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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ich mache eine entsprechende Mitteilung, wenn wir den Truck freibekommen haben. Wir fangen heute Abend damit an, abwechselnd mit unseren normalen Essensrationen das Synthetikgel zu uns zu nehmen.«
    »Danke.«
    »Haben Sie jemals präpariertes Synthetikgel probiert?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Dann können Sie sich glücklich schätzen.«
    Vance widmete sich wieder dem Betanken und zog die Schlauchdüse zum MTJ-2. Das Schneefeld um ihn herum wimmelte jetzt von Geschäftigkeit, als die Schläuche herausgezogen und die Tanks aufgefüllt wurden. Die Vorderräder von Truck-2 waren jetzt frei, und Erius lag auf dem Boden, zuckte und schob und versuchte, die starrsinnigen Gitternetzstreifen richtig auf den groben Rampen aus Eisstücken anzubringen. Leif hatte bereits zwei Zugseile an der Vorderseite des Trucks befestigt; er wartete darauf, dass die MTJs fertig betankt waren und ihre Plätze einnahmen. Die beiden Fahrzeuge und die Nabenmotoren des Trucks müssten eigentlich genügen, um ihn aus der eingebrochenen Eishöhle rauszuholen, behauptete Leif.
    Nach neunzig Minuten harter Arbeit war der Truck so weit, dass er herausgezogen werden konnte. Die Seile wurden an den MTJs befestigt, die langsam über den Schnee rollten. Die Schlepper zogen in einem Winkel, der dafür sorgen sollte, dass der Zug die Neigung des Trucks ausglich. Leif fuhr MTJ-2, während Antrinell im MTJ-1 hinter dem Lenkrad saß; Gillian saß auf dem Fahrersitz von Truck-2, entschlossen, die Verzögerung, die sie verursacht hatte, wiedergutzumachen.
    Vance stand mit einer großen Gruppe ein Stück abseits und sah zu, wie die Zugseile sich spannten. Ophelia Troy kniete gleich neben dem Vorderrad auf der Fahrerseite direkt oberhalb der Rampe; sie wollte sehen, ob sich der Reifen auch wirklich auf das Gitternetz bewegte, und der mit ihr verbundenen Gillian melden, was passierte. Paresh Evitts ging neben dem MTJ-2 her und achtete für Leif darauf, wie sich das Schleppfahrzeug verhielt, während Dean Creshaun das Gleiche für den MTJ-1 tat. Vance konnte sehen, wie die Fahrzeuge zu zittern begannen, als sie Druck ausübten. Ein Hinterrad des MTJ-2 drehte durch, als es den Kontakt zum Boden verlor. Der Truck zitterte und ruckte ein paar Zentimeter nach vorn.
    »Die Reifen berühren das Gitternetz«, sagte Ophelia. »Ganz ruhig, wir haben’s gleich.«
    Die Zuschauer begannen zu lächeln, als der Truck vorwärtsrumpelte und sich langsam wieder aufrichtete. Die Bewegung führte dazu, dass die Zugseile für einen Moment schlaff wurden. Beide MTJs machten einen Satz nach vorn, spannten die schlaffen Seile erneut an und setzten dabei ihre ganze Kraft in weniger als einer Sekunde ein.
    Und dann riss das Kabel, das den MTJ-1 mit dem Truck verband. Es geschah mit einem Knall, der wie ein Gewehrschuss klang, und Vance zuckte so stark zusammen, dass er halb in die Hocke ging. Die beiden Kabelhälften fetzten durch die Luft und setzten mit hoher Geschwindigkeit ihre Spannungsenergie frei. Sie gaben dabei ein bedrohliches flüsterndes Pfeifen von sich. Aber nicht einmal dieses Geräusch genügte, um diejenigen, die in der Nähe waren, vor dem zu warnen, was passierte – dazu bewegte sich das Seil zu schnell.
    Der MTJ, der abrupt von seiner Last befreit worden war, schoss nach vorn und begann, sich wild zu drehen. Das Heck des Fahrzeugs erwischte Dean Creshaun und stieß ihn zur Seite. In der Zwischenzeit fetzte das am MTJ befestigte Kabelende parallel zum Schnee durch die kalte Luft. Es traf Paresh Evitts direkt auf der Brust. Die Schutzweste, die er unter seinem Parka trug, bewahrte ihn davor, in zwei Hälften gespalten zu werden, auch wenn die robust gewebten Filamente der Brustplatte von dem heftigen Aufprall eingedrückt wurden und rissen, wobei sie die Wucht des Schlages durch die Schichten aus Pullovern und Hemden ableiteten. Auch sein Arm wurde von dem Kabel gestreift. Wieder schützte ihn die Schutzkleidung vor einer äußerlichen Wunde, allerdings brach augenblicklich der Oberarmknochen, und die Schulter wurde ausgerenkt. Er wurde mehrere Meter rückwärts durch die Luft geschleudert und war bereits bewusstlos, als er auf einem Streifen unberührtem Schnee landete.
    Ophelia Troy kniete noch immer neben der Rampe aus Eis, die auf der Fahrerseite zum Vorderrad des Trucks gegraben worden war. Der Truck rollte mühsam die Rampen hoch; sein Fahrgestell war auf gleicher Höhe mit ihrem Kopf, als das Zugseil riss. Das Stück, das immer noch am Truck befestigt war,

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