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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Windschutzscheibe blickte, konnte er gerade die verschwommenen Umrisse der drei US-22 ausmachen, die in den dunkler werdenden Himmel aufstiegen. Sein Koordinatennetz zeigte ihm, dass Sherman und Boz sich Last Mile näherten. Jede und Ruckby fuhren ebenfalls in diese Richtung, waren allerdings noch weiter weg.
    »Das macht Sinn«, sagte Abner. »Wenn man überhaupt irgendwo eine D-Bombe einsetzen will, sollte das wohl vermutlich in einem Gateway sein.«
    »Warum?«, fragte Eva, während sie den Haupteingang der Basis passierten. »Aldred hat sein Leben damit verbracht, für die Firma Ihrer Familie zu arbeiten. St Libra ist sein Leben. Sie alle haben so hart dafür gearbeitet, dass es ein Erfolg wurde.«
    Sid sah, wie ein Stirnrunzeln über Abners Stirn kroch, als hätte er gerade etwas begriffen. »Alle bis auf einen«, murmelte Abner und schmeckte den Namen, als wäre er etwas Seltsames.
    »Zebediah«, sagte Sid sofort. Er erinnerte sich an die Akte, die Elston ihm für die Untersuchung gegeben hatte. Zebediah war selbst nach den Maßstäben der Norths eigenartig. Aber andererseits war er in jener ganz besonderen Nacht in Bartrams Villa gewesen. »Sympathisiert irgendeiner Ihrer Brüder mit seiner Sache?«
    »Nein. Keiner. St Libra ist der Ort, von dem unser Reichtum kommt, dieser Planet ist das, was uns zu der Kraft macht, die wir sind.«
    »Die strengsten Anhänger irgendeiner Sache sind diejenigen, die dazu konvertiert sind«, sagte Eva. »Sie haben am meisten geopfert.«
    Abner schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Sid konnte sehen, dass der North – ungeachtet seiner Worte – nicht überzeugt war. Er warf einen Blick auf das Koordinatennetz. »Sieht aus, als würden wir nicht weit fahren müssen«, meinte er. Boz’ Wagen war langsamer geworden und an der südlichen Ecke von Last Mile in die Eleventh Avenue North eingebogen.
    Die Fahrzeuge des Abriegelungstrupps teilten sich auf und bogen in Seitenstraßen ein, während das Koordinator-Netzwerk sie auf verschiedenen Routen nach Last Mile hineinführte.
    Eine Mikrodrohne zeigte Boz’ Auto, wie es durch das Rolltor eines großen Gebäudes fuhr, das wie ein Lagerhaus aussah. Zwei Minuten später kam Sherman ebenfalls dort an.
    »Sieht aus, als hätten wir unseren Platz gefunden«, meinte Sid. Die Lagerhaus-Daten liefen durch sein Koordinatennetz. Der Besitzer war Mountain High, eine Firma, die für tropisches Klima geeignete Kleidung und Bettzeug herstellte. Sids E-I wechselte zu Gebäudeplänen und bildete den großen Discount-Store, der ein Drittel der Bodenfläche im Erdgeschoss einnahm, sowie Namen von Angestellten, Firmenkonten, Lieferanten ab. Es gab keine Querverbindungen zu dem Fall.
    Ihr Allwetter bog von der A167 ab und fuhr den Hang hinunter nach Last Mile hinein. Er parkte auf dem Marquis Way vor einem Laden, der Bausätze für Windturbinen und Regenerationszellen verkaufte. Die Straße war fast verlassen, Hologramm-Werbung leuchtete in grellem Türkis und Karmesinrot auf der ungewaschenen Lackierung des 4x4. Schaufensterscheiben waren noch immer hell erleuchtet und priesen optimistisch Waren an, die niemand kaufte. Die übrigen Fahrzeuge des Abriegelungsteams nahmen ihre Positionen ein, parkten in verschiedenen Straßen im nahen Umkreis vom Mountain High Lagerhaus.
    Jede und Ruckby trafen ein und gingen hinein. Die Mikrodrohnen, die den Ford Telay verfolgten, zeigten, dass der Van die A1 entlangfuhr und einen Bogen um die westlichen Vororte von Newcastle machte. Ralph und die Agenten seines Überwachungsteams folgten eine Meile dahinter, im dichten Verkehr gut verborgen.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Eva.
    Das Sub-Team, das sich um Aldred kümmerte, übermittelte Aufnahmen seines dunklen Mercedes Coupés, das aus der Garage der St-James-Singletown herausfuhr. Ein Schwarm Mikrodrohnen setzte sich in Bewegung und nahm ungestört von der Fahrzeuglawine, die sich in gleichmäßigem Tempo auf den Straßen der Innenstadt bewegte, die Verfolgung auf.
    Sid bemerkte, dass er trotz der laufenden Klimaanlage immer noch schwitzte. Niemand sprach, alle saßen mit geschlossenen Augen auf den neuen Ledersitzen und sahen sich die Bilder oder Daten an, die der Koordinator ihren Iris-Smartcells übermittelte. Als sich die entscheidenden Leute dem Lagerhaus näherten, hatte Sid das Gefühl, als wäre er derjenige, um den sich eine Schlinge zusammenzog, die immer enger wurde. Die Luft im Auto war dünn, das Atmen wurde schwer, und sein Herz schlug schneller. In den ganzen

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