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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Samstag damit verbracht, in der Stadt Meshes zu beseitigen, während Hubley und Kremer die beiden städtischen Taxis vorbereiteten. Hubley hat das Tarntaxi dann kurz vor Samstagmitternacht an Ort und Stelle gefahren. Den Rest wissen Sie im Grunde schon. Am Sonntagabend ist Hubley zurück zu der Tarn-Karre gegangen. Dellington, Blazczaka und Kremer haben unterschiedliche Routen benutzt, um sich im Laufe des Nachmittags in Apartment 576B einzufinden und mit der Aufräumaktion zu beginnen. Sie haben die Leiche ausgezogen, die Smartcells extrahiert und die Fingerspitzen abgeschnitten. Sobald also Reinert sein Taxi ins St James gefahren hatte, war der Tote bereit, in die Kiste gestopft und weggefahren zu werden.«
    »Sie müssen erschrocken sein, als sie hineingingen und herausfanden, wessen Leichnam sie erwartete.«
    »Offensichtlich wollten Dellington und Kremer die Sache abblasen und gehen. Blazczaka hat sie überredet, dazubleiben und den Job zu erledigen.«
    »Okay.« Sid befahl seiner E-I, jede Datei zu öffnen, die sie über Apartment 576B hatten. Die Datei über den Besitzer füllte das Smartcell-Raster seiner Iris aus. Er schürzte die Lippen, als sich das Bild über Ernie Reinert legte. »Tallulah Packer. Ich nehme an, Sie haben bereits ein Profil angelegt?«
    »Ja. 25 Jahre alt, die Eltern vor elf Jahren geschieden, dem Vater gehört eine Softwarefirma in Suffolk, die Mutter hat eine Transnet-Firma, die geräucherte Lebensmittel liefert. Sie wurde an der Universität von Bath ausgebildet. War klug genug, ins Graduierten-Turbo-Programm bei Northumberland Interstellar aufgenommen zu werden, und arbeitet gegenwärtig als Nachfrage- und Verteilungs-Analystin für Bioil in deren Südeuropa-Büro hier in Newcastle. Ist mit einem Boris Attenson verlobt, einem Banker. Insgesamt ein sehr geradliniges Standard-Leben.«
    »Eine Analystin? Haben die da drüben noch irgendwelche anderen Angestellten?«
    »Das bezweifle ich«, sagte Ralph. »Mir ist nie einer begegnet.«
    »Noch etwas?«
    »Eine Menge kleiner Details, aber das ist es im Großen und Ganzen.«
    »Keine Spur eines Alien-Monsters?«
    »Keine Spur«, gab Ralph zu.
    »Also gut; fangen wir an.«
    Sid übernahm die Leitung des Teams, das zu Apartment 576B ging, wobei er Eva und Ralph mitnahm, außerdem vier Agency-Constables und ein ganzes Forensik-Team. Abner leitete das Verfolgungsteam, das Maura Dellington festnehmen sollte. Lorelle und Ari waren hinter Murray Blazczaka her. Ian bekam den Auftrag, Tallulah Packer zu holen. »Du schuldest mir was«, murmelte Sid, als ihr Bild auf dem großen Wandbildschirm von Office3 erschien. Ein benommener Ian nickte langsam, wobei er den Blick nicht von dem Bild lösen konnte.
    Es war eine ansehnliche Prozession, die aus dem Betriebsfahrstuhl im fünften Stock des gewundenen Turms an der Ostseite der St-James-Singletown trat: die Sicherheitsoffiziere des Gebäudes, die Polizei und Tillys Team mit ihren fünf Ausrüstungs-Trolleys, die hinter ihnen her ratterten. Neugierige Anwohner gingen ihnen aus dem Weg.
    Sid zog seinen weißen Einweg-Reinraumanzug im Gang vor Apartment 576B an, Eva, Ralph und das Forensik-Team taten es ihm gleich. Er wusste, dass es Zeitverschwendung war, der Mord lag immerhin schon fünf Monate zurück, aber die Dienstvorschrift hatte das Sagen, also legte er keinen Widerspruch ein, auch wenn sich auf den Gesichtern um ihn herum eindeutig Unmut spiegelte. Sobald alle angezogen waren, befahl der Sicherheitsmanager der Tür, sich zu entriegeln.
    Tilly schickte eine Schar achtbeiniger Cyber-Insekten, die aus den Trolleys geklettert kamen, in das Apartment vor. 576B hatte zwei Schlafzimmer, ein Bad, einen Küchenalkoven und ein Wohnzimmer auf zwei Ebenen mit Aussicht über den Leazes Park. Überall gab es gemusterte Stoffe; sowohl auf der Kommode als auch auf dem Esstisch standen frische Schnittblumen. Etliche Vorleger waren auf dem polierten Holzboden verteilt. Das sieht alles sehr nach kleinem Mädchen in der großen Stadt aus, dachte Sid.
    Die Cyber-Insekten krabbelten weiter, ließen lange Schnurrhaar-Antennen an der Tür entlangstreichen, sodass ihr Mesh aus Smartmikroben die Zusammensetzung aller Dinge prüfen konnte, die sie berührten. Zwei der Roboter begannen, einen Bereich mit glatten grauen Fließen gleich unter den Stufen zu umkreisen, die hinauf zum hinteren Teil des Wohnzimmers führten. Ein größeres, bulligeres Insekt kroch zu ihnen hinüber und besprühte den Bereich mit einem feinen

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