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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Vorwarnung nähern. Sobald der goldene Schimmer am Horizont verschwunden sein würde – das hieß, in knapp zwanzig Minuten –, würden sie für das bloße Auge und die meisten Sensoren unsichtbar sein. Das Erste, was irgendein Feind von ihnen mitbekommen würde, waren die dunklen, bewaffneten Gestalten, die sich aus ihren Bäuchen vom Nachthimmel abseilten.
    Sid hatte man einen großen Mercedes 4x4 A Allwetter überlassen; ein Dutzend ähnlicher Fahrzeuge stand bereit, den Rest von Linsells Team zu befördern. Als er die Fahrertür öffnete, trat sie zu ihm; ihre Schutzkleidung sah aus, als wäre sie von dem gleichen Laden hergestellt worden, der auch ihre Kostüme schneiderte.
    »Ich weiß Ihre Unterstützung durchaus zu schätzen«, sagte sie. »Aber Sie werden Ihre Position halten und nur dem taktischen Plan folgen. Ich will nicht die geringste Abweichung. Sie dienen jetzt als untergeordneter Hilfstrupp.«
    »Klar, Schätzchen, geht in Ordnung«, sagte Sid mit stärkstem Geordie-Akzent.
    »Gut«, fauchte sie und ging zu ihrem Kommando-Fahrzeug, einem mit zehn Sitzen ausgestatteten Jeep Hassar.
    »Wow«, sagte Abner. »Was für ein Verhalten. Haben Sie sie angebaggert, Ian?«
    »Nein!« protestierte Ian. »So was tue ich nicht mehr. Nicht, seit ich mit Tallulah zusammen bin.«
    »Wie läuft es mit ihr?«, fragte Eva leicht hochmütig.
    »Gut, Mann. Wir sind jede Nacht zusammen; bei ihr allerdings, nicht bei mir. Ich möchte nicht, dass sie in das reingezogen wird, was wir tun. Wir haben darüber gesprochen, zusammenzuziehen. Ihr denkt doch nicht, dass das zu früh ist, oder?«
    Sid unterdrückte ein leises Lachen. Das war nicht die Unterhaltung, die er sonst mit Ian führte. »Wenn du bereit dazu bist, bist du dazu bereit«, sagte er. »Es gibt keine feste Zeit.«
    »Doch, Chef, ich meine gehört zu haben, dass es da eine GE-Regelung gibt«, sagte Abner, als sie sich in den Allwetter setzten.
    »Fünfzehn Wochen«, informierte Eva sie, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Achte nicht auf die Zyniker«, sagte Sid. »Du machst es richtig. Sie ist ein großartiges Mädchen.«
    »Pass nur auf, dass du sie richtig behandelst«, sagte Eva. »Sie hat eine ganze Menge durchgemacht. Erst dieser verfluchte Verlobte, und dann auch noch in unseren Fall reingezogen zu werden.«
    »Kommt schon, Mann, ihr könnt mir ruhig was zutrauen«, stöhnte Ian.
    Immer noch grinsend, trug Sid seiner E-I auf, das taktische Koordinator-Netz der Mission mit der Automatik des Allwetters zu verbinden. Das Netz zeigte eine Luftaufnahme des Gehöfts. Ein sechsrädriger Van – ein Ford Telay – fuhr gerade von der Gebäudegruppe weg.
    »Zielobjekt A ist unterwegs«, verkündete der taktische Koordinator. »Bevor sie losgefahren sind, haben sie eine große Kiste ins Heck des Telay gelegt. Umbreit ist ebenfalls an Bord, zusammen mit vier Feinden.«
    »Wie schlimm wäre es, wenn sie die D-Bombe auf dem Boden zünden?«, fragte Ian plötzlich. »Sind das große Bomben?«
    »Sie haben Fusionszünder«, sagte Abner ruhig.
    »Nun, das ist gut, richtig, Mann?«, fragte Ian. »Fusion ist saubere Energie, oder?«
    »Ian«, sagte Sid müde. »Er meint, dass der Auslöser eine Wasserstoffbombe ist.«
    Ian lachte nervös. »Klar. Schön. Das wusste ich. Also wird es keinen radioaktiven Fallout geben, oder?«
    »Willst du zurück in den Kommandoraum?«, fragte Sid. »Er liegt unterirdisch in einer HDA-Basis. Sicherer geht’s nicht.«
    »Nein. Wir stecken hier zusammen drin. Aber was ist mit deinen Kindern?«
    »Sie besuchen ihre Großeltern in Rutland.« Als er am Sonntag von der Sache mit Umbreit erfahren hatte, hatte er Jacinta erklärt, dass sie aus der Stadt verschwinden müssten. Er hatte die Sicherheitsmaßnahmen nicht verletzt, hatte keine Erklärung abgegeben. Er hatte ihr einfach nur gesagt, dass sie es tun müsste, dass sich in seinem Fall etwas entwickelt hätte und er sie und die Kinder keinem Risiko aussetzen wollte. Sie war bereits vor dem Mittagessen auf der A1 Richtung Süden gewesen.
    »Oh«, sagte Ian. Er sah Eva an.
    »Meine sind in der alten Heimat«, sagte sie. »Kulturell herrscht in Island gerade eine besonders wichtige Zeit. Sie sollten das nicht verpassen.«
    Ian wandte sich an Abner.
    Abner zuckte mit den Schultern. »Es war ein Bruder von mir, den Sie aus dem Tyne gefischt haben. Ich muss es wissen.«
    Der Allwetter rollte langsam los und scherte in eine Reihe von Fahrzeugen ein, die von der Basis wegfuhren. Als Sid durch die

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