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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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jetzt? Wie behandeln wir das? Wie heilen wir diese beschädigten Gene?«
    »Mr Howard«, sagte Doktor Elyard. Seine Haltung war ganz und gar mitfühlend. Er war bereit, die wirklich schlimmen Neuigkeiten zu erklären, Neuigkeiten, die Eltern immer leugnen, wenn sie sie erfahren. »Sie haben eine hervorragende Versicherung. Das bedeutet, dass wir es Rebka hier im Dan Marino sehr angenehm machen können. Einige der Systeme, die von Palmville zur Verfügung gestellt wurden, um ihre Funktionen zu unterstützen, sind etwas grob; es ist ganz eindeutig nichts falsch mit ihnen, aber wir können sie durch weniger aufdringliche ersetzen. Wirklich, es wird ihre Zeit sehr viel leichter machen, und es wird sowohl für Sie als auch für Rebka eine weniger anstrengende Erfahrung sein.«
    »Palliative Behandlung?«, bellte Angela. »Das ist es, was Sie uns anbieten? Eine verdammte Sterbehilfe?«
    Elyard breitete die Arme aus und deutete an, dass er vollkommen verstand. »Ich weiß, wie schwer es ist, das zu akzeptieren –«
    »Nein. Ich vermute, dass Sie so etwas jeden Tag erleben. Aber das hier ist meine Tochter. Ich akzeptiere keine palliative Behandlung. Ich will wissen, was getan werden kann, um sie zu heilen.«
    »Mrs Howard … es tut mir leid, über derartige Fähigkeiten verfügen wir nicht.«
    »Schön. Wer dann?«
    »Sie müssen verstehen, dass das, worum Sie bitten, extrem selten ist – und abgesehen davon in den meisten Staaten einschließlich Florida verboten. Es ist auch sehr teuer; Ihre Versicherung wird es ganz sicher nicht einmal ansatzweise bezahlen können.«
    »Also gibt es eine Behandlungsmöglichkeit. Wie sieht sie aus?«
    »Wenn sie wirkungsvoll sein soll, müssten Sie sich, um so viel genetische Unordnung zu berichtigen, auf eine Variante des sogenannten Verjüngungsprozesses einlassen. Nach dem wenigen, was ich darüber weiß, befindet er sich immer noch im Experimentierstadium. Menschen, die sich diesem Prozess angeblich unterzogen haben, zögern, die Sache öffentlich zu bestätigen, und der finanzielle Aufwand setzt voraus, dass sie alle Milliardäre sind.«
    »Aber es kann getan werden?«, fragte Saul.
    »Es geht darum, die DNA jeder Zelle ihres Körpers neu zu sequenzieren. Es würde Jahre dauern, und die Kosten sind astronomisch, selbst bei einem so kleinen Kind.«
    »Schön«, sagte Angela. »Ich brauche eine Liste mit den Orten, an denen die Behandlung durchgeführt werden kann.«
    »Mrs Howard, das müssten Sie eigentlich besser wissen als ich. Unter dem gegenwärtigen Recht von Florida ist es mir nicht einmal erlaubt, Ihre Sequenzen in eine befruchtete Eizelle einzubringen. Sie sollten wirklich das Team konsultieren, dass Sie … erschaffen hat.« Er lächelte ausdruckslos.
    »Wenn ich dorthin gehe, wie viel wird es kosten?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Es fällt nicht in meinen Fachbereich.«
    »Unsinn. Es fällt genau in Ihren Fachbereich. Eine Schätzung, weiter nichts. Schließlich werde ich Sie kaum verklagen, wenn Sie sich irren, oder?«
    »Ich kann diese Vorgehensweise wirklich nicht empfehlen.«
    »Missbilligung akzeptiert. Wie viel?«
    »Für einen ausgewachsenen Erwachsenen liegen die Kosten für eine komplette zelluläre Neusequenzierung allem Anschein nach bei knapp einer Milliarde Dollar. Für jemanden von Rebkas Größe würde ich daher schätzen – und das ist nur eine sehr grobe Schätzung –, dass Sie mit einer Summe in Höhe von siebzig Millionen Dollar rechnen müssen.«
    »Scheiße«, knurrte Angela. Sie hatte gebetet, dass es zwei Millionen sein würden, die sie gerade noch gehabt hätte, indem sie alles in ihrem Bestand zu Geld gemacht hätte. Gleichzeitig hatte sie sich auf fünf oder sieben Millionen gefasst gemacht, was bedeutet hätte, sie hätte sich aufgerappelt und Housden um das Geld gebeten; auch Shasta, wenn es sein musste, ihre Würde war dabei das geringste Problem. Aber mindestens siebzig Millionen? Es war unmöglich, so viel zusammenzubekommen, nicht in ein paar Monaten.
    »Ich würde mich gern mit meinem Mann besprechen, bitte«, sagte sie.
    Doktor Elyard schien sehr erleichtert darüber, ihnen sein Büro in Frieden überlassen zu können. Saul starrte seine Frau lange an, bevor er sagte: »Du bist eine Eins-Zu-Zehn?«
    »Ja, Saul«, sagte sie. »Ich bin eine Eins-Zu-Zehn.« Das Schlimmste war, dass sie wusste, er würde dieses ganze Gespräch in die Länge ziehen müssen und verlangen, dass sie jede einzelne Tatsache bestätigte. Er konnte es nicht

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