Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton

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hat.«
    »Diese Gestalt hat es, damit es sich unter uns bewegen kann.«
    »Aber ich habe es gesehen«, sagte Vance. »Zwei Mal! Ich habe das Bild aus dem Gehirnscan gesehen, das wir aus Angelas Gedanken gezogen haben, und ich habe die Aufzeichnung ihrer Iris-Smartcells von letzter Nacht gesehen. Es hat die Gestalt eines Menschen, ist aber kein Mensch.«
    »Darüber habe ich nachgedacht«, sagte Antrinell. »Das ist es, was mich seit dem Anfang dieser Expedition gestört hat, und es ist der einzige grelle Fehler in allen Theorien, den politische Gegner wie Scrupsis und Passam jedes Mal gegen uns einsetzen können. Und in diesem Fall ist die einfachste Erklärung auch die wahrscheinlichste: Es hat Menschengestalt, wenn es im Angriffsmodus ist. Das würde so gut wie alles erklären, was passiert ist. Wir haben bereits festgestellt, dass es aus einer Zivilisation stammt, die über eine sehr fortgeschrittene Technologie verfügt.«
    Vance warf einen Blick zu Jay, der wirkte, als würde er sich außerordentlich unbehaglich fühlen. Sein Verstand raste, versuchte eine Erklärung zu finden, die eine solche Vorstellung ausschloss. Aber er war bereits in den schrecklichen Wundern einer Zanthwelt unterwegs gewesen, hatte gesehen, was Alien wirklich bedeutete, was für ein Potenzial das einschloss. Wenn alles, jede Möglichkeit, wie abseitig sie auch war, bedacht werden musste, war ein Gestaltwandler außerordentlich logisch. »Aber wer?«
    »Wer ist die einzige Person, die sich an jedem Mord-Tatort aufgehalten hat?«, fragte Antrinell.
    »Es kann nicht Tramelo sein«, sagte Vance. »Das werde ich einfach nicht akzeptieren. Wir haben sie gescannt, DNS-Proben genommen. Und der echte Beweis, dass sie es nicht war, ist der Mord in Newcastle.«
    »Wo ist sie hergekommen? Weshalb hat sich in zwanzig Jahren ihr Aussehen nicht verändert? Und kennen wir ihre genaue Position im Augenblick eines jeden Mordes? Wie schnell ist die Kreatur? Wie verstohlen? Sie ist niemals von irgendeinem Sensor erfasst worden. Alles, was wir haben, sind ihre Berichte darüber, wie es aussieht.«
    »Sie ist ein Mensch«, sagte Vance und verabscheute es, dass er sich auf schlichte Sturheit verlegte, um sein Argument zu unterstützen.
    »Dessen bin ich mir sicher – das ist sie, wenn es gerade passend für sie ist. Vielleicht weiß sie nicht einmal, was sie ist. Was, wenn das Alien nur aus ihrem Inneren hervortritt, wenn es einen Grund dafür gibt?«
    »Jay?«, fragte Vance.
    »Sie wissen, dass ich ihr nie vertraut habe.«
    »Beantworte mir einfach folgende Frage«, sagte Antrinell. »Wenn nicht sie, wer ist es dann?«
    Es war eine Frage, die Vance nicht beantworten konnte. Dieser Prozess des Analysierens und Interpretierens war seit Jahrhunderten der Grund und Boden aller geheimdienstlichen Operationen, und er war in seiner Grundausbildung sehr präsent gewesen. Wenn es eine Antwort gab, dann fand sie sich irgendwo in den Personalakten der Expeditionsmitglieder. Er würde sie alle sorgfältig untersuchen müssen, Ausschau nach Diskrepanzen halten, nach irgendeinem Hinweis darauf, dass Angela eine Erfindung waren.
    Der Gedanke ließ ihn vor Überraschung erstarren. Als er Angela nach Mullains Tod gestattet hatte, ihnen bei einfachen Verwaltungsaufgaben zu helfen, hatte er ein paar diskrete Beobachtungsprogramme ins Netzwerk geladen, um ihre Zugriffe zu überwachen. Eines der ersten Dinge, die sie getan hatte, war die Überprüfung der Personalakten gewesen. Hatte sie das alles schon vor Monaten herausgefunden?
    »In Ordnung«, sagte er. »Wir werden mit der Annahme beginnen, dass es keiner von uns dreien ist. Wenn die Kreatur hier ist, um Zugang zu den Sprengköpfen zu bekommen – nun, wir drei haben diesen Zugang.«
    Jay und Antrinell nickten widerwillig.
    »Hängt Angela noch einmal einen Tag an«, befahl Vance Antrinell. »Sie hat ein paar schlaue Programme, die normale Smartdust-Emissionen erkennen können, also nimm diesmal ein paar von unseren Smartmikroben-Wanzen.«
    Jay grinste. »Das kann ich machen.«
    »Ich werde Vermekia darum bitten, unsere Personalaufzeichnungen durch eine KI-gesteuerte Bestätigungsroutine zu schicken. Wenn es eine Anomalie gibt, sollte die auf diese Weise aufgespürt werden. In der Zwischenzeit« – er deutete auf den Wandschirm mit seinen leuchtend gelben und violetten Flecken aus sich nähernden Wolken – »will ich, dass wir diesmal ordentlich auf den Blizzard vorbereitet sind.«
    »Und die Evakuierung?«, fragte