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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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großen Gemetzels? Tolle Lachnummer! Ich scheiß drauf, wenn Sie mich fragen.«
    »Sie werden nirgendwo drauf scheißen«, sagte Vance mit kühlem, drohendem Ton. »Sie werden die Sache im Gegenteil sogar sehr ernst nehmen. Die HDA muss wissen, was zum Teufel am letzten Wochenende in dieser jämmerlichen Möchtegernmetropole rumgeturnt ist. Wenn es da draußen noch eine weitere intelligente Spezies gibt, die uns Schaden zufügen will, müssen wir darüber im Bilde sein. Also, Detective zweiten Grades Lanagin, Sie werden nach Ihrem besten dämlichen Vermögen Ihre Pflicht tun, und Sie werden herausbekommen, ob dies der Anfang oder das Ende unserer gesamten Spezies ist. Die Nichterfüllung dieser Pflicht oder ein auch nur nicht gänzlich hundertprozentiger Einsatz werden zur Folge haben, dass ich Sie wegen Beihilfe zum Völkermord und der Kollaboration mit einem Feind der Menschheit verhafte. Wofür – nur für den Fall, dass Sie es nicht wissen – immer noch die Todesstrafe Anwendung findet; sogar hier, in Ihrem ach so liberalen Europa. Haben wir uns jetzt richtig verstanden?«
    Ian funkelte nach wie vor wütend den HDA-Agenten an. Sid streckte einen warnenden Finger aus, in der Befürchtung, sein Partner könnte tatsächlich zuschlagen.
    »Was glauben Sie, wo es herkommt?«, fragte Lorelle Burdett.
    Vance ließ Ian nicht einen Moment aus den Augen. »Entschuldigung?«
    »Wenn dieses Biest ein Außerirdischer sein soll, dann muss ich leider sagen, dass Ian recht hat. Wie ist es hierhergekommen? Doch wohl kaum durchs Gateway. Die europäische Grenzschutzbehörde hat echt harte Kontrollen für Personen und Transportgüter eingeführt. Jeder Auswanderer kann, ohne dass jemand irgendwelche Fragen stellt, problemlos nach St Libra passieren, aber das ist eine Einbahnstraße. Zurückzukehren ist da schon etwas schwieriger. Völlig ausgeschlossen, dass sich ein Außerirdischer, selbst ein menschenähnlicher, sich so mir nichts, dir nichts zur Erde durchschmuggeln könnte.«
    »Wir werden im Zuge unserer erweiterten Ermittlungen auch importierte Güter überprüfen«, erklärte ihr Sid. Die Anfeindungen und die Skepsis, die sich in der Dienststelle breitmachten, gefielen ihm gar nicht. Als sein Team heute zur Arbeit erschienen waren, hatte es damit gerechnet, dank der Norths von einem schmierigen kleinen politischen Beauftragten gegängelt zu werden; nicht damit, total angeschissen mit einem paranoiden Geheimagenten zu sein, der glaubte, dass sie vor einem Alien-Armageddon standen.
    »Sie werden freien Zugriff auf jedes Sicherheitsprotokoll des Gateways erhalten, in das Sie Einblick nehmen möchten«, sagte Aldred. »Es gibt hier ein paar ziemlich strenge Richtlinien gegen Menschenschmuggel. Und wenn es um St Libra geht, versteht Grande Europe absolut keinen Spaß. Europa, wie im Übrigen auch jede andere Nation auf der Erde, hat es geschafft, ganze Heerscharen von politisch unerwünschten Personen in die Independencys auf St Libra abzuschieben, und niemand will sie zurückhaben. Northumberland Interstellar scannt sämtliche Kisten und Kästen, die so groß wie ein Sarg sind oder größer. Und wir führen ebenfalls sporadische Durchsuchungen durch. Wir sind ganz effektiv – wir verfügen über elektromagnetische Scanner, Röntgengeräte; alles, was man zur chemischen Analyse von Luftpartikeln braucht, und natürlich die guten alten Spürhunde. Wir nehmen das sehr ernst, denn jeder, der durchkommt, kostet uns eine gewaltige Geldstrafe, und ich rede hier über zehn Millionen Eurofrancs für jeden Vorfall. Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass es nicht allzu viel für uns zu durchsuchen gibt. Die einzige Importware von St Libra ist praktisch das Bioil. Aufgrund seiner Größe weist der Planet in der Kruste keinerlei Schwermetallerze auf, ergo ist es mit Industrie dort nicht sehr weit her. Aber wie auch immer: Das alles ist hervorragend geeignet, um Menschen an einer illegalen Einreise zu hindern. Aber wenn wir über einen in einer Kiste steckenden Außerirdischen sprechen, waren unsere Standardsicherheitsmaßnahmen offensichtlich nicht ausreichend.«
    »Wir können uns lediglich auf Angelas Beschreibung stützen, nach der er etwa von der Größe eines Mannes gewesen sein soll. Und obwohl sich alles in mir dagegen sträubt, es einzugestehen, hat sie keinen Grund zu lügen«, sagte Vance. »Daher lautet unser Schluss, dass er, wenn er tatsächlich real ist, über den Frachtweg hereingekommen ist.«
    »Okay«, sagte Sid,

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