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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ersetzt. Es war eine Explosion gewesen. Und das helle, gelbe Licht leuchtete durch den Schneesturm gefiltert immer noch irgendwo hinter ihnen.
    Sie studierte hektisch ihr Koordinatennetz. Die Icons für den Truck waren weg, ebenso die Bodymesh-Emissionen von Josh Justic, der den Truck gefahren hatte. Rebka war immer noch da, mit ihr war alles okay.
    »Was zur Hölle …?«, rief Paresh.
    Eine weitere Explosion zerriss den Schnee hinter ihnen.
    »Scheiße, das Bioil!«, rief Ken. »Es ist der Truck. Das Monster hat den Truck in die Luft gejagt.«
    In Angelas Koordinatennetz wurden mehrere Icons gelb, zeigten medizinische Warnungen an. Leora Fawkes, Winn Melia, Chris Fiadeiro und Juan Fernando, die alle im Tropic-1 gefahren waren, wiesen etliche Verletzungen auf: aufgeschürfte Haut, heftige Prellungen und verschiedene Knochenbrüche. Die Sensoren des Tropic-1 verrieten, dass das Fahrzeug jetzt auf der Seite lag und die Karosserie schwer beschädigt war.
    Paresh öffnete die Tür und sprang in den Schneesturm hinaus, zog mit dem gesunden Arm seinen Heckler-Karabiner aus dem Halfter.
    »Warte!«, rief Angela, aber er war schon weg, lief auf das lodernde Wrack des Trucks zu. »Scheiße!« Sie packte ihre Sturmmütze und ihren Parka und rannte hinter ihm her, mitten hinein in heftige Sturmböen und Schneegestöber.
    Es war nicht mehr viel vom Truck übrig; er war nur noch ein Wrack aus zerknautschten Verkleidungsblechen und ein paar verdrehten Teilen des Fahrgestells, die wie stählerne Säulen in der Mitte eines rauchenden Kraters in die Höhe ragten. Aber er brannte heftig, als das Gestell mit den Treibstoffblasen langsam in sich zusammensackte, dabei zischte und blubberte und schließlich zusammenbrach. Die Hitze war so enorm, dass niemand sich dem zermalmten Führerhaus auf weniger als zwanzig Meter zu nähern vermochte.
    Angela musste den geschwärzten, fensterlosen Haufen aus brodelndem Verbundstoff nur einmal ansehen, um zu wissen, dass jeder Versuch, sich ihm auf irgendeine Weise zu nähern, vollkommen sinnlos war. Josh war tot.
    Eine weitere Explosion schreckte sie auf, als eine Blase auf dem Schlitten hinter dem Truck explodierte. Wer immer herbeigelaufen war, um zu helfen, duckte sich augenblicklich, als Bruchstücke dieses Tanks durch die eiskalte Luft wirbelten. Funken sprühten und Flammenzungen tobten durch den wirbelnden Schnee. Angela sank auf die Knie, als der Feuerball in dem kalten Schneetreiben zunächst größer wurde, ehe er sich allmählich in eine Wolke aus schmutzigem Rauch verwandelte, die rasch hinfortgerissen wurde.
    »Zurück, zurück«, rief Elston. »Botin, stellen Sie sofort Wachen um den Tankwagen auf!«
    Angela warf einen benommenen Blick zu der Stelle, wo der Tankwagen sein müsste, sah aber aufgrund der wirbelnden eisigen Flocken kaum etwas. Der Tropic-1, der sich hinter dem Truck befunden hatte, lag auf der Seite; seine dunkle Karosserie schimmerte im Feuerschein. Angela hockte sich neben das Biolab-2, benutzte es als Schild, sollte sonst noch irgendetwas auf dem Truck detonieren. Das große Fahrzeug war offensichtlich ein Stück zur Seite geschoben worden; die Reifen hatten entsprechende Spuren im Schnee hinterlassen. Dann wurde ihr klar, dass der Schlitten des Biolabs das meiste von der Explosion abbekommen hatte. Er war nur noch ein verbeultes, halb im Schnee versunkenes Wrack, umgeben von einem weiten Kreis aus Trümmern; zerfetzte Schachteln und Packen mit wehender Folie rollten im stürmischen Wind hin und her.
    »Arschloch«, knurrte sie. Sie schob die rasch kalt werdenden Arme in den Parka und wies ihre E-I an, Elston anzurufen. »Der Schlitten von Biolab-2 ist total zerfetzt worden«, sagte sie.
    »Angela, wir müssen die Verletzten aus dem Tropic rausholen. Sofern der Schlitten nicht jemanden getroffen hat, kümmert mich das nicht.«
    Sie hatte jetzt endlich ihre Schutzbrille aufgesetzt und starrte den zerbeulten Tropic-1 an. Mehrere Leute standen um ihn herum, ein paar in Parkas, ein paar andere nicht. Zwei waren oben auf dem Fahrzeug und zogen die benommene Leora durch ein zerbrochenes Fenster ins Freie. »Elston, es geht um unsere Essensvorräte.«
    »Was?«
    »Auf dem Schlitten von Biolab-2 war der größte Teil unserer Vorräte.« Endlich schaffte sie es, den Reißverschluss ihres Parkas zu schließen, und sie zog sich die Kapuze über den Kopf. Ihre Ohren waren komplett gefühllos geworden – sie hatte ihre Sturmmütze und den Schal nicht dabei. Direkt vor ihr

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