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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einfach in seinem Kopf zusammenfügen und akzeptieren wie ein Erwachsener.
    »Also … wie alt bist du?«
    »Nun, nicht einundzwanzig, das ist sicher. Eher in deinem Alter. Mach dir keine Sorgen. Ich bin nicht so viel älter als du.«
    »Dann hat Massachusetts Agrimech nie deiner Mutter gehört, oder? Es war immer deins.«
    »Oh, um – Saul, konzentrier dich! Es geht hier nicht um mich. Es geht um Rebka. Unsere Tochter ist sehr krank. Konzentriere dich darauf.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Saul kläglich. Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Es ist vorbei.«
    »Du hast den Arzt gehört«, sagte Angela schroff. »Sie kann geheilt werden.«
    »Siebzig Millionen?« Er lachte bitter. »Selbst wenn Mom und Dad alles verkaufen würden, was sie besitzen, könnten sie nicht mehr als zehn aufbringen. Ich weiß es, ich war einmal ein Teil der Firma.«
    »Wir müssen es selbst beschaffen«, sagte sie und dachte tatsächlich bereits darüber nach, wie sie das Geld beschaffen konnte, und von wem. Es gab alle möglichen Arten von finanziellen Betrügereien, die sie kennengelernt hatte, als sie ihrem Vater geholfen hatte. Jetzt, da sie ein spezielles Ziel hatte, war es, als wäre ein ganzer Teil ihres Geistes plötzlich wieder eingeschaltet worden: der scharfsinnige, kalkulierende Teil, der Angela DeVoyal gehört hatte, der Prinzessin von New Monaco, die seit acht Jahren vermisst wurde. Vermisst bis zu dem Augenblick, da der Streifenwagen-Polizist sie gefragt hatte, ob das ihr Name sei. Angela DeVoyal war klug und gefährlich rücksichtslos, und sie würde sich ohne zu zögern daranmachen, das zu bekommen, was sie haben wollte.
    Oh, wie ich es vermisst habe, ich zu sein. Wie dumm von mir, in Elend und Selbstmitleid zu versinken, während ich hätte Verantwortung übernehmen und Lösungen suchen sollen.
    »Wie?«, fragte Saul.
    Angela verachtete die gefühlsduselige Verzweiflung in seiner Stimme. »Hör zu. Es geht um unsere Tochter – sie braucht diese Behandlung. Und du musst wissen, dass es nichts gibt, das ich nicht tun würde, um ihr das Geld zu beschaffen. Nichts. Alles, was ich wissen will, ist, ob du mir helfen wirst, denn ich werde es allein tun, wenn es sein muss, auch wenn es mit deiner Hilfe leichter sein wird.«
    »Ich … natürlich helfe ich dir.«
    »Gut. Ich sage dir hier und jetzt, dass dir nicht gefallen wird, was getan werden muss. Wenn du danach nichts mehr mit mir zu tun haben willst, ist das in Ordnung, denn sie wird ihre Behandlung dann bereits bekommen, und alles andere spielt keine Rolle.«
    »Ich sagte, ich würde dir helfen. Natürlich tue ich das. Sie ist auch meine Tochter.«
    »Ja. Richtig.« Aber sie konnte bereits den Schock und die Unsicherheit in seinen Augen sehen, als er begann, sich Sorgen darüber zu machen, was sie meinen könnte.
    »Wie hast du ursprünglich diese Art von genetischer Behandlung bekommen?«, fragte er. »Ich dachte, es wäre zur Hälfte eine Transnet-Verschwörungstheorie.«
    »Mein Vater war sehr reich. Ich bin es nicht. Nicht mehr.« Sie lächelte ohne jede Spur von Humor. »Und die Leute, die dafür verantwortlich sind, und dafür, dass ich keine Behandlung für Rebkas befruchtete Eizellen habe, sind die Söhne eines eierlosen Bastards, der dafür bezahlen wird, es wiedergutzumachen.«
    Und so war es gewesen. Das Geld vom Konto von Abellias Verwaltung war erfolgreich zu GiulioTransstellar transferiert worden. Von dort aus gelangte es auf verschlungenen Wegen auf ein anonymes Konto, das sich in der Sicherheit von True Jerusalem befand, wohin Sauls orthodoxe Schwester Rebka gebracht hatte und wo niemand außer höchst strenggläubigen Juden Zutritt hatte. Dort sollte sie der Gentherapie unterzogen werden, die ihre vermurkste DNA reparieren und sie zu einem normalen Mädchen machen würde, das noch ein ganzes Leben vor sich hatte.
    Angela hatte mit eigenen Augen gesehen, wie der Transfer stattgefunden hatte, sie hatte dabei ihr Leben riskiert und zwanzig Jahre im Gefängnis verbracht, damit der Betrug niemals herauskam. Als sie also gesehen hatte, wie diese jüngere Version von ihr im Messezelt des Lagers beim Flughafen von Abellia das Essen ausgab, hatte sie einen solchen Schock bekommen, dass sie in einen Zustand der Dissoziation geraten war. Ein Irrtum war unmöglich, denn sie sah ihre eigenen Gesichtszüge in dem Mädchen, vermischt mit Sauls freundlichen Augen und seinen dunklen Haaren. Ihre Tochter.
    Lebendig. Gesund. Glücklich. Und als Bedienung bei der

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