Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton

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die plumpe Karabiner in den Händen hielten und sich um die zerklüfteten Ränder der Löcher herumrollten. Die acht Mann starke Technik-Crew raste zu dem Ford Telay; sie schleppten schwere Kisten und waren bereit, es mit allem aufzunehmen, was auch immer Umbreit gebaut hatte.
    Agentin Sara Linsell sah vom Vordersitz ihres Fahrzeugs aus zu, wie ihre Operation sich entfaltete. Die Entwicklung im Inneren überwachte sie über ihr Koordinatennetz und lenkte alles mit dem taktischen Koordinator. Praktisch sofort am Anfang stießen die Soldaten auf ein Problem. Die innere Struktur des Gebäudes war komplett anders als es auf den Plänen ausgesehen hatte. Die Besitzer des Lagerhauses hatten in den ursprünglich höhlenartigen Vorratshallen ein Wabengeflecht aus Räumen errichtet, die an Dutzende von Firmen vermietet worden waren, die versuchten, verzweifelten Flüchtlingen glänzende Produkte anzudrehen.
    »Verdammte Scheiße«, murmelte Linsell angewidert, als das Radar der US-22 versuchte, die Verbundstoffmauern zu durchdringen, die wahllos und zufällig von vollautomatischen Maschinen hochgezogen worden waren, wie es den kurzfristigen Notwendigkeiten des Handels entsprach. Soldaten bewegten sich in Zweiergruppen durch das Labyrinth niedriger Korridore und kletterten zweifelhafte Leitern hoch. Es sah aus, als wären an den höchsten Stellen mindestens acht Stockwerke übereinandergebaut worden. Und die Wände erwiesen sich als Barrieren, die die Wirkung der Submunitions-Kapseln behinderte. Das Gebäude war noch nicht einmal annähernd so sicher, wie es inzwischen eigentlich hätte sein sollen.
    »Objekt gesichert«, verkündete der Leiter des Technischen Teams triumphierend. »Wir trennen jetzt. Das Vorhandensein von Materie in aktiviertem Zustand wird bestätigt. Entfernung erfolgt in drei Minuten.«
    Ein großer, zehnrädriger strahlungssicherer Truck der HDA rumpelte über den Hof, fuhr zu dem zerstörten Rolltor und schob sich mit brutaler Gewalt durch die Lücke. Metall kreischte, als die letzten herumhängenden Streifen und Fetzen zur Seite geschoben wurden.
    Sid Hursts Allwetter rauschte auf den Asphalt des Vorhofs. Die vier Polizeibeamten stiegen hastig aus. Währenddessen hörte man irgendwo im Gebäude einen erneuten Schusswechsel. Sarah Linsells Koordinatennetz zeigte ihr, wo – tief im Innern, im neuen ersten Stock. Die Soldaten identifizierten Ruckby als Gegner. Sein Status veränderte sich zu tot.
    Zwei Agenten zogen eine Leiche aus dem Gebäude, in dem immer noch der wirbelnde grüne Dunst wogte. Ralph Stevens trat zu ihr und betrachtete das Gesicht des Toten.
    »Oh, verdammt, das ist Umbreit.«
    »Sie haben ihn erschossen«, sagte Linsell.
    »Dreckskerle.«
    »Also schön, Leute«, sagte sie. »Unsere beiden vorrangigen Zielobjekte – Marcus Sherman und Aldred North – sind immer noch frei. Wir werden jetzt strukturelle Informationen aufbauen. Und dann säubern wir dieses verfluchte große Labyrinth ein Zimmer nach dem anderen.«
    Der Luftangriff auf das Mountain-High-Gebäude bot Clayton die perfekte Gelegenheit, Kontakt mit Ivan und dem Team aufzunehmen, denn eine der Auswirkungen des High-Tech-Einsatzes bestand in der Zerstörung des Netzwerks von Last Mile. Nicht einmal die KI der HDA konnte sofort einen Sinn in den Verbindungen erkennen, die zwischen den immer wieder ausfallenden öffentlichen Zellen hin und her flackerten.
    »Wir sind Ihnen von der Basis aus gefolgt«, sagte Ivan, während der Allwetter voranpreschte. Ein Stück vor ihnen blitzten die F-7009 über der Skyline von Last Mile auf. Ein paar Sekunden später schaukelte der 4x4 in seiner Federung, als der Überschallknall über die Straße jagte, Katzen erschreckte und Fenster bersten ließ. Zwischen den Flugzeugen und Raketen rief beinahe jede Alarmsirene des Bezirks jaulend um Hilfe. »Das ist eine ziemliche Operation, die Stevens und Linsell da steigen lassen.«
    »Zu Recht«, sagte Clayton. »Aldred ist hier. Wir müssen ihn der HDA wieder abnehmen. Sorgt dafür, dass das Lichtwellenschiff einen Kilometer über der Stadt wartet. Wenn wir es brauchen, dann schnell.«
    »Alles klar, Sir.«
    »Geht auf vollen aktiven Status. Kommt so nah heran wie möglich, aber passt auf die Soldaten auf, verdammt. Ich rufe euch an.«
    Der Allwetter bremste vor dem Mountain-High-Gebäude. Überall waren Fahrzeuge verteilt. Eine US-22 schwebte bedrohlich über ihnen, und die schlanken Waffengondeln deuteten auf die dunklen Mauern mit ihren