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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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er heraus.
    »Doch«, sagte Madeleine. »Ich bin eine Undercover-Agentin. Mein echter Name ist Rebka DeVoyal, und Angela ist meine Mutter.«
    »Sie sind das Monster?«
    »Scheiße, nein. Das ist eine Metamolekular-Rüstung. Constantine North hat mich geschickt. Jupiter will wissen, was los ist.«
    »Süßer Jesus«, stöhnte Vance. Aber … eine Tochter. »Wieso?«, fragte er fast flehentlich.
    »Ich habe viel Geld gebraucht, um sie zu retten«, sagte Angela. »Und das habe ich mir bei den Norths beschafft.«
    »Sie haben sie wirklich nicht getötet.« Die Erkenntnis war beinahe spirituell. Obwohl er hier draußen stand, hatte er das Gefühl, aus schierer Freude darüber, endlich alles zu verstehen, lachen zu müssen.
    »Natürlich habe ich es nicht getan, Sie verdammter Kretin«, fauchte Angela.
    Vance grinste. Das war Angela. Die einzig wahre–
    Hinter Rebka bewegte sich etwas. »Aufpassen«, brüllte er und hob wieder die Pistole.
    Ein Arm mit fünf Fingerklingen schlug gegen Rebkas Seite.
    Rebka vermutete, dass es keine Rolle mehr spielte, wenn ihre Tarnung aufflog. Sie konnte nicht erkennen, wie es ihr jetzt noch schaden konnte. Und es hatte diesen Narren von Colonel immerhin davon abgehalten, auf sie zu schießen. Jetzt wollte er von Angela eine Erklärung. Wohingegen Angela natürlich einfach nur verärgert war.
    Rebka runzelte die Stirn, als sich die beiden uralten Feinde anbrüllten; ihre Infrarot-Rezeptoren zeigten ihr, dass die Pistole, die Elston trug, im Vergleich zu allem anderen an ihm eindeutig heiß war. Dann schrie er sie direkt an, seine Pistole kam hoch–
    Etwas prallte gegen sie. Nicht einmal die verstärkten Muskelfunktionen der Rüstung konnten sie nach einem solchen Schlag aufrecht halten. Rebka stürzte zu Boden und rutschte über das steinharte Eis. Rote Icons flackerten in ihrem Koordinatennetz auf und zeigten Details über den Schaden, den ihre Net-Pistole erlitten hatte. Sie war faktisch zerstört. Was kein Zufall gewesen war. Das Monster hatte auf die im Halfter steckende Waffe gezielt. Aber warum?
    Kampfanalyse-Programme tauchten in ihren optischen Nerven auf, analysierten jedes Byte externer Sensordaten, sagten Optionen voraus – ihre eigenen und die ihres Gegners. Sie wirbelte hart über den Boden, nutzte den Schwung, um zusätzlich an Geschwindigkeit zu gewinnen, und ging in die Hocke. Nicht schnell genug.
    Das Monster war ihr gefolgt. Seine Hand schwang wieder nach unten, traf ihren Nacken, bevor sie wieder richtig das Gleichgewicht zurückerlangt hatte. Die Metamoleküle schützten sie vor den scharfen Klingen, aber der Hieb schmerzte . Bernsteinfarbene Warn-Icons blinkten auf. Die Metamoleküle mussten sich tatsächlich anstrengen, um bei diesen Angriffen unversehrt zu bleiben.
    »Scheiße«, knurrte sie. Sie nahm erneut die Wucht des Schlags auf, stürzte und rollte sich weg. Wieder ein scheinbar unbeholfener Versuch, auf die Beine zu kommen.
    Das Monster ragte hoch über ihr auf, hob den Arm, um auf sie einzuschlagen. Es war dicht bei ihr.
    Rebka trat zu. Sie sah, wie ihr Fuß entsprechend dem maximalen Aufprall-Vektor des Programms vorwärtsglitt, wobei seine Kraft durch die Metamoleküle noch verstärkt wurde, die zudem aktiv ihre Körperbewegung geringfügig korrigierten. Ihre Ferse traf den Knöchel des Monsters perfekt. Die Kraft, die hinter dem Tritt steckte, riss es von den Beinen. Der schwere Körper landete krachend auf dem unebenen, unnachgiebigen Eis. Und begann sofort, wieder aufzustehen.
    Mithilfe der Metamolekül-Rüstung schlug Rebka auf das Monster ein. Gerade rechtzeitig, um zu erkennen, wie Angela angerannt kam, um ihr zu helfen. »Nein«, schrie sie und streckte eine Hand aus, um ihre Mutter fernzuhalten. Diese Ablenkung war alles, was das Monster benötigte.
    Der Tritt landete genau an der Basis ihres Rückgrats. Sie wurde regelrecht vom Boden gehoben und schlug im Schneetreiben einen halben Purzelbaum.
    Ein Kugelblitz landete hinter den Fahrzeugen des Konvois, detonierte in einer Wolke aus zuckenden Blitzen, die zwanzig Meter hoch in den Schneesturm schossen. Rebka sah die Szenerie mit ihren verstärkten Sinnen in perfektem, monochromem Licht.
    Das Monster, wie es sich umdrehte, um ihr zu folgen. Angela, die immer noch mit ausgestreckter Hand angriff. Elston, der hinter ihr herkam und versuchte, die warme Pistole auf das Monster zu richten.
    »Bleib zurück, Mutter«, rief sie, als wenn das irgendetwas genützt hätte. Ungläubig sah sie, wie Angela ihre

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