Anwesen gemacht? Wenn Sie jetzt die Wahrheit sagen, kann das keinerlei Schaden anrichten.«
    Wieder einmal war sie zufrieden damit, wie sie ihre Gefühle in Schach hielt. Daddy wäre stolz auf mich. »Ich war eine Hure. Fühlen Sie sich jetzt besser?«
    »Sie sind vieles, aber bestimmt keine Hure.«
    »Danke, Mann.«
    »Ich wünschte, Sie würden mir vertrauen.«
    »Ich leide nicht am Stockholm-Syndrom, danke. Nicht bei meinem Folterknecht.«
    Er stieß einen verärgerten Seufzer aus. »Das tut mir leid. Okay?«
    »Das macht es ja so viel besser.«
    »Angela … verdammt.«
    Sie war inzwischen aufrichtig neugierig. Das war ein Elston, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. »Was ist passiert?«
    »Die Polizei hat herausgefunden, dass ein unbekannter North kurz vor dem Mord in Newcastle durch das Gateway gekommen ist. Alle glauben jetzt langsam, dass der Mord mit dem Unternehmen zu tun hat, oder zumindest irgendein Machtkampf innerhalb der Familie ist.«
    »Was zum Teufel! Und Sie? Was meinen Sie?«
    »Wir haben keine genetische Streuung gefunden. Es sieht langsam so aus, als hätten Sie sich geirrt.«
    »Geirrt! Nehmen Sie mich auf ihren verschissenen Arm? Wenn es kein Monster gegeben hat, dann lässt das nur den Schluss zu, dass ich sie getötet habe. Sie verdammtes Arschloch. Wenn Sie glauben, dass ich wieder ins Gefängnis gehe, liegen Sie falsch.«
    »Das sagt doch niemand. Wir sind an Zebediah North interessiert.«
    Angela runzelte die Stirn. »Wem?«
    »Sie kennen ihn vermutlich als Barclay North. Er hatte einen Zusammenbruch, nachdem sein Vater ermordet wurde. Hat seinen Namen geändert und eine Kampagne begonnen, um alle Verbindungen zwischen St Libra und der Erde zu kappen, die Schließung des Gateways eingeschlossen. Sind Sie ihm je begegnet?«
    Angela saß vollkommen reglos da, die Kühle aus der Klimaanlage wurde von der Hitze des Blutes zunichte gemacht, das unter ihrer Haut pulsierte. Es wurde sehr schwer, ihren Zorn im Zaum zu halten. Wie habe ich nur so dumm sein können? Mich von ihm einlullen lassen. Nicht mehr richtig aufpassen. Ich habe beinahe einen Menschen in ihm gesehen. »Lecken Sie mich doch am Arsch!«, brüllte sie. »Sie Scheißkerl von

Weitere Kostenlose Bücher