Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
als elegant und modisch gewesen wäre.
    Da Tallulah sicher in der Arbeit war und Boris mit 320 km/h die Haupttrasse der Ostküste hinabrauschte, rief Ian Mitchell Rouche an, einen Detective, der für die London Metropolitan Police arbeitete. Sie hatten ein paarmal bei Fällen zusammengearbeitet, die ihre beiden Städte betrafen, und dabei zusammen ein paar Bier getrunken. Er und Mitchell mochten einander. Sie waren einer Meinung über die Welt und die Leute, die in deren verschiedenen Schichten zuhause waren.
    »Ich brauche heute vielleicht einen Gefallen von dir«, kündigte Ian an.
    »Okay, nichts Ausgefallenes, hoffe ich«, erwiderte Mitchell.
    »Nein, Mann. Jemand sitzt in einem Zug zu euch runter. Ich mag ihn nicht. Und er glaubt tatsächlich, das Glühen in seinem Arsch wäre die Sonne, die daraus hervorscheint. Er muss begreifen, dass es mein Stiefel ist, der da drin steckt.«
    »Was soll denn da passieren?«
    »Das, was jedem passiert, der das Gesetz bricht, er sollte festgenommen werden. Das ist unser Job, Mann.«
    »Wie groß ist denn das Gesetz, das er bricht?«
    »Na, das ist das Schöne daran. Er wird heute Abend durch die Clubs ziehen, das macht er immer. Ich überwache sein Zweitkonto. Wenn er etwas kauft, das er nicht kaufen sollte, werde ich es dich wissen lassen.«
    »Okay. Ich werde die Schichten ein wenig umverteilen müssen, aber das kann ich einrichten.«
    »Danke, Mann. Dafür bin ich dir was schuldig.«
    »Aber ganz bestimmt.«
    Und deshalb klinkte sich Ian an diesem Abend um 21:35 Uhr in die visuelle Übertragung aus Mitchells Iris-Smartcells ein, während der Detective zwei Agency-Constables in das Thames Europina Hotel am Südufer führte. Der gläserne Lift brachte sie an der Außenseite des Gebäudes in den 33. Stock, wo Boris Attenson für diese Nacht eine Suite genommen hatte. Mitchell starrte hinaus auf den alten Millennium Dome, der einen halben Klick entfernt war und dessen Plastikdach gerade endlich durch eine Abdeckung aus verketteten Molekülen ersetzt wurde, die direkt an Ort und Stelle von einem großen, spinnenartigen Automaten ausgedruckt wurde.
    »Ich habe die Anweisung für den Geld-Transfer an das Netzwerk von Scotland Yard geschickt«, sagte Ian. »Das wird dir einen Grund geben, seine Identität in Frage zu stellen.«
    »Okay«, sagte Mitchell. »Was soll ich mit dem Mädchen machen?«
    »Nichts. Du gehst nur dem Geld-Transfer nach, das ist Teil einer aktuellen Ermittlung gegen diesen Club, ob sie in illegale Geschäfte verstrickt sind. Attenson wird den Rest erledigen, vor allem, wenn du ihm nicht die Sonderbehandlung gibst, die ihm zusteht.«
    »Wirst du mir je verraten, was er angestellt hat?«
    »Er ist ein Banker.«
    »Na dann.«
    Mitchell aktivierte die Marke auf seiner Jacke, während er über den kurzen Gang lief. Er befahl seiner E-I, die Tür der Suite mit dem Code zu öffnen, den der Sicherheitsdienst des Hotels ihm zur Verfügung gestellt hatte. Seine E-I sendete auf einem offenen Kanal, während er rief: »Polizei, bewegen Sie sich nicht, bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Die beiden Constables stürmten hinein, als das Licht im Raum anging, die Taser gezogen. Mitchell folgte ihnen langsamer. Aus dem Schlafzimmer kam ein Kreischen.
    Ian grinste über die klischeehafte Szene, die sich ihm durch den Feed aus Mitchells Iris-Smartcells zeigte. Die Tänzerin aus dem Club saß im Bett, die Seidendecke bis zum Hals hoch gerafft, als könne der Stoff als eine Art unsichtbares Schild dienen. Ein kurzes Kleid aus violetten Pailletten lag auf dem Boden. Ihr purpurroter Stringtanga war über Boris Attensons Kopf drapiert. Es war das einzige Kleidungsstück, das er trug.
    Er hatte versucht, ein Päckchen Drogen vom Nachtschränkchen zu greifen und es hinter das Kopfteil des Bettes zu stopfen. Die Constables packten ihn auf frischer Tat und zogen ihn auf den Boden. Er war auf den Knien, die Hände hinter dem Kopf, einen Taser an die Brust gedrückt.
    »Aber wirklich, Officer!«, brauste er auf. »Es besteht keine Notwendigkeit, Gewalt einzusetzen. Sie haben den falschen Mann.«
    »Tatsächlich?«, fragte Mitchell amüsiert. Boris hob eine Hand und wollte versuchen, den Tanga herunterzuziehen. Ein Constable schlug die Hand weg. »Sind Sie also Mr Song Lee Hoc?«
    Bei der Erwähnung des Namens, auf den sein Zweitkonto lief, verzog Boris das Gesicht. »Das bin ich nicht. Ich kann das erklären.«
    »Das hoffe ich doch. Wir haben das Konto des Pink Apricot überwacht.« Mitchell

Weitere Kostenlose Bücher