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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unbedeutenden Reise. Eine ganze Reihe zusätzlicher Vor-Ort-Agenten begaben sich in die Geschäfte, Clubs, Hotels, Büros und Fitness-Center, die die Zielobjekte häufig aufsuchten, und verschmolzen wie Chamäleons mit dem Hintergrund. Der Ankerplatz drei Schiffe von der Mayberry Moon entfernt hatte einen neuen Benutzer. Eine der größeren KIs der HDA hatte Überwachungsprogramme tief in die Transnetzellen der Stadt eingegraben, die alles überwachten, was die Bodymeshs aussandten.
    Agentin Linsell war also entweder paranoid oder besonders fähig. Wie auch immer, Clayton hielt sich bedeckt. Seine eigenen Quanten-Molekular-Systeme blieben wachsam, falls Linsell Smartmikroben einsetzte, um ihn zu verwanzen. Bisher hatte sie das nicht getan, aber er traute es ihr durchaus zu. Ivans Team hatte die ausgeklügelten Überwachungsroutinen gefunden, die sie im Netzwerk von Newcastle eingesetzt hatte, um ihn, Sid, Ian und Eva still und heimlich zu beobachten. Eine Stunde nach ihrer Ankunft in der Stadt waren sie aktiv geworden. Ralph hatte sie offenbar darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie off-log arbeiteten.
    Dies bedeutete, dass er dauerhaft als Abner leben musste, um zu vermeiden, dass ein möglicherweise latent vorhandenes Misstrauen Agentin Linsells ihm gegenüber erwachte. Was wiederum die Kommunikation mit Ivan erschwerte. Er musste auf tote Downloads in öffentlichen Verkehrsmitteln und an festgelegten Koordinaten auf der Straße zurückgreifen. Jupiter und das Lichtwellenschiff, das am Lagrange-Punkt auf der anderen Seite des Mondes wartete, wurden über Professor Umbreit und das mögliche Fertigungsprojekt für D-Bomben auf dem Laufenden gehalten.
    Nicht, dass er irgendwem viel hätte mitteilen können. Linsell hatte eine beispielhafte Operation geleitet, seit Sid sie am Sonntag alle unerwarteterweise zur HDA-Basis gerufen hatte. Die Sub-Teams hatten sich mit Präzision und einem Minimum an Aufsehen um ihre Zielobjekte gekümmert. Dank der wirklich uneingeschränkten Ressourcen, die zum Einsatz gekommen waren, war niemand auch nur einen Moment unbeobachtet geblieben.
    Unglücklicherweise hatten sich die Mitglieder von Shermans Bande seither als vorbildliche Bürger erwiesen. Jeder war im Laufe des Vormittags nach Newcastle zurückgekehrt und hatte den Lieferwagen in einem RRD-Bereich abgestellt. Sehr zur Freude der dort wild lebenden Jugendlichen war das Fahrzeug fünf Minuten, nachdem er weggegangen war, in Flammen aufgegangen. Seither hatte es keinen Kontakt mehr zwischen Sherman und Aldred gegeben.
    Sherman hatte sich vorsichtig seinen üblichen dunklen Geschäften gewidmet. Die von Linsell zusammengestellte Akte beinhaltete Anrufe, die sich um Nebenkonten-Überweisungen, Drogenbeschaffung, Unternehmensdatenerfassung und zwei geplante Erpressungsversuche drehten. Das hätte dem Staatsanwalt schon völlig gereicht, um eine Haftstrafe von zwanzig Jahren zu erwirken. Aber Linsell wollte etwas anderes. Sherman musste irgendwo Umbreits Familie festhalten. Das war, wodurch sie ihn in der Hand hatten, das war der Hebel, mit dem sie ihn zwingen konnten, in dieser Scheune das zu bauen, was sie haben wollten – was immer es auch war. Ralph und Linsell bemühten sich verzweifelt, sie zu finden.
    Weder Clayton noch irgendwer in den Jupiterhabitaten konnten auch nur erahnen, was an diesem abseits gelegenen Ort gebaut wurde oder warum Aldred seine eigenen, vermutlich nicht gerade sauberen Ziele verfolgte. Die Analyse des Bioil-Markts lieferte ihnen ebenso wenig einen Grund für sein Verhalten wie eine Untersuchung der generellen Firmenschachzüge. Alles, was sie hatten, war die Verbindung mit der seltsamen Ermordung des unbekannten North, die wiederum irgendwie mit Bartrams Tod vor zwanzig Jahren zusammenhing. Schon allein deshalb nahm Clayton dies weit ernster als offenbar sogar Linsell.
    Es war sechs Uhr abends, als der Anruf kam. Sämtliche Agenten in dem großen unterirdischen Raum mit der gewölbten Decke blickten in Richtung des zentralen Wandbildschirms. Der zeigte einen Stadtplan, auf dem alle Zielobjekte in leuchtendem Purpur markiert waren. Aldred hatte gerade einen Anruf vom Gehöft erhalten; die Verbindung lief über unzählige Zellen überall im planetaren Netzwerk und wechselte zweihundert Mal pro Sekunde auf einen neuen, nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Leitungsweg.
    »Er ist mit der Maschine fertig«, dröhnte eine Stimme aus den Lautsprechern.
    »Hervorragende Neuigkeiten«, antwortete Aldred. »Habt

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