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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schutzhandschuh. »Ich bin hier, Schatz, hörst du mich? Ich bin hier. Es wird alles gut werden, wirklich.«
    Mark Chitty schnitt mit einem kleinen Vibromesser den Parkaärmel von Pareshs gebrochenem Arm auf und zog eine Schlauchmanschette über die Rüstung. Der Ärmel blähte sich rasch auf.
    Es kam ihr wie Stunden vor, bis Juanitar Sakur und Sergeant Raddon wenig anmutig mit der Trage durch den flockigen Schnee herangewatschelt kamen. Paresh wurde auf den Zeltstoff gelegt. Angela nahm eine der Ecken, und sie gingen so schnell wie möglich zum Biolab-2 zurück. Auf diesem Weg nahm sie nur undeutlich den Aufruhr wahr, der ausbrach, als ein hysterischer Erius Leif anschrie. Alle wussten, dass Erius und Ophelia in Wukang was am Laufen gehabt hatten. Jetzt machte Erius Leif für die Katastrophe verantwortlich, da er derjenige gewesen war, der die Zugseile befestigt hatte … und es war sein Plan gewesen, dem sie gefolgt waren.
    »Du bist schuld, du Dreckskerl!«, schrie Erius und holte zornentbrannt zum Schlag aus. Bei so vielen Schichten Kleidung war der Schlag armselig, langsam und schwerfällig. Aber seine Faust traf, und Leif taumelte zurück und stolperte. Dann stürzte er sich seinerseits und ebenso wütend auf Erius. Einige Legionäre gingen hin und rissen die beiden auseinander.
    In diesem Moment kamen sie mit der Trage an Ophelias Leiche vorbei. Jemand hatte sie mit einer Plastikdecke zugedeckt, aber sie war nicht breit genug, um die Spritzer aus gefrorenem Blut zu verbergen, die überall auf dem aufgewühlten Schnee zu sehen waren. Ein paar Meter weiter lag eine kleinere Decke, unter der sich der Kopf befand. Angela spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte, und sie hatte das Gefühl, dass ihr übel wurde.
    Paresh stöhnte. Er hustete, und Blut befleckte seine Maske von innen.
    »Es wird alles gut«, rief Angela ihm zu. Sie versuchte, sich beim Gehen über ihn zu beugen, brachte ihr Gesicht über seines. Seine Lider zuckten. Sie war nicht sicher, ob er ganz bei Bewusstsein war. »Hörst du mich? Du schaffst es. Der Doc kommt und alles wird gut werden.«
    Sie erreichten das mobile Biolab und schafften Paresh in die kleine Schleuse. Die Außentür glitt zu, und Angela stapfte ungeduldig mit den Füßen auf, während sie ihn weiter in die Zentralkabine brachten. Als die Tür wieder zurückglitt, war Coniff mit Ken Schmitt eingetroffen, der den humpelnden Dean Creshaun stützte. Angela musste also erneut warten, während Dean und die Ärztin hereinkamen.
    Als sie schließlich durch die Schleuse gelangte, war die Zentralkabine ziemlich voll. Sie hatten Luther auf den Beifahrersitz gesetzt; die anderen Mitglieder des in diesem Fahrzeug reisenden xenobiologischen Teams hatten sich in den Laborbereich zurückgezogen, um dem medizinischen Team Platz zu machen. Dean saß in einer Ecke; Juanitar Sakur half ihm, seine vielen Kleidungsschichten abzulegen. Paresh lag auf einer fahrbaren Krankentrage, und Mark Chitty und Antrinell entfernten gerade die Reste seiner Rüstung. Die Sauerstoffmaske hing immer noch über Mund und Nase, aber die Blutung schien gestoppt zu sein.
    Doktor Coniff warf Angela einen verärgerten Blick zu. »Wir haben hier keinen Platz. Warten Sie bitte draußen.«
    »Schmeißen Sie mich doch raus«, spuckte Angela.
    Antrinell warf ihr einen verzweifelten Blick zu.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir«, sagte Luther und klopfte auf den Fahrersitz. Angela nickte ihm rasch zu. Sie war leicht schockiert darüber, wie krank der Verpflegungs-Supervisor immer noch aussah. Sie schlängelte sich durch die kleine ovale Luke und strich dabei Schnee von den Stiefeln und ihrer Hüfte. Er begann sofort zu schmelzen. Sie starrte benommen auf die kleinen Teiche. Im Innern des Biolabs lebte man in einer anderen Zeit und einer anderen Welt: weißes Licht, warme, trockene Luft. Sie hatte sich so lange mit der anstrengenden Kälte herumgeschlagen, dass ihr diese Atmosphäre irgendwie falsch vorkam.
    Mit Luthers vorsichtiger Hilfe begann sie ebenfalls, Teile ihrer Kleidung auszuziehen. Coniff schob einen großen Scanner über Paresh und schloss die Augen, um sich auf das Bild zu konzentrieren. Chitty begann, das letzte T-Shirt wegzuschneiden. Angela schnappte nach Luft, als sie die heftigen purpurnen und schwarzen Striemen auf seiner Brust sah.
    »Es ist okay«, sagte Mark Chitty freundlich zu ihr. »Die Wabenstruktur der Rüstung hat den Aufprall zum größten Teil aufgefangen. Das Material ist gut. Ohne wäre er

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