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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unersättlichen Energiebedarfs Grande Europes und seiner besiedelten Planeten zu decken.
    Erst jetzt, da er auf die gewaltige Unternehmung blickte, wurde Vance sich des ganzen Ausmaßes der auf ihm ruhenden Verantwortung bewusst. Etwas von solcher Größenordnung und Bedeutung gegen eine ungewisse, doch beständige Bedrohung durch Außerirdische zu schützen, war etwas, vor dem er sich nicht drücken konnte, nicht drücken wollte. Er berührte die kleine Nadel an seinem Anzugkragen, strich mit rauer Haut über die vertrauten Umrisse. »Ich habe die Zanth geschaut und sah das Antlitz des Teufels«, flüsterte er. Es war Gott, der ihn und Angela vor zwanzig Jahren zusammengeführt hatte. Das wusste er jetzt. Diese schlichte Begegnung war kein Schicksal gewesen, denn heute hatte sie Klarheit in sein Leben gebracht. Dies war der Grund, warum er geboren worden war, dies war die Aufgabe, die der Herr ihm gegeben hatte. »Ich werde mich ihrer würdig erweisen, Jesus.«
    In dem Moment piepten die in seine Ohren eingebetteten Aural-Smartcells; Kommunikationsicons leuchteten in seinem Sichtraster auf. Er befahl seiner E-I, die Verbindung herzustellen. In der nächsten Sekunde erschien auf dem Konferenzmonitor gegenüber seinem Schreibtisch das Topsecret-Logo der HDA, das sich umgehend in General Khurram Shaikhs Konterfei auflöste. Zweiundsechzig Jahre alt, trug er sein Haar als kurzen Silberfuchsschnitt, über einem runden Gesicht, in das Dauerstress und unregelmäßiger Lebenswandel deutliche Falten und Furchen gegraben hatten. Er war so tadellos gekleidet wie immer und machte einen von dem seltsamen Vorfall in Newcastle vollkommen unbeeindruckten Eindruck. Vance verkniff sich die Frage, wie spät es gerade in Alice Springs war. Ein Teil des Geheimnisses, das Shaikh umgab, war seine permanente Verfügbarkeit. Gerüchten zufolge schlief er so gut wie nie, noch wildere Gerüchte behaupteten, dass drei mit den North vergleichbare Klone in Schichten für ihn arbeiteten.
    »Guten Morgen, Colonel«, sagte General Shaikh.
    »Sir.«
    »Eine ereignisreiche Nacht in Ihrem Teil der Welt, wie es scheint.«
    »Ja, Sir.«
    »Wir stocken auf jeden Fall die Anzahl der Quantenfeldsensoren um Newcastle herum auf. Wegen des Gateways. Das gibt der Sache eine gewisse Dringlichkeit.«
    »Sir, es sieht wirklich nicht nach einem Zanth-Zwischenfall aus.«
    »Nein. Aber andererseits können wir nicht behaupten, dass wir die Zanth tatsächlich begreifen. Und wenn es nicht die Zanth sind, dann ist nach Auffassung meiner Strategen St Libra der wahrscheinlichste Ursprungsort des Wesens. Das heißt, wenn es überhaupt ein Wesen war, das dies getan hat.«
    »Es könnte auch ein Mensch gewesen sein, ein einzelner Psychopath, der es auf die North abgesehen hat. Wenigstens können wir diesmal eine ordentliche Untersuchung in Gang setzen.«
    »Ja. Es hängt eine Menge davon ab, dass die Polizei von Newcastle ganze Arbeit leistet. Geben Sie ihr ruhig weiter Zunder.«
    »Mach ich, Sir.«
    »Gut. Mittlerweile halten meine Strategieexperten es für am wahrscheinlichsten, dass die Norths die Tatsache verschwiegen haben, dass es auf St Libra empfindungsfähige Lebewesen gibt. Auf die Art konnte Northumberland Interstellar ungehindert ihre Algenfelder ausbauen. Ohne sie wäre das Unternehmen nach dem Bau des Gateways bankrott gewesen.«
    »Das sehe ich genauso. St Libra ist ein ziemlich großer Planet, und bis jetzt sind wir nur mit einem Kontinent, mit Ambrose, wirklich vertraut. Und es hat noch nicht einmal jemand dessen Westseite erforscht. Wer kann da schon wissen, was auf dem Rest dieser Welt alles so rumschleicht.«
    »Eben. Gibt es irgendetwas Neues im Newcastle-Mord?«
    »Nein, nichts. Allerdings ist der federführende Detective davon überzeugt, dass in der Sache Dinge aus dem Lot geraten sind. So ist beispielsweise der Umstand, dass sie nicht imstande sind, das Opfer zu identifizieren, äußerst ungewöhnlich. Abgesehen davon und von der Methode, bin ich mir nicht sicher …«
    »Das waren wir uns nach dem Bartram-Gemetzel auch nicht. Und dies trotz allem, was die AIA diesem armen Mädchen angetan hat. Vielleicht eine weitere Übereinstimmung, über die wir mal nachdenken sollten.«
    »Dass ein Beweis kein Beweis ist? Ich schätze, das ergibt ebenso viel Sinn wie alles andere bei diesem Fall. Ich würde mich ungern allein auf diese Annahme verlassen.«
    »Ich weiß. Aber es gibt auch viele Faktoren, die mich daran zweifeln lassen, dass es irgendetwas auf St

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