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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bereits freigemacht, als wir zum Fluss unterwegs waren, also werden sie relativ leicht vorankommen.« Es dauerte einen Moment, bis Vances Wut ihren Höhepunkt erreichte. Er konnte kaum glauben, dass jemand von der HDA meuterte. Nicht nur das, sie hatten den Konvoi auch noch aktiv in Gefahr gebracht, indem sie den MTJ mit seinen Kreissägen und dem Schneepflug mitgenommen hatten. Damit grenzte das, was sie getan hatten, an Verrat von Menschen.
    Vance ging zum Truck, neben dem Olrg jetzt besorgt stand. »Fehlt noch mehr Treibstoff?«, fragte er.
    »Nein, Sir. Es sieht so aus, als würde es nur die beiden Blasen auf dem Schlitten betreffen.«
    »Na schön.« Vance wies seine E-I an, eine Ringverbindung aufzubauen, die alle noch im Konvoi verbliebenen Mitglieder einbezog. »Ich bedauere, verkünden zu müssen, dass MTJ-1 gemeutert hat und sich auf dem Weg zurück nach Wukang befindet. Wir haben immer noch MTJ-2, der genügen wird, um uns durch das kleine Stück Dschungel zu bringen, den wir zwischen dem Zell und Sarvar noch durchqueren müssen. Wir werden daher in fünfzehn Minuten aufbrechen. Alle Fahrer beginnen jetzt mit den Fahrzeugchecks.« Vance unterbrach die Verbindung und stapfte zum Biolab-1, zu wütend, um noch irgendetwas zu sagen. Er bat noch nicht einmal den Herrn um Weisheit und Führung. Das war eine Nachlässigkeit, aber der Herr würde die Schwäche der menschlichen Reaktion angesichts einer so ungeheuerlichen Provokation sicher verstehen.

Montag, 6. Mai 2143
    Drei Tage hatte der Schneesturm gedauert. Am Morgen des vierten Tages warf Saul Howard ein paar frische Holzscheite in den Ofen in der Mitte des Wohnzimmers ihres Bungalows. Er war in der Nacht mehrmals aufgestanden, um weitere Scheite nachzulegen und dafür zu sorgen, dass das Feuer nicht ausging. Als Folge davon war es in dem Zimmer immer noch warm genug, dass er die Decke, die er sich um die Schultern gezogen hatte, eigentlich gar nicht benötigte. Ein Blick auf den Schnee, der sich vor der Scheibe der Verandatür häufte, brachte ihn jedoch zum Zittern. Und er mochte gar nicht daran denken, wie viel noch auf dem Dach lag. Das Netz des Bungalows sagte ihm, dass die PV-Paneele keinerlei Elektrizität produzierten. Sie lebten von dem, was sie gespeichert hatten.
    Natürlich gab es während des Tages ein bisschen kostbares Licht, rotes oder sonst welches, mit dem man Elektrizität erzeugen konnte. Er ging zur Schiebetür, spürte die Kälte, die vom Glas ausging. Der pastellfarbene Schimmer, der dann und wann durch das Schneetreiben fiel, verriet ihm, dass das Polarlicht über der dichten Decke aus dunklen Wolken immer noch aktiv sein musste.
    »Es wird nicht mehr lange so bleiben«, sagte Emily.
    Saul drehte sich um und sah sie in der Tür stehen. »Nein«, sagte er. »Es kann zum Beispiel nicht mehr viel Schnee übrig sein.« Er war überzeugt, dass sie – so nah am Wasser, wie sie lebten – das Schlimmste abbekamen.
    »Ich werde das Wasser aufsetzen. Wir essen etwas Porridge zum Frühstück. Das wird helfen.«
    »Sicher.« Er warf einen Blick auf den Ofen, sah, wie die neuen Scheite zu zischen begannen. Spa-Kiefer war kein Holz, das besonders gut brannte, aber sie hatten nicht gerade die Wahl.
    »Wie viel Holz haben wir noch?«, fragte Emily.
    »Gedankenleserin«, sagte er vorwurfsvoll. »Noch für mindestens eine Woche. Ich habe das andere Schlafzimmer vollgepackt. Bis dahin wird der Schneesturm bestimmt vorbei sein.«
    »Dann werden wir wieder Nahrung suchen müssen. Es gibt nicht mehr viel Essbares im Dorf.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich wünschte, Brinkelle würde anfangen, dieses Klonfleisch herzustellen, das sie angeblich zusammenbraut.«
    Saul zuckte zusammen. Dieses Gerücht war bei den Bewohnern von Camilo quasi in Stein gemeißelt.
    Emily goss Wasser in den Kessel. Saul saß auf dem Sofa und sah den herabrieselnden Schnee draußen vorbeiblitzen. Er fühlte sich nutzlos. Unfähig, irgendetwas zu tun. Er wartete passiv. Er hatte Angst, dass er seine Frau und seine Kinder im Stich ließ, und er war unfähig, diese Angst zu zeigen. Genau wie beim letzten Mal, als er in eine Krise geraten war, vor zwanzig Jahren.
    Das war auch das letzte Mal gewesen, dass er mit Angela gesprochen hatte, das letzte Mal, dass er ihr in die Augen gesehen hatte. Schon damals hatte er das hinreißende, geliebte Mädchen, das er erst drei Jahre zuvor geheiratet hatte, nicht mehr verstanden.
    Das letzte Mal … bis sie ihn zu Tode erschreckt hatte, als sie

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