Der unsichtbare Killer
idiotischen Entscheidungen Passams rückgängig machen lassen. Die Aliens sind hier. Ich kann ihre Existenz bestätigen. Denken Sie einmal nach, was das bedeutet. Vermekia, wir sind so dicht dran.«
»Sie haben Wahnsinnige, die Flugzeuge in die Luft sprengen. Etwas wirklich Merkwürdiges geht auf Sirius selbst vor. Und dabei rechne ich noch nicht einmal einen möglichen Zanthschwarm mit ein. Wir müssen Prioritäten setzen, Vance. Tut mir leid.«
»Es hat mindestens ein paar Milliarden gekostet, diese Satelliten durch das Gateway zu schieben. Alles, was ich brauche, ist ein neuer Daedalus-Tanker, eine Woche lang, und hundert Legionäre. Was kostet das im Vergleich?«
»Ich weiß, okay? Für mich ist das genauso frustrierend wie für Sie. Ich verspreche Ihnen, sobald wir wissen, was mit den Sonnenflecken los ist, werde ich darauf drängen, dass Sie die Mittel bekommen, die Sie benötigen. Aber, Vance, ich muss Ihnen noch etwas sagen: Es sieht nicht gut mit der Ermittlung in Newcastle aus.«
»Warum? Was ist passiert?«
»Ich nehme an, Scrupsis hat das an Passam durchsickern lassen, weshalb sie jetzt nach Deckung sucht. Die Ergebnisse aus der Befragung von Ernie Reinert sind herausgekommen. Ich weiß, dass General Shaikh sie gestern Nacht selbst angesehen hat.«
»Was hat Reinert gesagt?«
»Enttäuschend wenig. Zugegeben hat er nur, dass sein Auftraggeber ihn angewiesen hat, zu einer Wohnung zu gehen und den Schlamassel sauberzumachen, den jemand anderes dort hinterlassen hatte. Hier verfestigt sich langsam die Ansicht, dass das irgendein Kampf von North gegen North ist.«
»Und Esther Coombes?«
»Ich weiß es nicht, Vance, es tut mir leid. Schauen Sie mal, da jetzt im Augenblick die ganze wissenschaftliche Anstrengung auf die Sonnenflecken auf Sirius gerichtet ist, werden die bald eine Antwort darauf finden. Wenn es dazu kommt, werde ich Ihnen die zusätzlichen Legionäre verschaffen. Bis dahin lassen Sie Ihre Helikopter überprüfen und halten das Gelände streng bewacht.«
Nach dem Anruf starrte Vance in dem winzigen Büro umher. Zum ersten Mal, seit er von dem Mord in Newcastle gehört hatte, machte er sich Sorgen. Er war es gewohnt, bei Missionen der Verantwortliche zu sein, aber dieses Mal waren zu viele Politiker beteiligt, und sie vermasselten es völlig. »Lieber Gott, schütze mich vor ihrer Dummheit.«
Seit Äonen hatte sich Sid nach einem besonders ruhigen Frühstück gesehnt. Die Szene, die er sich dabei vorstellte, spielte sich in seinem Geiste ab wie im Esszimmer einer gut situierten Familie aus dem 20. Jahrhundert, wo die Kinder aufrecht am Tisch saßen, ohne etwas zu sagen, und ihren Eltern höflich den Vortritt ließen. Ein normales Frühstück im Hause Hurst war üblicherweise laut, da William und Zara stritten und am Essen herummäkelten; gehetzt, weil der Grundzustand der Familie beinhaltete, dass alle zu spät dran waren; schlecht gelaunt, weil er müde war und an die Arbeit dachte.
Aber heute war ihm sein Wunsch gewährt worden. Es war keineswegs schön gewesen. Beide Kinder saßen da und aßen schweigend, während sie sich die Nachrichten ansahen. Die Wandschirme in der neuen Küche hatten die TyneOne-Nachrichten abgespielt, die eine perverse Freude an der Bandbreite der deprimierenden Bilder zu haben schienen, die sie zeigten. Man sah den Kingsway voller paramilitärisch gerüsteter Truppen der GE-Grenzdirektion, die von den Legionären der HDA unterstützt wurden und niemanden durchließen. Zornige selbstständige Geschäftsbesitzer auf der Last Mile, die drohten, GE darauf zu verklagen, das Gateway wieder zu öffnen und sie für ihre Verdienstausfälle zu entschädigen. Außerhalb der Last Mile wurde die Menge der gereizten Möchtegernauswanderer und bäuerlichen Siedler stündlich größer. Beamte der örtlichen Polizei und der Agency hielten sie in Schach. Auf der großen Basis der HDA in Toulouse hoben Thunderthorns ab, um Übungen durchzuführen. Medienverantwortliche von Northumberland Interstellar gaben Versprechungen heraus, dass der Fluss des Bioils nicht betroffen sei. Es war ein höhnischer Gegenpol zu den Bildern von der anderen Seite des Gateways, die noch größere Menschenmengen zeigten, wie sie sich entlang des Motorway One aufreihten, zusammen mit einem Stau aus stillstehenden Autos, Lieferwagen und Lastwagen, der sich über zwölf Meilen hinzog. Noch beunruhigender war das Licht, in dem sie erschienen. Sirius leuchtete rot am Himmel, umgeben von riesigen Wirbeln
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