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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gletscher davongeweht. Und dann wirft das Monster noch Granaten auf uns.«
    »Wir wissen nicht, was mit dem Truck passiert ist«, sagte Paresh.
    »Vielleicht ist Karizma gar nicht die Saboteurin gewesen«, sagte Forster. »Vielleicht sind sie immer noch unter uns.«
    »Nein«, sagte Angela. »Das war das Monster.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wenn es ein Saboteur gewesen wäre, hätte er oder sie sich gerade ebenfalls zum Tode verurteilt. Karizma wollte uns bloß zwingen umzukehren. Den Truck aus dem Spiel zu nehmen, ist eine ganz andere Nummer.«
    Forster ließ den Tropic an und lenkte ihn in einer kurzen Kurve nach innen, wich dabei dem umgestürzten Wrack des Tropic-1 aus und nahm seine Position im Kreis ein. Die verbliebenen sechs Fahrzeuge richteten ihre Scheinwerfer über die unebene Eisfläche am Grund der Schlucht, während immer wieder Blitze in der massiven Wolkenbank über ihnen aufzuckten. Nur zwei der fernbedienbaren MGs funktionierten jetzt noch so wie sie sollten. Sie bewegten sich wachsam von einer Seite zur anderen. Festgebackener Schnee hemmte die Motoren der anderen vier, auch wenn sie noch feuern konnten, falls sie jemals ein Ziel ausmachen sollten.
    Vance saß auf dem Fahrersitz vom Biolab-1 und sah den Scheibenwischern zu, die versuchten, die gewölbte Windschutzscheibe freizuhalten. Das blauweiße Licht der Scheinwerfer und die zusätzliche Beleuchtung auf dem Dach des Fahrzeugs drangen nicht weiter als zehn Meter in den Mahlstrom aus Schnee vor, der in der Schlucht wütete. Der Wind war jetzt so stürmisch, dass er den Schnee vom gefrorenen Fluss hochwirbelte und dabei elegante geschwungene Skulpturen aus den härteren Schneewehen formte, nur um sie in Sekundenschnelle wieder zu pulverisieren und in mächtige Katarakte zu verwandeln, die dicht über dem Boden dahinrasten. Mit diesen schnellen, horizontal dahinhuschenden Schneeschlangen verschwand auch die letzte Hoffnung darauf, die fehlenden Essenspäckchen jemals wiederzufinden.
    Alle paar Sekunden erzitterte und dröhnte das Biolab, wenn es von einem Streifen aus festerem Schnee getroffen wurde. Vance wartete auf das Monster. Er rechnete fast damit, dass es aus dem Schneesturm spaziert kam und sich angeberisch vor das Biolab stellen würde. Dass sie die Hälfte des Treibstoffs verloren hatten, war schlimm, aber dass in einem fast beiläufigen Akt der Bösartigkeit auch noch ihre Vorräte weggeweht worden waren, wirkte, als würde man zusätzlich Salz in die Wunde streuen. Zum ersten Mal zog er in Betracht, dass das Monster gewinnen könnte, dass die Leute unter seinem Kommando, die Menschen, für die er verantwortlich war, nicht überleben würden. Es war eine schreckliche Erkenntnis, und sie zersetzte seine Seele. Er wusste, dass er es sich nicht anmerken lassen durfte, dass er auch weiterhin unbedingt auf dickköpfige Weise zuversichtlich zu sein hatte. Die achtundzwanzig Menschen, die noch übrig waren, unterstanden seiner Verantwortung, sie erwarteten Führung von ihm und gingen davon aus, dass er einen Weg von hier weg finden würde; irgendeine Möglichkeit, wie er sie von dem kalten schleichenden Tod so weit weg von ihrem Zuhause befreien konnte, der sie ohne diese Führung erwartete.
    Wieder starrte er in das wie wahnsinnig wirbelnde Schneetreiben hinaus und sah doch nichts. Vielleicht hatte selbst der Herr Grenzen? Sicher konnte Vance verstehen, wenn Er sie hier nicht mehr finden konnte, schließlich wusste niemand im Konvoi mehr, wo hier überhaupt war. Sie hatten sich auf so vielerlei Weise verirrt.
    Diese Art von Selbstmitleid ärgerte ihn. Wut half ihm, Kummer und Unsicherheit zur Seite zu schieben. Eine Wut, die hauptsächlich nach innen gerichtet war. Er war aus einem bestimmten Grund hier. Das Ende war jetzt nah, sie steuerten auf eine letzte Konfrontation zu, dafür sorgte das Monster. Dies war der Moment, in dem Vance Elston am dringendsten gebraucht wurde, der Grund, weshalb ihn sein Herr zu dieser Zeit an diesen Ort gebracht hatte. Dies war der Zeitpunkt, da er herausfinden würde, ob er wirklich würdig war.
    Er kehrte ins Hauptabteil zurück, wo Samara Jacka die magere Sammlung von silbernen Packen auflistete, die sie, Tamisha und Antrinell aus dem Schneesturm hatten retten können. »Lassen Sie das«, sagte er zu ihr. Seine E-I teilte dem Netz des Biolabs einen Code mit, und die Tür zur kleinen Dekontaminierungsschleuse öffnete sich.
    Antrinell, Tamisha, Roarke und Camm waren darin, saßen zusammen auf der

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